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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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der Kopf schwirrte ihm so heftig, als schwankte die Erde unter ihm wie das Deck eines Schiffes. Um den Schwindel zu lindern, umklammerte er das, was er in Händen hielt, noch fester – den glatten, kalten Henkel des Trimagischen Pokals und Cedrics leblosen Körper. Wenn er sie loslassen würde, so fürchtete er, würde er sofort wieder in die Dunkelheit hinabsinken, die vom Rand seines Bewusstseins her auf ihn zukroch. Schock und Erschöpfung hielten ihn am Boden, er atmete den Geruch des Grases ein und wartete … wartete darauf, dass jemand etwas unternahm … dass etwas geschah … und die ganze Zeit über spürte er noch dumpf die Narbe auf seiner Stirn brennen …
    Eine Springflut aus ohrenbetäubendem Lärm verwirrte und betäubte ihn, überall waren Stimmen, Fußgetrappel, Schreie … er blieb, wo er war, die Nase ins Gras gedrückt, als wäre dies ein Alptraum, der vorübergehen würde …
    Ein Paar Hände packte ihn grob und drehte ihn um.
    »Harry! Harry!«
    Er öffnete die Augen.
    Er sah den sternübersäten Himmel und Albus Dumbledore, der sich über ihn gebeugt hatte. Die dunklen Schatten einer vielköpfigen Menge schoben und drängten sich auf sie zu; Harry spürte im Nacken, wie die Erde unter ihrem Fußgetrappel erzitterte.
    Er war am Rand des Irrgartens gelandet. Über sich sah er die Tribünen in die Höhe ragen, die menschlichen Gestalten, die sich auf ihnen bewegten, die Sterne am Himmel.
    Harry ließ den Pokal los, doch Cedric klammerte er umso fester an sich. Er hob seine freie Hand und packte Dumbledore, dessen Gesicht vor seinen Augen immer wieder verschwamm, am Handgelenk.
    »Er ist zurück«, flüsterte Harry. »Er ist zurück. Voldemort.«
    »Was sagst du da? Was ist geschehen?«
    Das Gesicht von Cornelius Fudge erschien verkehrt herum über Harry; es war weiß, starr vor Entsetzen.
    »Mein Gott – Diggory!«, flüsterte er. »Dumbledore – er ist tot!«
    Jemand wiederholte die Worte, die Schattengestalten, die auf sie zudrängten, keuchten sie den Umstehenden zu … und andere schließlich schrien – kreischten – die Worte in die Nacht hinaus – »Er ist tot! Er ist tot!« – »Cedric Diggory! Tot!«
    »Lass ihn los, Harry«, hörte er Fudges Stimme sagen, und er spürte Finger, die versuchten, seine Hand von Cedrics leblosem Körper zu lösen, doch Harry ließ ihn nicht los.
    Dumbledores Gesicht, noch immer verschwommen wie hinter einem Dunstschleier, kam jetzt näher. »Harry, du kannst ihm jetzt nicht mehr helfen. Es ist vorbei. Lass los.«
    »Er wollte, dass ich ihn zurückbringe«, murmelte Harry – es schien ihm wichtig, dies zu erklären. »Er hat mich gebeten, ihn zu seinen Eltern zurückzubringen …«
    »Das ist schon richtig, Harry … nun lass einfach los …«
    Dumbledore bückte sich zu ihm hinunter, und mit einer für einen so alten und dünnen Mann erstaunlichen Kraft hob er Harry vom Boden und stellte ihn auf die Füße. Harry wankte. In seinem Kopf hämmerte es. Sein verletztes Bein wollte ihn nicht mehr tragen. Die Umstehenden rempelten sich an, drängten mit dunklen Mienen auf ihn zu – »Was ist passiert?« – »Was fehlt ihm?«
    »Diggory ist tot!«
    »Er muss in den Krankenflügel!«, verkündete Fudge laut. »Er ist krank, er ist verletzt – Dumbledore, Diggorys Eltern, sie sind hier, sie sind auf der Tribüne …«
    »Ich nehme Harry mit, Dumbledore, ich nehm ihn schon –«
    »Nein, es wäre besser –«
    »Dumbledore, dort läuft Amos Diggory … er kommt hier rüber … meinen Sie nicht, Sie sollten es ihm sagen … bevor er ihn sieht –?«
    »Harry, bleib hier –«
    Mädchen schrien, schluchzten hysterisch … die Szenerie vor Harrys Augen begann merkwürdig zu flackern …
    »Ist schon gut, Junge, ich bin bei dir … komm mit … Krankenflügel …«
    »Nein, Dumbledore hat gesagt, ich soll bleiben«, nuschelte Harry, und in seiner Stirnnarbe hämmerte es so stark, dass er sich gleich übergeben würde; noch trüber wurde es ihm jetzt vor Augen.
    »Du musst dich hinlegen … komm jetzt mit …«
    Eine Gestalt, größer und stärker als Harry, zog ihn halb, trug ihn halb durch die verängstigte Menge; Harry hörte die Leute keuchen, schreien und rufen, während der Mann, der ihn stützte, sich einen Weg durch das Gedränge bahnte und ihn hinüber zum Schloss führte, über den Rasen, vorbei am See und am Schiff der Durmstrangs; Harry hörte nichts als das schwere Atmen des Mannes, der ihm gehen half.
    »Was ist passiert, Harry?«, fragte der Mann

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