Harry Potter und der Halbblutprinz
Ron, der bei der Erinnerung ein Funkeln in den Augen bekam. »Das einzige Mal, dass ich Dad genauso wütend erlebt habe wie Mum. Fred meint, dass seine linke Pobacke seither nicht mehr die alte ist.«
»Ja, schön, aber Freds linke Pobacke mal beiseite –«
»Wie bitte?«, sagte Freds Stimme und die Zwillinge betraten die Küche.
»Aaah, George, schau dir das an. Die benutzen Messer und alles. Wie niedlich.«
»In zwei Monaten und ’n paar Tagen werd ich siebzehn«, erwiderte Ron mürrisch, »dann kann ich das mit einem Zauber erledigen!«
»Aber bis dahin«, sagte George, setzte sich an den Küchentisch und legte die Füße darauf, »haben wir das Vergnügen, euch dabei zuzusehen, wie ihr uns den richtigen Gebrauch eines – hoppala.«
»Das warst du!«, sagte Ron zornig und leckte an seinem blutenden Daumen. »Wart nur, wenn ich erst mal siebzehn bin –«
»Ich bin sicher, du wirst uns alle mit bislang ungeahnten magischen Fähigkeiten verblüffen.« Fred gähnte.
»Und wo wir schon bei bislang ungeahnten magischen Fähigkeiten sind, Ronald«, sagte George, »was hören wir da von Ginny über dich und eine junge Dame namens – wenn unsere Informationen nicht falsch sind – Lavender Brown?«
Ron lief leicht rosa an, wirkte aber nicht verstimmt, als er sich wieder dem Rosenkohl zuwandte.
»Kümmert euch doch um euren eigenen Kram.«
»Welch schlagfertige Antwort«, sagte Fred. »Ich weiß wirklich nicht, wie du immer auf so was kommst. Nein, was wir wissen wollten, war … wie ist es passiert?«
»Was meinst du?«
»Hatte sie vielleicht einen Unfall?«
»Was?«
»Na, wie hat sie sich einen so beträchtlichen Hirnschaden zugezogen? – Hör auf damit!«
Mrs Weasley betrat die Küche und bekam gerade noch mit, wie Ron das Rosenkohlmesser nach Fred warf, der es mit einem trägen Schlenker seines Zauberstabs in einen Papierflieger verwandelte.
»Ron!«, sagte sie wütend. »Ich möchte nie wieder sehen, dass du ein Messer wirfst!«
»In Ordnung«, sagte Ron, »ich lass es dich nie wieder sehen«, ergänzte er leise und widmete sich erneut dem Berg Rosenkohl.
»Fred, George, tut mir leid, meine Lieben, aber Remus kommt heute Abend, also muss ich Bill bei euch beiden unterbringen!«
»Kein Problem«, sagte George.
»Gut, und da Charlie nicht heimkommt, sind Harry und Ron allein in der Dachkammer, und wenn Fleur bei Ginny schläft –«
»– damit ist Weihnachten für Ginny gelaufen –«, murmelte Fred.
»– sind alle bequem untergebracht. Na ja, jedenfalls haben alle ein Bett –«, sagte Mrs Weasley und klang leicht erschöpft.
»Percy lässt sein hässliches Gesicht also definitiv nicht blicken?«, fragte Fred.
Mrs Weasley wandte sich ab, ehe sie antwortete.
»Nein, ich nehme an, er hat im Ministerium zu tun.«
»Oder er ist der größte Schwachkopf der Welt«, sagte Fred, als Mrs Weasley die Küche verließ. »Eins von beidem. Also, dann mal los, George.«
»Was habt ihr beiden vor?«, fragte Ron. »Könnt ihr uns nicht mit diesem Rosenkohl helfen? Ihr könntet einfach eure Zauberstäbe benutzen und dann hätten wir auch frei!«
»Nein, ich denke nicht, dass wir das tun können«, sagte Fred ernst. »Es trägt sehr zur Charakterbildung bei, wenn man lernt, Rosenkohl ohne Magie zu putzen, da könnt ihr mal sehen, wie schwierig es für Muggel und Squibs ist –«
»– und wenn du willst, dass dir einer hilft, Ron«, fügte George hinzu und schickte ihm den Papierflieger entgegen, »würde ich nicht mit Messern nach ihm werfen. Nur als kleiner Hinweis. Wir sind dann im Dorf, im Schreibwarenladen arbeitet ein sehr hübsches Mädchen, das meint, dass meine Kartentricks was Wunderbares sind … fast wie richtige Magie …«
»Blödmänner«, sagte Ron finster und sah Fred und George nach, die über den verschneiten Hof davongingen. »Die hätten nur zehn Sekunden gebraucht und dann hätten wir auch verschwinden können.«
»Ich nicht«, sagte Harry. »Ich hab Dumbledore versprochen, dass ich nicht durch die Gegend ziehe, solange ich hier bin.«
»Oh, na gut«, sagte Ron. Er putzte noch ein wenig Rosenkohl, dann sagte er: »Erzählst du Dumbledore, was Snape und Malfoy miteinander beredet haben?«
»Jep«, sagte Harry. »Ich sag es jedem, der diese Sache aufhalten kann, und Dumbledore ist der Erste auf der Liste. Und mit deinem Dad unterhalte ich mich vielleicht auch noch mal.«
»Schade nur, dass du nicht gehört hast, was Malfoy eigentlich macht.«
»Das konnte ich ja gar nicht,
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