Ich bin schizophren und es geht mir allen gut
Dirk Bernemann
Ich bin schizophren und es geht mir allen gut
ISBN: 978-3-86608-107-9
Verlag: UBooks Verlag
E-book Formate erstellt von readbox publishing.
Dieses Buch ist erhältlich als E-Book (pdf, iPhone, mobipocket und mehr), zum Online-Lesen und -Hören sowie als gedrucktes Buch unter http://www.readbox.net
Vorwort von Mille Petrozza Dirk Bernemann - ein Meister seiner Zunft
Ohne Gnade, kompromisslos und brutal gewähren uns seine Geschichten einen Blick direkt in die nicht so schöne, oft erschreckend vertraute Fratze der deutschen Wirklichkeit. Viele wollen diese Realität nicht sehen, obwohl doch alle wissen, dass sie stets präsent ist. Meine erste Begegnung mit dem Kultautor des Misanthropenzirkels der Schattenwelt war natürlich "Ich hab die Unschuld kotzen sehen" - Teil eins. Ein Interview in einem Horror-Magazin hatte mich auf die Kurzgeschichtensammlung aufmerksam gemacht und ich verschlang die Lektüre in wenigen Tagen. Ich glaube, "Ich hab die Unschuld kotzen sehen" war das Buch, das ich 2007 am häufigsten verschenkt habe. Teil zwei folgte. Noch besser, dachte ich und legte die Geschichten meinen lesenden Freunden und Bekannten ans Herz, die sie wiederum weiterempfahlen. Dann eine Lesung in Essen. Viele Menschen lauschten und erfreuten sich an Dirks Ergüssen. Endlich der erste Roman: "Satt: sauber: sicher". Konsequente Weiterentwicklung würde man als Musikkritiker schreiben, wäre das Werk eine CD. Eine zynische Beschreibung einer degenerierten ultrakapitalistischen Gesellschaft mit Sex, Gewalt und allem, was sonst noch Spaß macht.
Glücklicherweise hat sich Dirk diese apokalyptischen Szenarien nur in seinem kranken Hirn ausgedacht, die Sau!
Doch was gibt es Schöneres, als zu wissen, dass er sich ein neues Buch zusammengesponnen hat, in dem hoffentlich abermals die Grenzen des guten Geschmacks derer übertreten werden, die Storys über Tampon auslutschende Mädchen für die ultimative Provokation halten.
Und jetzt lesen und danach weitermachen!
Es fehlt mir gänzlich an freiwilliger Selbstkontrolle Zum Geleit
Guten Tag, ich hab soeben in die Google-Suchleiste eingegeben: "Dirk Bernemann bekommt Komplimente für seinen Penis." Leider gab es null Treffer. Ist aber nicht schlimm, schreib ich halt ein Buch. So eins, das auch mal sagt, dass ich Menschen mag.
Ich bin in mich verreist, hab mich zurückgezogen und bin dann in eine Welt zurückgekehrt, die wie die vorherige ist ... Aber zumindest ist das eine Welt, in der ich zwar keine Komplimente für meinen Penis bekomme, jedoch immerhin welche für meine Worte. Meine Worte. Meine teilbaren Worte. Zerbrechlich und zerstörerisch zugleich.
Ich übe mich in Kontrolle und Selbstständigkeit und scheiter weiter. Ich kontrollier ja auch nichts, will ich nicht, weil Kontrolle dieses Ding ist, das man nie wirklich hat, und wenn man nicht grad mit 50 Ecstasytabletten in der Blutbahn rumrennt, auch nie wirklich verliert. Die Kontrolle zu haben ist zu anstrengend, sie zu verlieren aber auch, das kann zu unerwarteten Situationen führen.
Meine Literatur hält sich abseits von Kontrolle auf. Abseits von allen Zwangsmaßnahmen. Diese Worte flackern einfach so auf, wollen Öffentlichkeit und bekommen sie durch meine Hand, durch meinen Willen. Es ist mein kleiner Beitrag zum öffentlichen Kulturterrorismus.
Hier nun eine Sammlung neuer und alter Texte, die ultimative Collection, der Blick in die verstaubten Archive, die Analyse des Gesamtwerks, Griffe in Toiletten und Sternenhaufen. Ein Buch über Kunst und Unkunst. Texte in Bewegung und in Stagnation. Ein Buch, das dabei auch irgendwie "Hose runter" geworden ist, also Intimitäten preisgibt, Blicke frei schnitzt, die es noch nicht gab, die mich in bekannten und unbekannten Posen und Denkmustern darstellen, öffentlich und privat. Ein nackter Tatsachenbericht, aber auch die Fantasyutopie schlechthin. Dieses Buch will alles für euch sein.
Ich wünsche diesen Texten ein richtiges Leben in der richtigen Welt. Ich wünsche ihnen Verständnis und Fairness im Universum der geistigen Überfütterung. Und ich rufe damit auch ein lautes "Nö" in die Welt dieser jungen Mädchen, die immer ankommen und mich fragen, ob ich nicht aufhören könne damit, "Ich weiß" zu sagen, wenn sie mir gestehen, wie geil sie mich finden.
Außerdem brülle ich ein halbzärtliches und vollkommen ernstgemeintes "Komma klar" allen Literatur- und Kunstvergewaltigern entgegen, die so rumlaufen und meinen, dass der Sieg des Menschen
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