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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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besser als der erste. Der dritte war genauso schlecht. Erst beim vierten geschah etwas Aufregendes. Ein fürchterlicher Schmerzensschrei ertönte, und alle schauten sich entsetzt um und sahen, dass Susan Bones von Hufflepuff in ihrem Reifen schwankte, das linke Bein aber immer noch knapp zwei Meter von sich entfernt stehen hatte, dort, wo sie angefangen hatte.
    Die Hauslehrer versammelten sich um sie; mit einem großen Knall erschien eine lila Rauchwolke, und als sie sich auflöste, sah man die schluchzende Susan, wiedervereint mit ihrem Bein, aber mit grauenerfülltem Gesichtsausdruck.
    »Das Zersplintern, das heißt, die Abtrennung beliebiger Körperteile«, sagte Wilkie Twycross sachlich, »tritt auf, wenn der Geist nicht ausreichend gewillt ist. Sie müssen sich fortwährend auf Ihr Ziel konzentrieren und sich ohne Hast, aber mit Bedacht bewegen … so!«
    Twycross trat vor, drehte sich mit ausgestreckten Armen elegant auf der Stelle, verschwand in seinem wirbelnden Umhang und tauchte hinten in der Halle wieder auf.
    »Denken Sie an die Goldene Dreierregel«, sagte er, »und versuchen Sie es noch einmal … eins – zwei – drei –«
    Aber eine Stunde später war immer noch nichts Interessanteres passiert als Susans Zersplintern. Twycross wirkte nicht entmutigt. Er band sich seinen Reiseumhang am Hals zu und sagte nur: »Bis nächsten Samstag dann, und vergessen Sie nicht: Ziel. Wille. Bedacht.«
    Mit diesen Worten schwang er seinen Zauberstab, ließ die Reifen verschwinden und ging in Begleitung von Professor McGonagall hinaus. Prompt fingen alle an, sich zu unterhalten, und bewegten sich in Richtung Eingangshalle.
    »Wie war’s bei dir?«, fragte Ron, der auf Harry zueilte. »Ich glaub, bei meinem letzten Versuch hab ich was gespürt – irgendwie hat’s in meinen Füßen gekribbelt.«
    »Ich schätze mal, deine Turnschuhe sind zu klein, Won-Won«, sagte eine Stimme hinter ihnen, und Hermine stolzierte feixend vorbei.
    »Ich hab überhaupt nichts gespürt«, sagte Harry, ohne diese Unterbrechung zu beachten. »Aber mir ist das im Augenblick auch egal –«
    »Was soll das heißen, es ist dir egal … willst du nicht apparieren lernen?«, fragte Ron ungläubig.
    »Ich bin, ehrlich gesagt, nicht sonderlich scharf drauf. Fliegen find ich besser«, erwiderte Harry, hielt über die Schulter nach Malfoy Ausschau und beschleunigte seine Schritte, als sie in die Eingangshalle kamen. »Hör mal, beeil dich bitte, ich hab da noch was vor …«
    Ron folgte Harry völlig verwirrt im Laufschritt zurück zum Gryffindor-Turm. Sie wurden vorübergehend von Peeves aufgehalten, der eine Tür im vierten Stock blockiert hatte und sich weigerte, einen durchzulassen, wenn man nicht seine eigene Unterhose anzündete, aber Harry und Ron machten einfach kehrt und nahmen eine ihrer bewährten Abkürzungen. Fünf Minuten später kletterten sie durch das Porträtloch.
    »Sagst du mir jetzt endlich, was das soll?«, fragte Ron leicht keuchend.
    »Dort hinauf«, sagte Harry, durchquerte den Gemeinschaftsraum und ging vorneweg durch die Tür, die zur Jungentreppe führte.
    Wie Harry gehofft hatte, war ihr Schlafsaal leer. Er riss seinen Koffer auf und fing an darin herumzuwühlen, während Ron ungeduldig zusah.
    »Harry …«
    »Malfoy setzt Crabbe und Goyle als Wachen ein. Er hat gerade eben mit Crabbe gestritten. Ich will wissen … aha.«
    Er hatte gefunden, was er suchte, ein zusammengefaltetes, quadratisches, scheinbar leeres Blatt Pergament, das er nun ausbreitete und mit der Spitze seines Zauberstabs antippte.
    »Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin … jedenfalls ist Malfoy einer.«
    Sofort erschien die Karte des Rumtreibers auf der Oberfläche des Pergaments. Es war ein detaillierter Plan von jedem einzelnen Stockwerk des Schlosses, und die winzigen, beschrifteten schwarzen Punkte, die sich darauf bewegten, verwiesen auf jeden Schlossbewohner.
    »Hilf mir mal, Malfoy zu finden«, drängte Harry.
    Er legte die Karte auf sein Bett, und die beiden beugten sich darüber und suchten.
    »Da!«, sagte Ron nach etwa einer Minute. »Er ist im Gemeinschaftsraum der Slytherins, sieh mal … mit Parkinson und Zabini und Crabbe und Goyle …«
    Enttäuscht sah Harry auf die Karte hinunter, doch er fing sich fast sofort wieder.
    »Also, ich behalt ihn von jetzt an im Auge«, sagte er entschlossen. »Und sobald ich ihn irgendwo rumschleichen sehe und Crabbe und Goyle draußen Schmiere stehen, zieh ich den guten alten Tarnumhang

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