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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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ich gehofft, dich als Erster in die Finger zu kriegen …«
    »Und jetzt bist du wieder der Dumme, Severus«, sagte Black gelassen. »Wenn dieser Junge seine Ratte ins Schloss bringen kann«, er nickte mit dem Kopf hinüber zu Ron, »komme ich ohne Federlesen mit …«
    »Ins Schloss?«, sagte Snape salbungsvoll. »Ich glaube nicht, dass wir so weit gehen müssen. Sobald wir draußen vor der Weide sind, rufe ich die Dementoren. Sie werden hocherfreut sein, dich zu sehen, Black … so entzückt, dass sie dir sicher einen kleinen Kuss geben wollen …«
    Das bisschen Farbe auf Blacks Gesicht verschwand.
    »D…du musst mich anhören«, krächzte er. »Die Ratte – schau dir die Ratte an –«
    Doch ein irres Flackern, wie Harry es noch nie gesehen hatte, trat jetzt in Snapes Augen. Offenbar hatte er das Reich der Vernunft verlassen.
    »Kommt mit, allesamt«, sagte er. Er schnippte mit den Fingern und die Enden der Seile, die Lupin fesselten, flogen ihm in die Hände. »Ich ziehe den Werwolf. Vielleicht haben die Dementoren auch ein Küsschen für ihn übrig.«
    Bevor Harry wusste, was er tat, hatte er mit drei Schritten das Zimmer durchquert und sich vor der Tür aufgebaut.
    »Aus dem Weg, Potter, du hast schon mehr als genug Ärger«, schnarrte Snape. »Wenn ich nicht hergekommen wäre und deine Haut gerettet hätte –«
    »Professor Lupin hätte mich dieses Jahr schon hundert Mal umbringen können«, sagte Harry. »Ich war oft mit ihm allein, er gab mir Unterricht gegen die Dementoren. Wenn er Black helfen wollte, warum hat er mich nicht schon längst erledigt?«
    »Woher soll ich wissen, was im Hirn eines Werwolfs vor sich geht?«, zischte Snape. »Aus dem Weg, Potter.«
    »Sie sind jämmerlich!«, rief Harry. »Nur weil Sie in der Schule zum Narren gehalten wurden, wollen Sie jetzt nicht mal zuhören!«
    »Ruhe! So spricht man nicht mit mir!«, kreischte Snape und wirkte mehr denn je wie ein Irrer. »Wie der Vater, so der Sohn, Potter! Gerade habe ich dir den Hals gerettet, du solltest mir auf den Knien dafür danken! Wär dir recht geschehen, wenn er dich umgebracht hätte! Du wärst gestorben wie dein Vater, zu hochmütig, um zu glauben, er hätte sich in Black getäuscht – geh jetzt aus dem Weg, oder ich räum dich fort – aus dem Weg, Potter!«
    Harry entschied sich im Bruchteil einer Sekunde. Bevor Snape auch nur einen Schritt auf ihn zugehen konnte, hatte er den Zauberstab erhoben.
    »Expelliarmus!« , rief er – allerdings war seine Stimme nicht die einzige. Es gab einen Knall, der fast die Tür aus den Angeln gehoben hätte; Snape riss es von den Füßen, er krachte gegen die Wand und rutschte an ihr herunter zu Boden. Unter seinem Haarschopf sickerte ein kleines rotes Rinnsal hervor. Er war ohnmächtig.
    Harry wandte sich um. Ron und Hermine hatten im selben Augenblick beschlossen, Snape zu entwaffnen. Snapes Zauberstab war durch die Luft geflogen und neben Krummbein auf dem Bett gelandet.
    »Das hättest du nicht tun sollen«, sagte Black zu Harry gewandt. »Du hättest ihn mir überlassen sollen …«
    Harry mied Blacks Augen. Er war sich auch jetzt noch nicht sicher, das Richtige getan zu haben.
    »Wir haben einen Lehrer angegriffen … wir haben einen Lehrer angegriffen …«, wimmerte Hermine und starrte mit angsterfüllten Augen auf den leblosen Snape. »Oh, wir kriegen gewaltigen Ärger.«
    Lupin kämpfte mit seinen Fesseln. Black bückte sich rasch und befreite ihn. Lupin richtete sich auf und rieb sich die Arme, wo das Seil ihm ins Fleisch geschnitten hatte.
    »Danke, Harry«, sagte er.
    »Ich sag immer noch nicht, dass ich Ihnen glaube«, erwiderte Harry.
    »Dann ist es an der Zeit, dass wir es dir beweisen«, sagte Black. »Du, Junge – gib mir Peter. Sofort.«
    Ron drückte Krätze noch fester an die Brust.
    »Hören Sie auf damit«, sagte er mit schwacher Stimme. »Wollen Sie sagen, Sie sind aus Askaban geflohen, nur um Krätze in die Hände zu kriegen? Das ist doch …« Er sah Hilfe suchend zu Harry und Hermine auf. »Gut, sagen wir, Pettigrew konnte sich in eine Ratte verwandeln – es gibt Millionen von Ratten – wie soll er wissen, hinter welcher er her ist, wenn er in Askaban sitzt?«
    »Wenn ich’s mir überlege, Sirius, dann ist das eine berechtigte Frage«, sagte Lupin und wandte sich mit leichtem Stirnrunzeln Black zu. »Wie hast du eigentlich rausgefunden, wo er steckte?«
    Black schob eine seiner klauenartigen Hände in den Umhang, zog ein zerknülltes Stück Papier

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