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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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einige der scheußlichen Kätzchen auf den Tellern über ihrem Kopf umherhüpften, und fragte sich, welche neuen Gemeinheiten Umbridge für ihn in petto hatte.
    »Nun also«, sagte sie schließlich, legte ihre Feder weg und blickte wie eine Kröte, die im nächsten Moment eine besonders saftige Fliege schlucken wollte. »Was möchten Sie trinken?«
    »Was?«, sagte Harry, ganz sicher, dass er sich verhört hatte.
    »Trinken, Mr Potter«, sagte sie und lächelte noch breiter. »Tee? Kaffee? Kürbissaft?«
    Während sie die Getränke nannte, schnippte sie jedes Mal mit ihrem kurzen Zauberstab und eine Tasse oder ein Glas erschien auf ihrem Schreibtisch.
    »Nichts, danke«, sagte Harry.
    »Ich möchte, dass Sie etwas mit mir trinken«, sagte sie nun mit gefährlich süßer Stimme. »Entscheiden Sie sich.«
    »Gut … dann Tee«, sagte Harry achselzuckend.
    Sie stand auf, kehrte ihm den Rücken zu und fügte unter einigem Getue Milch hinzu. Dann wuselte sie mit dem Tee um den Schreibtisch herum und lächelte dabei auf finster-süße Art.
    »Hier«, sagte sie und reichte ihm die Tasse. »Trinken Sie nur, bevor er kalt wird. Nun also, Mr Potter … ich dachte, nach den betrüblichen Ereignissen gestern Abend sollten wir beide ein wenig miteinander plaudern.«
    Er sagte nichts. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz und wartete. Nach einigen langen und stummen Momenten sagte sie lebhaft: »Sie trinken ja gar nicht!«
    Er hob die Tasse an die Lippen, und dann, nicht minder plötzlich, ließ er sie sinken. Eines der fürchterlichen gemalten Kätzchen hinter Umbridge hatte große, runde blaue Augen, die genau dem magischen Auge von Mad-Eye Moody glichen, und gerade war ihm durch den Kopf geschossen, was Mad-Eye wohl sagen würde, wenn ihm je zu Gehör käme, dass Harry von jemandem etwas zu trinken angenommen hatte, von dem er wusste, dass er ein Feind war.
    »Was ist denn?«, fragte Umbridge, die ihn nicht aus den Augen ließ. »Möchten Sie Zucker?«
    »Nein«, sagte Harry.
    Er hob die Tasse wieder an die Lippen und tat so, als würde er einen Schluck nehmen, hielt die Lippen jedoch fest geschlossen. Umbridges Lächeln wurde breiter.
    »Gut«, flüsterte sie. »Sehr gut. Nun also …« Sie beugte sich ein wenig vor. »Wo ist Albus Dumbledore?«
    »Keine Ahnung«, sagte Harry prompt.
    »Trinken Sie, trinken Sie«, sagte sie, unentwegt lächelnd. »Nun, Mr Potter, machen wir hier keine kindischen Spielchen. Ich weiß, dass Sie wissen, wo er hin ist. Sie und Dumbledore haben von Anfang an in dieser Sache unter einer Decke gesteckt. Bedenken Sie Ihre Lage, Mr Potter …«
    »Ich weiß nicht, wo er ist.«
    Harry tat erneut, als nähme er einen Schluck.
    »Nun gut«, sagte Umbridge beleidigt. »Dann sagen Sie mir doch freundlicherweise, wo sich Sirius Black aufhält.«
    Harrys Magen stülpte sich um, und die Hand, mit der er die Teetasse hielt, zitterte so heftig, dass sie auf der Untertasse klapperte. Er neigte die Tasse zum Mund und hielt die Lippen fest zusammengepresst, so dass ein wenig von der heißen Flüssigkeit auf seinen Umhang tropfte.
    »Ich weiß nicht«, antwortete er eine Spur zu hastig.
    »Mr Potter«, sagte Umbridge, »ich möchte Sie daran erinnern, dass ich diejenige war, die den Kriminellen Black letzten Oktober im Gryffindor-Kamin beinahe gefasst hätte. Ich weiß sehr wohl, dass Sie es waren, mit dem er sich dort getroffen hat, und wenn ich einen Beweis gehabt hätte, dann wäre keiner von Ihnen heute auf freiem Fuß, das kann ich Ihnen versichern. Ich wiederhole, Mr Potter … wo ist Sirius Black?«
    »Keine Ahnung«, sagte Harry laut. »Keinen blassen Schimmer.«
    Sie starrten einander so lange an, bis Harry spürte, wie ihm die Augen feucht wurden. Dann stand Umbridge auf.
    »Nun gut, Potter, für diesmal will ich Ihnen glauben, aber seien Sie gewarnt: Die Macht des Ministeriums steht hinter mir. Alle Nachrichtenverbindungen von und zu dieser Schule werden überwacht. Ein Flohnetzwerkaufseher kontrolliert jeden Kamin in Hogwarts – außer meinem eigenen natürlich. Mein Inquisitionskommando öffnet und liest alle Eulenpost, die ins Schloss kommt und es verlässt. Und Mr Filch beobachtet alle Geheimgänge vom und zum Schloss. Wenn ich auch nur die Spur eines Beweises finde …«
    BUMM !
    Der Fußboden des Büros erbebte. Umbridge rutschte seitlich weg und klammerte sich mit entsetztem Blick an ihrem Schreibtisch fest.
    »Was war –?«
    Sie stierte zur Tür. Harry nutzte die Gelegenheit, um seine fast

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