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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Riesenmenge sehr buschiger Haare vollkommen die Sicht. Hermine hatte sich auf ihn gestürzt und ihn so heftig umarmt, dass es ihn fast zu Boden geworfen hätte, während Rons kleine Eule, Pigwidgeon, fortwährend aufgeregt um ihre Köpfe flatterte.
    » HARRY ! Ron, er ist da, Harry ist da! Wir haben dich nicht kommen hören! Oh, wie geht es dir? Alles in Ordnung mit dir? Warst du sauer auf uns? Bestimmt, unsere Briefe waren nutzlos – aber wir konnten dir nichts erzählen. Dumbledore hat uns schwören lassen, dass wir schweigen, oh, wir haben dir so viel zu erzählen, und du musst uns auch einiges erzählen – die Dementoren! Als wir das erfahren haben – und von dieser Anhörung im Ministerium – das ist einfach empörend, ich hab alles nachgeschlagen, die können dich nicht rauswerfen, das können sie einfach nicht, es gibt im Erlass zur Vernunftgemäßen Beschränkung der Zauberei Minderjähriger nämlich eine Ausnahmeregelung für den Fall lebensbedrohlicher Situationen –«
    »Lass ihn doch mal zu Puste kommen, Hermine«, sagte Ron grinsend und schloss die Tür hinter Harry. Er schien in dem Monat, in dem sie getrennt gewesen waren, um einige Zentimeter gewachsen zu sein und wirkte noch größer und schlaksiger, aber die lange Nase, das leuchtend rote Haar und die Sommersprossen waren unverändert.
    Hermine strahlte unentwegt und ließ von Harry ab, doch bevor sie noch ein weiteres Wort sagen konnte, war ein leises Rauschen zu hören, und etwas Weißes schoss von einem dunklen Schrank herab und landete sanft auf Harrys Schulter.
    »Hedwig!«
    Die Schneeeule klackerte mit dem Schnabel und knabberte zärtlich an seinem Ohr, während Harry ihr das Gefieder streichelte.
    »Die war vielleicht seltsam drauf«, sagte Ron. »Hat uns bald totgepickt, als sie deine letzten Briefe gebracht hat, sieh dir das mal an –«
    Er hielt Harry den Zeigefinger seiner rechten Hand hin, der einen halb verheilten, aber offenbar tiefen Schnitt aufwies.
    »Oh«, sagte Harry. »Das tut mir leid, aber ich wollte Antworten haben, versteht ihr –«
    »Die wollten wir dir auch geben, Mann«, sagte Ron. »Hermine wär fast ausgetickt, dauernd hat sie gesagt, du würdest ’ne Dummheit machen, wenn du dort ganz allein festsitzt ohne Neuigkeiten, aber Dumbledore hat uns –«
    »– schwören lassen, dass ihr mir nichts erzählt«, ergänzte Harry. »Ja, das hat Hermine schon gesagt.«
    Die warme Glut, die in ihm aufgeflammt war beim Anblick seiner beiden besten Freunde, verlosch in etwas Eisigem, das ihm durch den Magen strömte. Mit einem Mal – nachdem er sich einen geschlagenen Monat lang danach gesehnt hatte, sie zu treffen – hatte er das Gefühl, es wäre ihm lieber, Ron und Hermine würden ihn allein lassen.
    Eine gespannte Stille trat ein, während deren Harry Hedwig geistesabwesend streichelte und die beiden anderen nicht ansah.
    »Er glaubte wohl, das wär das Beste«, sagte Hermine ziemlich atemlos. »Dumbledore, meine ich.«
    »Ach so«, sagte Harry. Ihm fiel auf, dass auch ihre Hände Spuren von Hedwigs Schnabel trugen, und er merkte, dass es ihm überhaupt nicht leidtat.
    »Ich glaub, er dachte, du wärst bei den Muggeln am sichersten aufgehoben –«, fing Ron an.
    »Jaah?«, sagte Harry und hob die Augenbrauen. »Ist einer von euch diesen Sommer vielleicht von Dementoren angegriffen worden?«
    »Na ja, nein – aber darum hat er dich ja ständig durch Leute vom Orden des Phönix beschatten lassen –«
    Harry spürte, wie seine Eingeweide einen mächtigen Satz machten, als ob er gerade eine Stufe treppab verpasst hätte. Also hatten alle gewusst, dass er beschattet wurde, nur er nicht.
    »Hat aber nicht besonders gut geklappt, oder?«, erwiderte Harry und hatte äußerste Mühe, seiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben. »Hab mir dann doch selbst helfen müssen, was?«
    »Er war so wütend«, sagte Hermine mit beinah ehrfürchtiger Stimme. »Dumbledore. Wir haben ihn gesehen. Als er rausfand, dass Mundungus vor dem Ende seiner Schicht verschwunden war. Er hat einem Angst eingejagt.«
    »Was soll’s, ich bin froh, dass er abgehauen ist«, sagte Harry kühl. »Wenn nicht, hätte ich nicht gezaubert und Dumbledore hätte mich vermutlich den ganzen Sommer über im Ligusterweg gelassen.«
    »Machst du … machst du dir keine Sorgen wegen der Anhörung im Zaubereiministerium?«, sagte Hermine leise.
    »Nein«, log Harry trotzig. Er entfernte sich ein paar Schritte von ihnen und sah sich um, während sich Hedwig zufrieden

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