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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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»Offenbar hatte sie ’nen hübschen kleinen Wutanfall.«
    »Oh, ich vermute mal, sie war schon richtig scharf darauf, endlich dort oben in Dumbledores Büro zu sitzen«, sagte Hermine boshaft, als sie die Steintreppe zur Eingangshalle hochstiegen. »Wollte es all den andern Lehrern mal so richtig zeigen, diese blöde, aufgeblasene, machtgeile alte –«
    »Wie steht’s, Granger, willst du diesen Satz tatsächlich zu Ende bringen?«
    Draco Malfoy war hinter der Tür hervorgeglitten, gefolgt von Crabbe und Goyle. Sein blasses, spitzes Gesicht strahlte heimtückisch.
    »Fürchte, ich muss Gryffindor und Hufflepuff ein paar Punkte abziehen«, sagte er genüsslich.
    »Du kannst anderen Vertrauensschülern keine Punkte abziehen, Malfoy«, sagte Ernie prompt.
    »Ich weiß, dass Vertrauensschüler sich gegenseitig keine Punkte abziehen können«, höhnte Malfoy. Crabbe und Goyle kicherten. »Aber Mitglieder des Inquisitionskommandos –«
    »Des was?«, sagte Hermine scharf.
    »Des Inquisitionskommandos, Granger«, sagte Malfoy und deutete auf ein kleines silbernes »I« auf seinem Umhang gleich unter seinem Vertrauensschülerabzeichen. »Eine ausgewählte Gruppe von Schülern, die das Zaubereiministerium unterstützen, handverlesen von Professor Umbridge. Jedenfalls haben Mitglieder des Inquisitionskommandos die Befugnis, Punkte abzuziehen … also, Granger, das macht fünf Punkte Abzug für dich, weil du dich frech über unsere neue Schulleiterin ausgelassen hast. Macmillan, fünf weg, weil du mir widersprochen hast. Fünf, weil ich dich nicht leiden kann, Potter. Weasley, dein Hemd hängt raus, also noch mal fünf dafür. Ach ja, hab ich ganz vergessen, du bist ja ’ne Schlammblüterin, Granger, zehn Abzug dafür.«
    Ron zog seinen Zauberstab, aber Hermine schob ihn beiseite und flüsterte: »Lass das!«
    »Kluger Zug, Granger«, hauchte Malfoy. »Die Zeiten ändern sich … seid brav jetzt, Potty … Wieselkönig …«
    Er lachte aus vollem Herzen und marschierte mit Crabbe und Goyle davon.
    »Er hat nur geblufft«, sagte Ernie mit erschrockener Miene. »Er kann nicht die Erlaubnis haben, Punkte abzuziehen … das wär lächerlich … das würde die ganze Vertrauensschülerordnung untergraben.«
    Doch Harry, Ron und Hermine hatten sich instinktiv den riesigen Stundengläsern zugewandt, die in Nischen an der Wand hinter ihnen standen und die Hauspunkte anzeigten. Am Morgen noch hatten Gryffindor und Ravenclaw gleichauf vorn gelegen. Aber während sie hinsahen, flogen Steine nach oben, und die Menge in den unteren Kolben verringerte sich. Tatsächlich schien sich nur bei dem mit Smaragden gefüllten Glas der Slytherins nichts verändert zu haben.
    »Ihr habt’s mitgekriegt, oder?«, ertönte Freds Stimme.
    Er und George waren gerade die Marmortreppe heruntergekommen und schlossen sich Harry, Ron, Hermine und Ernie vor den Stundengläsern an.
    »Malfoy hat uns allen gerade rund fünfzig Punkte abgeknöpft«, sagte Harry wütend, während sie zusehen konnten, wie noch ein paar Steine aus dem Gryffindor-Stundenglas nach oben flogen.
    »Ja, Montague hat’s in der Pause auch mit uns versucht«, sagte George.
    »Was soll das heißen, ›versucht‹?«, hakte Ron schnell nach.
    »Er kam nicht dazu, zu Ende zu sprechen«, sagte Fred, »dank der Tatsache, dass wir ihn mit dem Kopf voran in das Verschwindekabinett im ersten Stock gezwängt haben.«
    Hermine sah völlig schockiert aus.
    »Aber jetzt kriegt ihr schrecklichen Ärger!«
    »Erst wenn Montague wieder auftaucht, und das kann Wochen dauern, ich hab keine Ahnung, wo wir ihn hingeschickt haben«, erwiderte Fred kühl. »Jedenfalls … wir haben beschlossen, dass es uns ab jetzt schnuppe ist, ob wir Ärger kriegen.«
    »War euch das jemals nicht schnuppe?«, fragte Hermine.
    »Natürlich«, sagte George. »Wir sind ja nie rausgeworfen worden, oder?«
    »Wir wussten immer, wo die Grenze war«, sagte Fred.
    »Vielleicht haben wir gelegentlich mal ’ne Zehe drübergesetzt«, ergänzte George.
    »Aber wir haben immer aufgehört, bevor wir das totale Chaos angerichtet haben«, sagte Fred.
    »Und jetzt?«, fragte Ron zaghaft.
    »Nun, jetzt –«, erwiderte George.
    »– wo Dumbledore fort ist –«, sagte Fred.
    »– da schätzen wir, ein bisschen Chaos –«, sagte George.
    »– ist genau das, was unsere liebe neue Direktorin verdient«, schloss Fred.
    »Das dürft ihr nicht!«, flüsterte Hermine. »Das dürft ihr wirklich nicht! Die würde sich nur über einen Grund

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