Harry Potter und der Feuerkelch
schließlich, während er Harry die Steintreppe hinauftrug. Klonk . Klonk . Klonk . Es war Mad-Eye Moody.
»Pokal war ’n Portschlüssel«, sagte Harry, als sie die Eingangshalle durchquerten. »Hat mich und Cedric auf einen Friedhof gebracht … und da war Voldemort … Lord Voldemort …«
Klonk . Klonk . Klonk . Die Marmortreppe hoch …
»Der Dunkle Lord war da? Was ist dann passiert?«
»Cedric getötet … sie haben Cedric getötet …«
»Und dann?«
Klonk . Klonk . Klonk . Den Korridor entlang …
»Hat ein Elixier gebraut … hat seinen Körper wieder …«
»Der Dunkle Lord hat seinen Körper wieder? Er ist zurückgekehrt?«
»Und die Todesser kamen … und dann haben wir uns duelliert …«
»Du hast dich mit dem Dunklen Lord duelliert?«
»Bin davongekommen … mein Zauberstab … hat was Komisches gemacht … ich hab Mum und Dad gesehen … sie kamen aus seinem Zauberstab …«
»Hier rein, Harry … hier rein, und dann setz dich … es geht dir gleich besser … trink das hier …«
Harry hörte einen Schlüssel in einem Schloss scharren und spürte, wie ihm eine Tasse in die Hände gedrückt wurde.
»Trink das … dann geht’s dir besser … komm schon, Harry, ich muss ganz genau wissen, was passiert ist …«
Moody flößte ihm das Getränk ein; Harry hustete, etwas mit pfefferartigem Geschmack brannte ihm in der Kehle. Moodys Büro nahm nun klarere Umrisse an, und auch Moody selbst … er wirkte so weiß wie schon Fudge, und beide Augen waren starr und ohne Lidschlag auf Harry gerichtet.
»Voldemort ist zurückgekehrt, Harry? Bist du dir sicher? Wie hat er es geschafft?«
»Er hat etwas aus dem Grab seines Vaters genommen und etwas von Wurmschwanz – und von mir«, sagte Harry. Sein Kopf war jetzt klarer; seine Narbe schmerzte nicht mehr so stark; er konnte Moodys Gesicht deutlicher sehen, obwohl es im Büro dunkel war. Vom fernen Quidditch-Feld her hörte er immer noch Rufe und Schreie.
»Was hat der Dunkle Lord von dir genommen?«, fragte Moody.
»Blut«, sagte Harry und hob den Arm. Wo Wurmschwanz’ Dolch den Ärmel aufgeschlitzt hatte, war jetzt ein großer Riss.
Moody atmete mit lang anhaltendem, leisem Zischen aus. »Und die Todesser? Sind auch sie zurückgekehrt?«
»Ja«, sagte Harry. »Ungeheuer viele …«
»Wie hat er sie behandelt?«, fragte Moody leise. »Hat er ihnen verziehen?«
Doch jetzt fiel es Harry plötzlich wieder ein. Er hätte es Dumbledore sagen sollen, er hätte es ihm doch gleich sagen müssen – »In Hogwarts ist ein Todesser! Ein Todesser ist hier – er hat meinen Namen in den Feuerkelch getan, er hat dafür gesorgt, dass ich bis zum Schluss durchgehalten hab –«
Harry wollte aufstehen, doch Moody drückte ihn auf den Stuhl zurück.
»Ich weiß, wer dieser Todesser ist«, sagte er leise.
»Karkaroff?«, sagte Harry wild umherblickend. »Wo ist er? Haben Sie ihn gefasst? Ist er eingesperrt?«
»Karkaroff?«, sagte Moody mit einem seltsamen Lachen. »Karkaroff ist heute Abend geflohen, als er das Dunkle Mal auf seinem Arm brennen spürte. Er hat zu viele treue Anhänger des Dunklen Lords verraten und will ihm lieber nicht begegnen … aber er wird wohl nicht weit kommen. Der Dunkle Lord hat Mittel und Wege, seine Feinde aufzuspüren.«
»Karkaroff ist fort? Er ist geflohen? Aber dann – dann hat er meinen Namen nicht in den Kelch geworfen?«
»Nein«, sagte Moody langsam. »Nein, er war es nicht. Ich habe es getan.«
Harry hörte es, doch er konnte es nicht glauben.
»Nein, das haben Sie nicht«, sagte er. »Nein, Sie waren es nicht … das können Sie nicht getan haben …«
»Ich versichere dir, ich habe es getan«, sagte Moody, und sein magisches Auge schwang herum und blieb auf der Tür ruhen, und Harry wusste, er vergewisserte sich, dass niemand draußen stand. Zugleich zückte Moody seinen Zauberstab und richtete ihn auf Harry.
»Er hat ihnen also verziehen?«, sagte er. »Den Todessern, die nicht bestraft wurden? Die Askaban entkommen sind?«
»Was?«, sagte Harry.
Er blickte auf den Zauberstab, den Moody auf ihn gerichtet hielt. Das war ein schlechter Scherz, unmöglich konnte es anders sein.
»Ich hab dich gefragt«, sagte Moody leise, »ob er diesem Abschaum verziehen hat, der nicht einmal versucht hat, ihn zu finden. Diesen verräterischen Feiglingen, die für ihn nicht einmal Askaban auf sich nehmen wollten. Diesen treulosen, wertlosen Dreckskerlen, die mutig genug waren, bei der Quidditch-Weltmeisterschaft maskiert
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