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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Dunkelheit. Das vorige Mal war er von seinem Besen gefallen, weil Dementoren sich auf dem Feld herumgetrieben hatten, und davor wiederum hatte der unheilbar unfähige Professor Lockhart ihm sämtliche Knochen aus dem Arm entfernt … das war seine bislang schmerzhafteste Verletzung gewesen … er erinnerte sich, wie höllisch weh es getan hatte, einen Arm voller Knochen in einer Nacht nachwachsen zu lassen, eine Qual, die auch dadurch nicht gelindert wurde, dass ein unerwarteter Besucher mitten in der –
    Harry saß kerzengerade da, mit hämmerndem Herzen und schiefem Turbanverband. Endlich hatte er die Lösung: Es gab eine Möglichkeit, Malfoy beschatten zu lassen – wie hatte er das vergessen können, weshalb war es ihm nicht schon vorher eingefallen?
    Die Frage war nur, wie konnte er ihn rufen? Wie machte man das?
    Leise, zögernd sprach Harry in die Finsternis.
    »Kreacher?«
    Ein sehr lauter Knall ertönte, und Schlurfen und Quieken erfüllte den stillen Raum. Ron erwachte mit einem Japsen.
    »Was ist –?«
    Harry richtete seinen Zauberstab hastig auf die Tür zu Madam Pomfreys Büro und murmelte »Muffliato!«, damit sie nicht angerannt kam. Dann kroch er zum Fußende seines Bettes, um besser sehen zu können, was los war.
    Zwei Hauselfen wälzten sich mitten im Krankensaal auf dem Boden herum, der eine trug einen eingelaufenen kastanienbraunen Pullover und mehrere Wollhüte, der andere eine Art Lendenschurz aus einem schmutzigen alten Lumpen, der um seine Hüfte gebunden war. Dann ertönte ein zweiter lauter Knall und Peeves der Poltergeist erschien in der Luft über den kämpfenden Elfen.
    »Ich hab das beobachtet, Potty!«, teilte er Harry empört mit, deutete auf das Gerangel unter ihm und gackerte dann laut auf. »Schau nur, wie diese Winzlinge sich kabbeln, beißi-beißi, knuffi-knuffi –«
    »Kreacher darf Harry Potter vor Dobby nicht beleidigen, nein, nein, oder Dobby stopft Kreacher das Maul!«, schrie Dobby mit schriller Stimme.
    »– treti, kratzi!«, rief Peeves glücklich und schleuderte nun Kreidestückchen auf die Elfen, um sie weiter anzustacheln. »Kneifi, piksi!«
    »Kreacher sagt, was er will, über seinen Herrn, o ja, und was für ein Herr das ist, dreckiger Freund der Schlammblüter, oh, was würde die Herrin vom armen Kreacher dazu sagen –?«
    Was genau Kreachers Herrin gesagt hätte, blieb offen, denn im nächsten Moment versenkte Dobby seine knorplige kleine Faust in Kreachers Mund und schlug ihm die Hälfte der Zähne aus. Harry und Ron sprangen aus ihren Betten und zerrten die beiden Elfen auseinander, die trotzdem weiter versuchten, einander zu treten und zu schlagen, angefeuert von Peeves, der um die Lampe schwirrte und kreischte: »Steck ihm die Finger in sein Näschen, zieh ihn am Korken und an den Öhrchen –«
    Harry zielte mit dem Zauberstab auf Peeves und sagte »Langlock!« . Peeves griff sich an die Kehle, würgte und stürzte mit unanständigen Gesten, aber stumm davon, da seine Zunge sich eben an seinen Gaumen geklebt hatte.
    »Nicht schlecht«, sagte Ron anerkennend und hob Dobby hoch, damit seine wild fuchtelnden Glieder Kreacher nicht mehr trafen. »Der Spruch war auch vom Prinzen, oder?«
    »Jaah«, sagte Harry und zwängte Kreachers runzligen Arm in einen Hebelgriff. »Hört zu – ich verbiete euch, gegeneinander zu kämpfen! Also, Kreacher, es ist dir verboten, gegen Dobby zu kämpfen. Dobby, ich weiß, ich darf dir keine Befehle erteilen –«
    »Dobby ist ein freier Hauself und kann jedem gehorchen, den er mag, und Dobby tut alles, was Harry Potter von ihm will!«, verkündete Dobby und Tränen strömten über sein verhutzeltes kleines Gesicht auf den Pullover.
    »Also gut«, sagte Harry; er und Ron ließen die Hauselfen los, die zu Boden fielen, aber nicht wieder zu kämpfen anfingen.
    »Der Herr hat mich gerufen?«, krächzte Kreacher und verneigte sich, auch wenn der Blick, den er Harry dabei zuwarf, ihm eindeutig einen qualvollen Tod wünschte.
    »Ja, allerdings«, erwiderte Harry und spähte prüfend zu Madam Pomfreys Bürotür hinüber, ob der Muffliato noch wirkte; es hatte nicht den Anschein, als hätte sie irgendetwas von dem Tumult gehört. »Ich habe eine Aufgabe für dich.«
    »Kreacher tut, was immer der Herr verlangt«, sagte Kreacher und verneigte sich so tief, dass er mit den Lippen fast seine knorrigen Zehen berührte, »weil Kreacher keine Wahl hat, aber Kreacher schämt sich, einen solchen Herrn zu haben, ja –«
    »Dobby macht es, Harry

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