Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
Vom Netzwerk:
überprüfen. Harry und Ron freuten sich riesig, als sie Malfoy erklärte, dass er es all die Jahre falsch gemacht habe.
    »Passt jetzt auf. Wenn ich pfeife, stoßt ihr euch vom Boden ab, und zwar mit aller Kraft«, sagte Madam Hooch. »Haltet eure Besenstiele gerade, steigt ein paar Meter hoch und kommt dann gleich wieder runter, indem ihr euch leicht nach vorn neigt. Auf meinen Pfiff – drei – zwei –«
    Neville jedoch, nervös und aufgeregt und voller Angst, auf dem Boden zurückzubleiben, nahm all seine Kräfte zusammen und stieß sich vom Boden ab, bevor die Pfeife Madam Hoochs Lippen berührt hatte.
    »Komm zurück, Junge!«, rief sie. Doch Neville schoss in die Luft wie der Korken aus einer Sektflasche – vier Meter – sieben Meter. Harry sah sein verängstigtes Gesicht auf den entschwindenden Boden blicken, sah ihn die Luft anhalten, seitlich vom Besenstiel gleiten und –
    WUMM – ein dumpfer Schlag und ein hässliches Knacken, und Neville, ein unförmiges Bündel, lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Gras. Sein Besen stieg immer noch höher und schwebte ganz allmählich zum verbotenen Wald hinüber, wo er verschwand.
    Madam Hooch beugte sich über Neville, ihr Gesicht ebenso bleich wie das seine.
    »Handgelenk gebrochen«, hörte Harry sie murmeln. »Na komm, Junge, es ist schon gut, steh auf.«
    Sie drehte sich zum Rest der Klasse um.
    »Keiner von euch rührt sich, während ich diesen Jungen in den Krankenflügel bringe! Ihr lasst die Besen, wo sie sind, oder ihr seid schneller aus Hogwarts draußen, als ihr ›Quidditch‹ sagen könnt! Komm, mein Kleiner.«
    Neville, mit tränenüberströmtem Gesicht, umklammerte sein Handgelenk und hinkte mit Madam Hooch davon, die ihren Arm um ihn gelegt hatte.
    Kaum waren sie außer Sicht, brach Malfoy in lautes Lachen aus.
    »Habt ihr das Gesicht von diesem Riesentrampel gesehen?«
    Die anderen Slytherins stimmten in sein Lachen ein.
    »Halt den Mund, Malfoy«, sagte Parvati Patil in scharfem Ton.
    »Ooh, machst dich für Longbottom stark?«, sagte Pansy Parkinson, ein Slytherin-Mädchen mit harten Zügen. »Hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet du fette kleine Heulsusen magst, Parvati.«
    »Schaut mal«, sagte Malfoy, machte einen Sprung und pickte etwas aus dem Gras. »Das blöde Ding, das die Oma von Longbottom ihm geschickt hat.«
    Er hielt das Erinnermich hoch und es schimmerte in der Sonne.
    »Gib es her, Malfoy«, sagte Harry ruhig. Alle schwiegen mit einem Schlag und richteten die Augen auf die beiden.
    Malfoy grinste.
    »Ich glaube, ich steck es irgendwohin, damit Longbottom es sich abholen kann – wie wär’s mit – oben auf einem Baum?«
    »Gib es her! «, schrie Harry. Doch Malfoy war auf seinen Besen gehüpft und hatte sich in die Lüfte erhoben. Gelogen hatte er nicht – fliegen konnte er. Von den obersten Ästen einer Eiche herab rief er: »Komm und hol’s dir doch, Potter!«
    Harry griff nach seinem Besen.
    »Nein« , rief Hermine Granger. »Madam Hooch hat gesagt, wir dürfen uns nicht rühren. – Du bringst uns noch alle in Schwierigkeiten.«
    Harry beachtete sie nicht. Blut pochte in seinen Ohren. Er stieg auf den Besen, stieß sich heftig vom Boden ab und schoss mit wehendem Haar und in der Luft peitschendem Umhang nach oben – und wilde Freude durchströmte ihn, denn er spürte, dass er etwas konnte, was man ihm nicht erst beibringen musste – Fliegen war leicht, Fliegen war toll . Er zog ein wenig an seinem Besenstiel, damit er ihn noch höher trug, und von unten hörte er die Mädchen schreien und seufzen und einen bewundernden Zuruf von Ron.
    Er riss den Besen scharf herum, um Malfoy mitten in der Luft zu stellen. Malfoy sah überrascht aus.
    »Gib es her«, rief Harry, »oder ich werf dich von deinem Besen runter!«
    »Was du nicht sagst?«, entgegnete Malfoy und versuchte ein höhnisches Grinsen. Allerdings sah er ein wenig besorgt aus.
    Aus irgendeinem Grund wusste Harry, was zu tun war. Er beugte sich vor, griff den Besenstiel fest mit beiden Händen und ließ ihn auf Malfoy zuschießen wie einen Speer. Malfoy konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen; Harry machte scharf kehrt und hielt den Besenstiel gerade. Unten auf dem Boden klatschten ein paar Schüler in die Hände.
    »Kein Crabbe und kein Goyle hier oben, um dich rauszuhauen, Malfoy!«, rief Harry.
    Derselbe Gedanke schien auch Malfoy gekommen zu sein.
    »Dann fang’s doch, wenn du kannst!«, schrie er, warf die Glaskugel hoch in die Luft und sauste hinunter

Weitere Kostenlose Bücher