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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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gesagt, du wärst schon weg …«
    Sie drückte Ron etwas Grünes und Zwiebelartiges, einen großen getüpfelten Giftpilz und eine beachtliche Portion von etwas wie Katzenstreu in die Hände und zog schließlich eine ziemlich schmuddelige Pergamentrolle hervor, die sie Harry überreichte.
    »… Das soll ich dir geben.«
    Es war eine kleine Rolle, und Harry wusste sofort, dass es eine weitere Einladung zu einer Unterrichtsstunde bei Dumbledore war.
    »Heute Abend«, sagte er zu Ron und Hermine, als er sie entrollt hatte.
    »Deine Kommentare beim letzten Spiel waren klasse!«, sagte Ron zu Luna, während sie die grüne Zwiebel, den Giftpilz und die Katzenstreu zurücknahm. Luna lächelte vage.
    »Du machst dich lustig über mich, oder?«, erwiderte sie. »Alle sagen, dass ich schrecklich war.«
    »Nein, ehrlich!«, sagte Ron ernst. »Mir hat schon lange kein Kommentar mehr so gut gefallen! Übrigens, was ist das eigentlich?«, fügte er hinzu und hielt das zwiebelartige Etwas in Augenhöhe.
    »Oh, das ist eine Spulenwurzel«, sagte sie und stopfte die Katzenstreu und den Giftpilz zurück in ihre Tasche. »Du kannst sie behalten, wenn du magst, ich hab ein paar davon. Die sind wirklich hervorragend gegen Schluck-Plimpys …«
    Und sie zog von dannen und ließ Ron glucksend mit der Spulenwurzel in der Hand stehen.
    »Wisst ihr, sie ist mir richtig ans Herz gewachsen, unsere Luna«, meinte er, als sie sich wieder auf den Weg zur Großen Halle machten. »Ich weiß, sie ist verrückt, aber auf ’ne gute –«
    Er verstummte schlagartig. Lavender Brown stand am Fuß der Marmortreppe und machte einen zornigen Eindruck.
    »Hi«, sagte Ron nervös.
    »Komm«, raunte Harry Hermine zu, und sie liefen rasch vorbei, hörten aber Lavender noch sagen: »Warum hast du mir nicht erzählt, dass du heute entlassen wirst? Und warum warst du mit der unterwegs?«
    Als Ron eine halbe Stunde später beim Frühstück erschien, wirkte er trotzig und verärgert, und obwohl er bei Lavender saß, sah Harry sie die ganze Zeit kein einziges Wort wechseln. Hermine tat, als ob sie das alles gar nicht mitbekam, doch ein- oder zweimal sah Harry ein unerklärliches Feixen über ihr Gesicht huschen. Sie schien den ganzen Tag besonders gut gelaunt, und abends im Gemeinschaftsraum erklärte sie sich sogar bereit, Harrys Kräuterkundeaufsatz durchzusehen (mit anderen Worten, ihn zu Ende zu schreiben), was sie bislang entschieden abgelehnt hatte, denn ihr war klar gewesen, dass Harry Ron dann alles abschreiben lassen würde.
    »Vielen Dank, Hermine«, sagte Harry und klopfte ihr flüchtig auf die Schulter, während er einen Blick auf seine Uhr warf und feststellte, dass es schon fast acht war. »Hör mal, ich muss mich beeilen, sonst komme ich zu spät zu Dumbledore …«
    Sie antwortete nicht, sondern strich nur ziemlich resigniert ein paar von seinen schwächeren Sätzen durch. Grinsend eilte Harry durch das Porträtloch hinaus und machte sich auf den Weg zum Büro des Schulleiters. Der Wasserspeier sprang bei der Erwähnung von Karamell-Eclairs zur Seite, und Harry nahm auf der Wendeltreppe immer zwei Stufen auf einmal und klopfte just in dem Moment an die Tür, als die Uhr drinnen acht schlug.
    »Herein«, rief Dumbledore, doch als Harry die Hand ausstreckte, um die Tür aufzustoßen, wurde sie von innen aufgerissen. Vor ihm stand Professor Trelawney.
    »Aha!«, rief sie, deutete theatralisch auf Harry und blinzelte ihn durch ihre vergrößernden Brillengläser an. »Das ist also der Grund, weshalb Sie mich sang- und klanglos aus Ihrem Büro werfen, Dumbledore!«
    »Meine liebe Sybill«, sagte Dumbledore in leicht aufgebrachtem Ton, »es kann keine Rede davon sein, dass Sie irgendwo sang- und klanglos hinausgeworfen werden, aber Harry hat einen Termin, und ich glaube wirklich nicht, dass es noch mehr zu sagen gibt –«
    »Schön und gut«, sagte Professor Trelawney mit tief gekränkter Stimme. »Wenn Sie diesen unverschämten Klepper nicht des Hauses verweisen, dann eben nicht … vielleicht finde ich eine Schule, in der meine Talente besser gewürdigt werden …«
    Sie drängte sich an Harry vorbei und verschwand auf der Wendeltreppe; sie hörten, wie sie auf halbem Weg hinunter stolperte, und Harry vermutete, dass sie über einen ihrer flatternden Schals gestrauchelt war.
    »Bitte schließ die Tür und setz dich, Harry«, sagte Dumbledore, der ziemlich müde klang.
    Harry gehorchte, und als er seinen üblichen Platz vor Dumbledores Schreibtisch

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