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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Heulenden Hütte hat es nie gespukt … das Schreien und Heulen, das die Leute im Dorf hörten, das stammte von mir.«
    Er wischte sich das angegraute Haar aus den Augen, dachte einen Moment lang nach und sagte dann:
    »Alles fing damit an – dass ich ein Werwolf wurde. All das hätte nicht passieren können, wenn ich nicht gebissen worden wäre … und wenn ich nicht so töricht gewesen wäre …«
    Er wirkte ernst und müde. Ron wollte etwas einwerfen, doch Hermine sagte: »Schhh!« Sie sah Lupin sehr gespannt an.
    »Ich war noch ein ganz kleiner Junge, als ich gebissen wurde. Meine Eltern haben alles versucht, aber damals gab es noch keine Arznei dagegen. Der Trank, den Professor Snape für mich gebraut hat, ist eine ganz neue Entdeckung. Er schützt mich, müsst ihr wissen. Wenn ich ihn in der Woche vor Vollmond einnehme, behalte ich den Verstand, während ich mich verwandle … ich kann mich dann in meinem Büro einrollen, als harmloser Wolf, und warten, bis der Mond wieder abnimmt.
    Bevor jedoch der Wolfsbann-Trank entdeckt wurde, verwandelte ich mich einmal im Monat in ein ausgewachsenes Ungeheuer. Es schien unmöglich, mich nach Hogwarts zu schicken. Die anderen Eltern würden ihre Kinder sicher nicht dieser Gefahr aussetzen wollen.
    Doch dann wurde Dumbledore Schulleiter, und er hatte Verständnis. Solange wir bestimmte Vorkehrungen träfen, sagte er, gäbe es keinen Grund, warum ich nicht zur Schule kommen sollte …« Lupin seufzte und sah Harry in die Augen. »Ich hab dir schon vor Monaten erzählt, dass die Peitschende Weide in dem Jahr gepflanzt wurde, als ich nach Hogwarts kam. Die Wahrheit ist, dass sie gepflanzt wurde, weil ich nach Hogwarts kam. Dieses Haus –«, Lupin sah sich traurig im Zimmer um, »– der Tunnel, der hierherführt – sie wurden für mich gebaut. Einmal im Monat hat man mich aus dem Schloss geschmuggelt, in dieses Haus, wo ich mich verwandeln konnte. Den Baum pflanzten sie am Eingang des Tunnels, damit niemand mir folgen konnte, wenn ich gefährlich war.«
    Harry hatte keine Ahnung, wo diese Geschichte hinführen sollte, und dennoch lauschte er hingerissen. Außer Lupins Stimme war nur noch Krätzes ängstliches Quieken zu hören.
    »Meine Verwandlungen in jener Zeit waren … waren fürchterlich. Es ist sehr schmerzhaft, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Ich war fernab von Menschen, die ich beißen konnte, also biss und kratzte ich mich selbst. Die Dorfbewohner hörten den Lärm und die Schreie und glaubten, es seien besonders wüste Gespenster. Dumbledore schürte diese Gerüchte … selbst heute, da im Haus seit Jahren Ruhe herrscht, wagen sich die Leute nicht in seine Nähe …
    Doch abgesehen von meinen Verwandlungen war ich so glücklich wie nie im Leben. Zum ersten Mal hatte ich Freunde, drei großartige Freunde. Sirius Black … Peter Pettigrew … und natürlich deinen Vater, Harry. James Potter.
    Meinen drei Freunden konnte natürlich nicht entgehen, dass ich einmal im Monat verschwand. Ich ließ mir alle möglichen Geschichten einfallen. Meine Mutter sei krank und ich müsse sie zu Hause besuchen … Ich hatte fürchterliche Angst, sie würden mich verlassen, wenn sie herausfänden, was in mir steckte. Doch wie du, Hermine, fanden sie natürlich die Wahrheit heraus …
    Und sie ließen mich nicht im Stich. Im Gegenteil, sie taten etwas für mich, das meine Verwandlungen nicht nur erträglich machte, sondern zur schönsten Zeit meines Lebens. Sie wurden Animagi.«
    »Mein Dad auch?«, sagte Harry erstaunt.
    »Ja, allerdings«, sagte Lupin. »Sie brauchten fast drei Jahre, um herauszufinden, wie man es anstellt. Dein Vater und Sirius hier waren die klügsten Schüler in Hogwarts und das war ein Glück, denn die Verwandlung in einen Animagus kann fürchterlich schiefgehen. Das ist ein Grund, weshalb das Ministerium alle, die es versuchen, scharf im Auge behält. Peter hätte es ohne die Hilfe von James und Sirius nicht geschafft. Doch dann, in unserem fünften Jahr in Hogwarts, schafften sie es. Sie konnten sich willentlich in verschiedene Tiere verwandeln.«
    »Aber wie konnten sie Ihnen damit helfen?«, fragte Hermine verwirrt.
    »Als Menschen konnten sie mir nicht Gesellschaft leisten, also taten sie es als Tiere«, sagte Lupin. »Ein Werwolf ist nur für Menschen gefährlich. Jeden Monat schlichen sie sich unter James’ Tarnumhang aus dem Schloss. Sie verwandelten sich … Peter, als der Kleinste, konnte unter den peitschenden Weidenzweigen hindurchschlüpfen

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