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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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sich alle gesehnt, seit sie erlebt hatten, wie er Nevilles Kröte im Klassenzimmer umherschwirren ließ. Für die Übungen stellte Professor Flitwick die Schüler paarweise zusammen. Harrys Partner war Seamus Finnigan (worüber er froh war, denn Neville hatte schon zu ihm herübergespäht). Ron sollte jedoch mit Hermine Granger arbeiten. Es war schwer zu sagen, wer von den beiden deshalb missmutiger war. Seit Harrys Besen gekommen war, hatte sie nicht mehr mit ihnen gesprochen.
    »Also, vergesst nicht diese flinke Bewegung mit dem Handgelenk, die wir geübt haben!«, quiekte Professor Flitwick, wie üblich auf seinem Stapel Bücher stehend. »Wutschen und schnipsen, denkt daran, wutschen und schnipsen. Und die Zauberworte richtig herzusagen ist auch sehr wichtig – denkt immer an Zauberer Baruffio, der ›r‹ statt ›w‹ gesagt hat und plötzlich auf dem Boden lag – mit einem Büffel auf der Brust.«
    Es war sehr schwierig. Harry und Seamus wutschten und schnipsten, doch die Feder, die sie himmelwärts schicken sollten, blieb einfach auf dem Tisch liegen. Seamus wurde so ungeduldig, dass er sie mit seinem Zauberstab anstachelte, worauf sie anfing zu brennen – Harry musste das Feuer mit seinem Hut ersticken.
    Ron, am Tisch nebenan, erging es auch nicht viel besser.
    »Wingardium Leviosa!« , rief er und ließ seine langen Arme wie Windmühlenflügel kreisen.
    »Du sagst es falsch«, hörte Harry Hermine meckern. »Es heißt Wing- gar -dium Levi- o -sa, mach das ›gar‹ schön und lang.«
    »Dann mach’s doch selber, wenn du alles besser weißt«, knurrte Ron.
    Hermine rollte die Ärmel ihres Kleids hoch, knallte kurz mit dem Zauberstab auf den Tisch und sagte »Wingardium Leviosa!« .
    Die Feder erhob sich vom Tisch und blieb gut einen Meter über ihren Köpfen in der Luft schweben.
    »Oh, gut gemacht!«, rief Professor Flitwick und klatschte in die Hände. »Alle mal hersehen, Miss Granger hat es geschafft!«
    Am Ende der Stunde hatte Ron eine hundsmiserable Laune.
    »Kein Wunder, dass niemand sie ausstehen kann«, sagte er zu Harry, als sie hinaus in den belebten Korridor drängten, »ehrlich gesagt ist sie ein Alptraum.«
    Jemand stieß im Vorbeigehen Harry an. Es war Hermine. Für einen Augenblick sah er ihr Gesicht – und war überrascht, dass sie weinte.
    »Ich glaube, sie hat dich gehört.«
    »So?«, sagte Ron und schaute allerdings etwas unbehaglich drein. »Ihr muss selbst schon aufgefallen sein, dass sie keine Freunde hat.«
    Hermine erschien nicht zur nächsten Stunde und blieb den ganzen Nachmittag lang verschwunden. Auf ihrem Weg hinunter in die Große Halle zum Halloween-Festessen hörten Harry und Ron, wie Parvati Patil ihrer Freundin Lavender sagte, Hermine sitze heulend im Mädchenklo und wolle allein gelassen werden. Daraufhin machte Ron einen noch verlegeneren Eindruck, doch nun betraten sie die Große Halle, die für Halloween ausgeschmückt war, und vergaßen Hermine.
    Tausend echte Fledermäuse flatterten an den Wänden und an der Decke, und noch einmal tausend fegten in langen schwarzen Wolken über die Tische und ließen die Kerzen in den Kürbissen flackern. Auf einen Schlag, genau wie beim Bankett zum Schuljahresbeginn, waren die goldenen Platten mit dem Festessen gefüllt.
    Harry nahm sich gerade eine Pellkartoffel, als Professor Quirrell mit verrutschtem Turban und angstverzerrtem Gesicht in die Halle gerannt kam. Aller Blicke richteten sich auf ihn, als er Professor Dumbledores Platz erreichte, gegen den Tisch rempelte und nach Luft schnappend hervorstieß: »Troll – im Kerker – dachte, Sie sollten es wissen.«
    Dann sank er ohnmächtig auf den Boden.
    Mit einem Mal herrschte heilloser Aufruhr. Etliche purpurrote Knallfrösche aus Professor Dumbledores Zauberstab waren nötig, um den Saal zur Ruhe zu bringen.
    »Vertrauensschüler«, polterte er, »führt eure Häuser sofort zurück in die Schlafsäle!«
    Percy war in seinem Element.
    »Folgt mir! Bleibt zusammen, Erstklässler! Kein Grund zur Angst vor dem Troll, wenn ihr meinen Anweisungen folgt! Bleibt jetzt dicht hinter mir. Platz machen bitte für die Erstklässler. Pardon, ich bin Vertrauensschüler!«
    »Wie konnte ein Troll reinkommen?«, fragte Harry, während sie die Treppen hochstiegen.
    »Frag mich nicht, angeblich sollen sie ziemlich dumm sein«, sagte Ron.
    »Vielleicht hat ihn Peeves hereingelassen, als Streich zu Halloween.«
    Unterwegs trafen sie immer wieder auf andere Häufchen von Schülern, die in

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