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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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ihn.
    »Harry Potter ist noch großartiger, als Dobby wusste!«, schluchzte er. »Alles Gute, Harry Potter!«
    Und mit einem letzten lauten Krachen verschwand Dobby.
    Harry war schon auf einigen Festen in Hogwarts gewesen, doch dieses war ein klein wenig anders. Alle waren in ihren Schlafanzügen erschienen und die Feier dauerte die ganze Nacht. Harry wusste nicht, was das Beste war: Hermine, die schreiend auf ihn zugerannt kam, »Du hast es gelöst! Du hast es gelöst!«, oder Justin, der vom Tisch der Hufflepuffs herübereilte, um ihm die Hand zu drücken und sich endlos dafür zu entschuldigen, dass er ihn verdächtigt hatte, oder Hagrid, der um halb vier in der Nacht auftauchte und Harry und Ron so heftig auf die Schultern klopfte, dass sie mit der Nase in die Puddingteller fielen, oder seine und Rons vierhundert Punkte für Gryffindor, die ihnen das zweite Jahr in Folge den Hauspokal einbrachten, oder Professor McGonagall, die ihnen allen verkündete, die Prüfungen seien – als kleines Geschenk der Schule – gestrichen worden (»O nein!«, sagte Hermine), oder Dumbledore, der bekannt gab, dass Professor Lockhart nächstes Jahr leider nicht wieder kommen könne, denn er müsse auf Reisen gehen, um sein Gedächtnis wiederzufinden. Nicht wenige der Lehrer stimmten in die Jubelrufe ein, mit denen diese Nachricht aufgenommen wurde.
    »Schade«, sagte Ron und nahm sich einen Marmeladekrapfen. »Unter meiner Hand ging’s ihm doch schon wieder besser.«
    Der Rest des Sommerhalbjahres verging in einem Nebel gleißenden Sonnenscheins. In Hogwarts ging alles wieder seinen üblichen Gang, mit nur ein paar kleinen Unterschieden – Verteidigung gegen die dunklen Künste wurde nicht mehr gegeben (»darin haben wir ohnehin viel Übung inzwischen«, sagte Ron zu der verstimmten Hermine) und Lucius Malfoy war als Schulrat gefeuert worden. Draco stolzierte nicht mehr in der Schule umher, als ob er der Schlossherr wäre. Im Gegenteil, er sah geradezu verärgert und schmollend aus. Hingegen war Ginny Weasley wieder vollkommen glücklich.
    Allzu bald war es Zeit für die Heimreise mit dem Hogwarts-Express. Harry, Ron, Hermine, Fred, George und Ginny bekamen ein Abteil für sich. Sie nutzten die letzten paar Stunden vor den Ferien, in denen sie noch zaubern durften, weidlich aus. Sie spielten »Zauberschnippschnapp«, ließen Freds und Georges allerletzte Filibuster-Kracher hochgehen und übten Entwaffnung mit Zauberkraft. Harry konnte es allmählich richtig gut.
    Sie waren fast schon im Bahnhof King’s Cross, als Harry noch etwas einfiel.
    »Ginny, wobei hast du Percy eigentlich erwischt, was solltest du niemandem erzählen?«
    »Ach, das«, sagte Ginny kichernd. »Na ja, Percy hat eine Freundin.«
    Fred ließ einen Stapel Bücher auf Georges Kopf fallen.
    »Was?«
    »Es ist diese Vertrauensschülerin der Ravenclaws, Penelope Clearwater«, sagte Ginny. »Ihr hat er den ganzen letzten Sommer über geschrieben. Sie haben sich heimlich überall in der Schule getroffen. Einmal bin ich in ein leeres Klassenzimmer geraten und hab gesehen, wie sie sich küssten . Er war so erschüttert, als sie – ihr wisst schon – angegriffen wurde. Aber ihr zieht ihn doch damit jetzt nicht auf, oder?«, fügte sie besorgt hinzu.
    »Fiele mir nicht im Traum ein«, sagte Fred, der aussah, als wäre sein Geburtstag vorverlegt worden.
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte George wiehernd.
    Der Hogwarts-Express bremste und kam schließlich zum Stehen.
    Harry zog seinen Federkiel und ein Stück Pergament hervor und wandte sich Ron und Hermine zu.
    »Das hier nennt man eine Telefonnummer«, erklärte er Ron und schrieb sie zweimal hin, riss das Blatt durch und gab ihnen die Hälften. »Ich hab deinem Dad letzten Sommer gesagt, wie man ein Telefon benutzt, er weiß es jetzt. Ruft mich bei den Dursleys an, ja? Ich halt es nicht noch mal zwei Monate alleine mit Dudley aus …«
    »Dein Onkel und deine Tante werden doch sicher stolz sein«, sagte Hermine, als sie aus dem Zug stiegen und sich der Menge anschlossen, die durch die verzauberte Absperrung drängte. »Wenn sie hören, was du dieses Jahr getan hast?«
    »Stolz?«, sagte Harry. »Bist du verrückt? Wo ich doch so oft hätte sterben können und es nicht geschafft habe? Die werden sauer sein …«
    Und gemeinsam gingen sie durch das Tor zurück in die Muggelwelt.



 
    Joanne K. Rowling
     
HARRY POTTER
und der Gefangene von Askaban
     
    Aus dem Englischen
    von Klaus Fritz

 
     
    Originaltitel: Harry

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