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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Schlange, die Gestalt von Worten an.
    »Jeder nach seiner Lieblingsmelodie«, sagte Dumbledore, »los geht’s!«
    Und die ganze Schule sang begeistert:
    Hogwarts, Hogwarts, warzenschweiniges Hogwarts,
    bring uns was Schönes bei,
    Ob alt und kahl oder jung und albern,
    wir sehnen uns Wissen herbei.
    Denn noch sind unsre Köpfe leer,
    voll Luft und voll toter Fliegen,
    wir wollen nun alles erlernen,
    was du uns bisher hast verschwiegen.
    Gib dein Bestes – wir können’s gebrauchen,
    unsere Köpfe, sie sollen rauchen!
    Kaum einmal zwei von ihnen hörten gleichzeitig auf. Am Ende hörte man nur noch die Weasley-Zwillinge nach der Melodie eines langsamen Trauermarsches singen. Dumbledore dirigierte ihre letzten Verse mit seinem Zauberstab, und als sie geendet hatten, klatschte er am lautesten.
    »Aah, Musik«, sagte er und wischte sich die Augen. »Ein Zauber, der alles in den Schatten stellt, was wir hier treiben. Und nun in die Betten!«
    Die Erstklässler von Gryffindor folgten Percy durch die schnatternde Menge hinaus aus der Großen Halle und die Marmortreppe empor. Harrys Beine waren wieder bleischwer, diesmal jedoch nur, weil er sich den Bauch so vollgeschlagen hatte und todmüde war. Er war sogar zu schläfrig, um sich darüber zu wundern, dass die Menschen auf den Porträts entlang der Korridore flüsterten und auf sie deuteten, als sie vorbeigingen, oder dass Percy sie zweimal durch Türbögen führte, die versteckt hinter beiseitegleitenden Täfelungen und Wandteppichen lagen. Noch mehr Treppen ging es empor, gähnend und schlurfend, und Harry fragte sich gerade, wie lange es noch dauern würde, als sie plötzlich Halt machten. Ein Bündel Spazierstöcke schwebte in der Luft vor ihnen, und als Percy einen Schritt auf sie zutrat, begannen sie, sich auf ihn zu werfen.
    »Peeves«, flüsterte Percy den Erstklässlern zu. »Ein Poltergeist.« Er hob seine Stimme: »Peeves, zeige dich.«
    Ein lautes, grobes Geräusch, wie Luft, die aus einem Ballon gelassen wird, antwortete.
    »Willst du, dass ich zum Blutigen Baron gehe?«
    Es machte »Plopp« und ein kleiner Mann mit bösen dunklen Augen und weit geöffnetem Mund erschien. Die Beine über Kreuz, schwebte er vor ihnen in der Luft und packte die Spazierstöcke.
    »Ooooooooh!«, sagte er mit einem gehässigen Kichern. »Die süßen kleinen Erstklässler! Welch ein Spaß!«
    Plötzlich rauschte er auf sie zu. Sie duckten sich.
    »Verschwinde, Peeves, oder der Baron erfährt davon, ich meine es ernst!«, bellte Percy.
    Peeves streckte die Zunge heraus und verschwand, nicht ohne die Stöcke auf Nevilles Kopf fallen zu lassen. Sie hörten ihn abziehen, an jeder Rüstung rüttelnd, an der er vorbeikam.
    »Nehmt euch lieber in Acht vor Peeves«, sagte Percy, als sie sich wieder auf den Weg machten. »Der Blutige Baron ist der Einzige, der ihn im Griff hat, er hört nicht einmal auf uns Vertrauensschüler. Da sind wir.«
    Ganz am Ende des Ganges hing das Bildnis einer sehr dicken Frau in einem rosa Seidenkleid.
    »Passwort?«, fragte sie.
    »Caput Draconis«, sagte Percy. Das Porträt schwang zur Seite und gab den Blick auf ein rundes Loch in der Wand frei. Sie zwängten sich hindurch – Neville brauchte ein wenig Hilfestellung – und fanden sich in einem gemütlichen, runden Zimmer voll weicher Sessel wieder: dem Gemeinschaftsraum von Gryffindor.
    Percy zeigte den Mädchen den Weg durch eine Tür, die in ihren Schlafsaal führte, und geleitete die Jungen in ihren. Sie kletterten eine Wendeltreppe empor – offensichtlich waren sie in einem der Türme – und fanden nun endlich ihre Betten: fünf Himmelbetten, die mit tiefroten samtenen Vorhängen verkleidet waren. Ihre Koffer waren schon hochgebracht worden. Viel zu müde, um sich noch lange zu unterhalten, zogen sie ihre Pyjamas an und ließen sich in die Kissen fallen.
    »Tolles Essen, was?«, murmelte Ron durch die Vorhänge zu Harry hinüber. »Hau ab, Krätze! Er kaut an meinem Laken.«
    Harry wollte Ron noch fragen, ob er von der Zuckergusstorte gekostet habe, doch in diesem Moment fielen ihm die Augen zu.
    Vielleicht hatte Harry ein wenig zu viel gegessen, denn er hatte einen sehr merkwürdigen Traum. Er trug Professor Quirrells Turban, der ständig zu ihm sprach. Er müsse sofort nach Slytherin überwechseln, das sei sein Schicksal; der Turban wurde immer schwerer; Harry versuchte ihn vom Kopf zu reißen, doch er zog sich so eng zusammen, dass es wehtat. Und da war Malfoy, der ihn auslachte, jetzt

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