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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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auf die größte Ansammlung von Lichtern zu, die er je gesehen hatte, eine riesige, unter ihm ausgebreitete, kreuz und quer verlaufende Masse aus glitzernden Gittern und Linien, gesprenkelt mit Flecken aus tiefstem Schwarz. Tiefer und tiefer sanken sie, bis Harry einzelne Scheinwerfer und Straßenlaternen, Kamine und Fernsehantennen sehen konnte. Es verlangte ihn heftig, wieder auf dem Boden zu sein, doch war er sich sicher, dass jemand ihn vom Besen loseisen musste.
    »Na endlich!«, rief Tonks und ein paar Sekunden später war sie gelandet.
    Harry setzte gleich hinter ihr auf einem ungepflegten Flecken Gras in der Mitte eines kleinen Platzes auf. Tonks schnallte bereits seinen Koffer los. Zitternd blickte Harry sich um. Die schmutzigen Fassaden der Häuser rundum wirkten nicht gerade einladend; manche hatten zerbrochene Fensterscheiben, die im Licht der Straßenlaternen stumpf schimmerten, von vielen Türen blätterte die Farbe und neben etlichen Vortreppen lagen Abfallhaufen.
    »Wo sind wir?«, fragte Harry, doch Lupin sagte leise: »Moment noch.«
    Moody stöberte in seinem Mantel, seine knorrigen Hände waren klamm vor Kälte.
    »Hab es«, murmelte er, hob etwas empor, das aussah wie ein silbernes Feuerzeug, und ließ es klicken.
    Mit einem Plopp ging die nächstgelegene Straßenlaterne aus. Wieder klickte er mit dem Entleuchter; eine weitere Laterne erlosch; er klickte weiter, bis alle Lampen am Platz gelöscht waren und das einzig verbliebene Licht aus Fenstern mit zugezogenen Vorhängen und von der Mondsichel am Himmel stammte.
    »Hab ich mir von Dumbledore geborgt«, knurrte Moody und steckte den Ausschalter ein. »Damit wir keine Probleme mit Muggeln haben, die vielleicht aus dem Fenster gucken, kapiert? Jetzt kommt, rasch.«
    Er nahm Harry am Arm und führte ihn von dem Grasfleck weg, über die Straße und auf den Gehweg; Lupin und Tonks, die zwischen sich Harrys Koffer trugen, folgten ihnen, und der Rest der Leibgarde flankierte sie, die Zauberstäbe im Anschlag.
    Das dumpfe Wummern einer Musikanlage drang aus dem oberen Fenster des nächsten Hauses. Beißender Gestank nach faulendem Abfall stieg aus den überquellenden Mülleimern gleich hinter dem kaputten Tor.
    »Hier«, murmelte Moody, hielt Harrys desillusionierter Hand ein Pergamentblatt entgegen und beleuchtete die Schrift mit der entflammten Spitze seines Zauberstabs. »Rasch lesen und einprägen.«
    Harry blickte auf das Blatt. Die enge Handschrift kam ihm vage bekannt vor. Die Worte lauteten:
    Das Hauptquartier des Phönixordens befindet sich am Grimmauldplatz Nummer zwölf, London .

 
Grimmauldplatz Nummer zwölf
    »Was ist der Phönixor–?«, fing Harry an.
    »Nicht hier, Junge!«, knurrte Moody. »Warte, bis wir drin sind!«
    Er riss Harry das Pergament aus der Hand und setzte es mit der Spitze seines Zauberstabs in Brand. Während es in Flammen aufging, kringelte es sich ein und schwebte zu Boden. Harry drehte sich wieder zur Häuserfront um. Sie standen vor Nummer elf; er blickte nach links und sah Nummer zehn; zur Rechten allerdings war Nummer dreizehn.
    »Aber wo ist –?«
    »Denk an das, was du dir gerade eingeprägt hast«, sagte Lupin leise.
    Harry ließ sich Wort für Wort durch den Kopf gehen, und kaum war er zu Grimmauldplatz Nummer zwölf gelangt, erschien aus dem Nichts zwischen Nummer elf und Nummer dreizehn eine ramponierte Tür, rasch gefolgt von dreckigen Mauern und schmierigen Fenstern. Es war, als hätte sich ein zusätzliches Haus aufgeblasen und die beiden Häuser an seinen Seiten weggeschoben. Harry starrte es mit offenem Mund an. Die Musik in Nummer elf wummerte weiter. Offenbar hatten die Muggel dort drin überhaupt nichts mitbekommen.
    »Los, beeil dich«, knurrte Moody und stupste Harry in den Rücken.
    Harry stieg die abgenutzten Steinstufen hinauf und starrte auf die Tür, die eben Gestalt angenommen hatte. Ihr schwarzer Anstrich war verblichen und zerkratzt. Der silberne Türklopfer hatte die Form einer gewundenen Schlange. Ein Schlüsselloch oder einen Briefkasten gab es nicht.
    Lupin zückte seinen Zauberstab und pochte einmal gegen die Tür. Harry hörte viele laute, metallische Klickgeräusche und etwas, das wie das Rasseln einer Kette klang. Knarrend öffnete sich die Tür.
    »Schnell da rein, Harry«, flüsterte Lupin, »aber geh drinnen nicht weit und rühr nichts an.«
    Harry trat über die Schwelle in die fast vollkommene Dunkelheit der Eingangshalle. Er konnte Feuchtigkeit, Staub und einen süßlichen

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