Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
Vom Netzwerk:
Es war eine verrückte Sache. Der Fall, von dem ich hier berichte, saß uns noch lange in den Knochen. Mein Freund Phil und ich wurden von Männern aufs Kreuz gelegt, denen man diese Absichten nicht an der Nasenspitze ansehen konnte. Wir hatten es nicht mit Killern zu tun, sondern mit Menschen, die so lange ehrlich schienen, bis wir ihnen die Maske vom Gesicht rissen.
    Als Phil Decker und ich ins FBI-Hauptquartier kamen, lief vor der Tür unseres Office schon aufgeregt der alte Neville hin und her.
    »Morning«, grüßten wir, aber er beachtete es gar nicht.
    »Jemand vom CIC wartet auf euch, macht, dass ihr reinkommt!«, sagte er hastig und schob uns durch die Tür.
    »Unser Dienst beginnt erst in sieben Minuten!«, sagte Phil.
    Neville drückte die Tür hinter uns zu.
    Hinter Phils Schreibtisch standen Mr. High, unser Distriktchef, und ein langer hagerer Mann, der einen maßgeschneiderten, grauen Anzug trug.
    »Guten Morgen«, sagte Mister High, als wir eingetreten waren. Nachdem er uns dem Besucher vorgestellt hatte, wussten wir, dass es sich um einen Warren D. Gibson vom Counter Intelligence Corps handelte. Hatte sich einer unserer Fälle als spionageverdächtig erwiesen?
    »Gehen wir in mein Zimmer«, sagte Mr. High, als er uns mit dem CIC Agent bekannt gemacht hatte.
    »Haben Sie schon mal etwas von CCAP gehört?«, fragte Mr. High, als wir in seinem Office Platz gefunden hatten.
    Wir schüttelten den Kopf.
    »Ist das ein neuer Geheimcode?«, fragte ich. »CCAP klingt nach Top Secret.«
    »So schlimm ist es nicht«, meinte Mr. Gibson. »Es ist der Congress of Continental and American Plastics. Er findet vom 2. bis 10. Juni hier in der Amsterdam Avenue statt. Heute um 10 Uhr ist die Eröffnung.«
    »Plastics?«, fragte Phil.
    »Ja«, Gibson lächelte, »alle Kunststoffhersteller und vor allem die Chemiker treffen sich dort zu einem Erfahrungsaustausch. Das besondere an dem Kongress ist, dass man auch ausländische Chemiker eingeladen hat, um sich über den Stand der weltweiten Kunststoff-Forschung zu informieren.«
    »Aber was hat der CIC damit zu tun? Handelt es sich um Geheimwaffen oder um strategische Verwicklungen?«, fragte ich Gibson. Er schüttelte den Kopf.
    »Nein, eben nicht. Mich hat Burton Standley aufgesucht. Er ist der Leiter des Kongresses und gleichzeitig auch Vorsitzender der amerikanischen Herstellervereinigung. Es sprechen verschiedene Anzeichen dafür, dass einer der Chemiker eine fantastische Entdeckung gemacht hat. Er soll angeblich einen Kunststoff entwickelt haben, der die gleichen Eigenschaften wie Stahl hat. Genauso hart, genauso hitzebeständig. Natürlich wäre das eine geradezu unglaubliche Sache, und es ist klar, dass ein Millionengeschäft dahintersteckt, wenn die Sache tatsächlich stimmt. Das wird einige Leute auf den Plan rufen, die nicht gerade mit Samthandschuhen versuchen werden, die Erfindung an sich zu bringen. Aber selbst wenn sich alles nur als Gerücht erweist, kann es Unruhen geben.«
    »Und warum sind Sie jetzt hier?«, fragte Phil.
    »Stanley war der Meinung, die Sicherheit des Kongresses sei Sache des CIC. Er führte als Argument an, dass sich auch militärische und politische Kreise für die Erfindung interessieren würden, weil man dieses neue Material für die Rüstung verwenden könnte. Aber das reicht nicht aus, um unsere Zuständigkeit zu begründen. Es geht nur um einen Chemiker-Kongress und um rein zivile Objekte. Ich habe Stanley daher gesagt, dass ich seinen Fall dem FBI übergeben werde. Das habe ich hiermit getan.« Mr. Gibson lachte still in sich hinein. Es schien, als wäre er froh, die Sache los zu sein. Er blickte auf die Uhr, stand auf und verabschiedete sich.
    Wir blieben mit Mr. High allein.
    »Sie werden an dem Kongress teilnehmen«, sagte Mr. High und reichte uns zwei längliche kanariengelbe Schildchen.
     
    CCAP
    Congress of Continental and American Plastics
    New York 1964
     
    lasen wir.
    »Wir werden ziemlich auffallen«, meinte Phil. »Ich habe ungefähr so viel Kenntnisse von Chemie wie ein Krokodil.«
    »Das macht nichts«, meinte der Chef gelassen. »Jerry wird sich als Berichterstatter der Plastics Review ausgeben, da kann er sich immer herausreden. Der Chefredakteur der Fachzeitung ist einverstanden, denn er hat keinen eigenen Reporter auf dem Kongress, weil Burton Stanley, der Leiter selber, für ihn arbeitet. Und Sie, Phil, könnten Steward spielen.«
    »Wie bitte?«, fragte Phil leicht entrüstet.
    Mr. High lächelte, als er Phils

Weitere Kostenlose Bücher