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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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erzählte Hagrid von der ersten Stunde bei Snape. Wie zuvor schon Ron, riet ihm auch Hagrid, sich darüber keine Gedanken zu machen; Snape möge eben kaum einen Schüler.
    »Aber er schien mich richtig zu hassen .«
    »Unsinn!«, sagte Hagrid. »Warum sollte er?«
    Doch Harry meinte zu bemerken, dass Hagrid ihm dabei nicht wirklich in die Augen schaute.
    »Wie geht’s deinem Bruder Charlie?«, fragte Hagrid Ron. »Mochte ihn sehr gern, konnte prima mit Tieren umgehen.«
    Harry fragte sich, ob Hagrid das Thema absichtlich gewechselt hatte. Während Ron Hagrid von Charlies Arbeit mit den Drachen erzählte, zog Harry ein Blatt Papier unter der Teehaube hervor. Es war ein Ausschnitt aus dem Tagespropheten :
    Neues vom Einbruch bei Gringotts
    Die Ermittlungen im Fall des Einbruchs bei Gringotts vom 31. Juli werden fortgesetzt. Allgemein wird vermutet, dass es sich um die Tat schwarzer Magier oder Hexen handelt. Um wen genau es sich handelt, ist jedoch unklar.
    Vertreter der Kobolde bei Gringotts bekräftigten heute noch einmal, dass nichts gestohlen wurde. Das Verlies, das durchsucht wurde, war zufällig am selben Tag geleert worden.
    »Wir sagen Ihnen allerdings nicht, was drin war, also halten Sie Ihre Nasen da raus, falls Sie wissen, was gut für Sie ist«, sagte ein offizieller Koboldsprecher von Gringotts heute Nachmittag.
    Harry erinnerte sich, dass Ron ihm im Zug gesagt hatte, jemand habe versucht, Gringotts auszurauben. Doch Ron hatte nicht erwähnt, an welchem Tag das war.
    »Hagrid!«, rief Harry, »dieser Einbruch bei Gringotts war an meinem Geburtstag! Vielleicht sogar, während wir dort waren!«
    Diesmal konnte es keinen Zweifel geben: Hagrid blickte Harry nicht in die Augen. Er stöhnte auf und bot ihm noch ein Plätzchen an. Harry las den Zeitungsartikel noch einmal durch. Das Verlies, das durchsucht wurde, war zufällig am selben Tag geleert worden . Hagrid hatte Verlies siebenhundertdreizehn geleert, wenn man es so nennen konnte, denn er hatte nur dieses schmutzige kleine Paket herausgeholt. War es das, wonach die Diebe gesucht hatten?
    Als Harry und Ron zum Abendessen ins Schloss zurückkehrten, waren ihre Taschen vollgestopft mit den steinharten Plätzchen, die sie aus Höflichkeit nicht hatten ablehnen wollen. Harry überlegte, dass ihm bisher keine Unterrichtsstunde so viel Stoff zum Nachdenken geliefert hatte wie dieser Teenachmittag bei Hagrid. Hatte Hagrid dieses Päckchen gerade noch rechtzeitig geholt? Wo war es jetzt? Und wusste Hagrid mehr über Snape, als er Harry erzählen wollte?

 
Duell um Mitternacht
    Harry hätte sich nicht träumen lassen, dass er je auf einen Jungen stoßen würde, den er mehr hasste als Dudley – bis er Draco Malfoy kennen lernte. Ein Glück, dass die Erstklässler von Gryffindor nur die Zaubertrankstunden gemeinsam mit den Slytherins hatten und sie sich deshalb nicht allzu lange mit Malfoy abgeben mussten. Wenigstens taten sie es nicht, bis sie am schwarzen Brett ihres Aufenthaltsraumes eine Notiz bemerkten, die sie alle aufstöhnen ließ. Die Flugstunden würden am Donnerstag beginnen. Und Gryffindor und Slytherin sollten zusammen Unterricht haben.
    »Das hat mir gerade noch gefehlt«, sagte Harry mit düsterer Stimme. »Genau das, was ich immer wollte. Mich vor den Augen Malfoys auf einem Besen lächerlich machen.«
    Auf das Fliegenlernen hatte er sich mehr gefreut als auf alles andere.
    »Du weißt doch noch gar nicht, ob du dich lächerlich machst«, sagte Ron vernünftigerweise. »Jedenfalls weiß ich, dass Malfoy immer damit protzt, wie gut er im Quidditch ist, aber ich wette, das ist alles nur Gerede.«
    Malfoy sprach in der Tat ausgiebig vom Fliegen. Er beklagte sich lauthals, dass die Erstklässler es nie schafften, in eines der Quidditch-Teams aufgenommen zu werden, und erzählte langatmige Geschichten, die immer damit zu enden schienen, dass er um Haaresbreite irgendwelchen Muggeln in Hubschraubern entkommen war. Allerdings war er nicht der Einzige: Seamus Finnigan jedenfalls ließ durchblicken, dass er den größten Teil seiner Kindheit damit verbracht habe, auf einem Besen übers Land zu brausen. Selbst Ron erzählte jedem, der es hören wollte, wie er auf Charlies altem Besen einmal fast mit einem Drachenflieger zusammengestoßen sei. Alle Schüler aus Zaubererfamilien redeten ständig über Quidditch. Mit Dean Thomas, der auch in ihrem Schlafsaal war, hatte sich Ron bereits einen heftigen Streit über Fußball geliefert. Ron konnte einfach nicht

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