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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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doch ich – ähm – man hat mich rausgeworfen, um dir die Wahrheit zu sagen. Im dritten Jahr. Sie haben meinen Zauberstab zerbrochen und alles. Doch Dumbledore hat mich als Wildhüter dabehalten. Großartiger Mann, Dumbledore.«
    »Warum hat man dich rausgeworfen?«
    »Es wird spät und wir haben morgen viel zu erledigen«, sagte Hagrid laut. »Müssen hoch in die Stadt und dir alle Bücher und Sachen besorgen.«
    Er nahm seinen dicken schwarzen Umhang ab und warf ihn Harry zu.
    »Kannst drunter pennen«, sagte er. »Mach dir nichts draus, wenn’s da drin ein wenig zappelt, ich glaub, ich hab immer noch ein paar Haselmäuse in den Taschen.«

 
In der Winkelgasse
    Am nächsten Morgen wachte Harry früh auf. Er wusste zwar, dass es draußen schon hell war, doch er hielt die Augen fest geschlossen.
    »Es war ein Traum«, sagte er sich entschlossen. »Ich habe von einem Riesen namens Hagrid geträumt, der mir erklärt hat, von nun an werde ich eine Schule für Zauberer besuchen. Wenn ich aufwache, bin ich zu Hause in meinem Schrank.«
    Plötzlich hörte er ein lautes, tappendes Geräusch.
    »Und das ist Tante Petunia, die an die Tür klopft«, dachte Harry und das Herz wurde ihm schwer. Doch die Augen hielt er weiter geschlossen. Ein schöner Traum war es gewesen.
    Tapp. Tapp. Tapp.
    »Schon gut«, murmelte Harry. »Ich steh ja schon auf.«
    Er richtete sich auf und Hagrids schwerer Umhang fiel von seinen Schultern. Sonnenlicht durchflutete die Hütte, der Sturm hatte sich gelegt. Hagrid selbst schlief auf dem zusammengebrochenen Sofa, und eine Eule, eine Zeitung in den Schnabel geklemmt, tappte mit ihrer Kralle gegen das Fenster.
    Harry rappelte sich auf. Er war so glücklich, dass es ihm vorkam, als würde in seinem Innern ein großer Ballon anschwellen. Schnurstracks lief er zum Fenster und riss es auf. Die Eule schwebte herein und ließ die Zeitung auf Hagrids Bauch fallen. Er schlief jedoch munter weiter. Die Eule flatterte auf den Boden und begann auf Hagrids Umhang herumzupicken.
    »Lass das.«
    Harry versuchte die Eule wegzuscheuchen, doch sie hackte wütend nach ihm und fuhr fort, den Umhang zu zerfetzen.
    »Hagrid!«, sagte Harry laut. »Da ist eine Eule –«
    »Bezahl sie«, grunzte Hagrid in das Sofa.
    »Was?«
    »Sie will ihren Lohn fürs Zeitungausfliegen. Schau in meinen Taschen nach.«
    Hagrids Umhang schien aus nichts als Taschen zu bestehen: Schlüsselbunde, Musketenkugeln, Bindfadenröllchen, Pfefferminzbonbons, Teebeutel … Schließlich zog er eine Hand voll merkwürdig aussehender Münzen hervor.
    »Gib ihr fünf Knuts«, sagte Hagrid schläfrig.
    »Knuts?«
    »Die kleinen aus Bronze.«
    Harry zählte fünf kleine Bronzemünzen ab. Die Eule streckte ein Bein aus, und er steckte das Geld in ein Lederbeutelchen, das daran festgebunden war. Dann flatterte sie durch das offene Fenster davon.
    Hagrid gähnte laut, richtete sich auf und reckte genüsslich die Glieder.
    »Wir brechen am besten gleich auf, Harry, haben heute ’ne Menge zu erledigen. Müssen hoch nach London und dir alles für die Schule besorgen.«
    Harry drehte die Münzen nachdenklich hin und her. Eben war ihm ein Gedanke gekommen, der dem Glücksballon in seinem Innern einen Pikser versetzt hatte.
    »Ähm … Hagrid?«
    »Mm?« Hagrid zog gerade seine riesigen Stiefel an.
    »Ich hab kein Geld – und du hast ja gestern Nacht Onkel Vernon gehört – er wird nicht dafür bezahlen, dass ich fortgehe und Zaubern lerne.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken«, sagte Hagrid. Er stand auf und kratzte sich am Kopf. »Glaubst du etwa, deine Eltern hätten dir nichts hinterlassen?«
    »Aber wenn doch ihr Haus zerstört wurde –«
    »Sie haben ihr Gold doch nicht im Haus aufbewahrt, mein Junge! Nee, wir machen als Erstes bei Gringotts Halt. Zaubererbank. Nimm dir ein Würstchen, kalt sind sie auch nicht schlecht – und zu ’nem Stück von deinem Geburtstagskuchen würd ich auch nicht nein sagen.«
    »Zauberer haben Banken?«
    »Nur die eine. Gringotts. Wird von Kobolden geführt.«
    Harry ließ sein Würstchen fallen.
    »Kobolde?«
    »Jaow. Musst also ganz schön bescheuert sein, wenn du versuchst, sie auszurauben. Leg dich nie mit den Kobolden an, Harry. Gringotts ist der sicherste Ort der Welt für alles, was du aufbewahren willst – mit Ausnahme vielleicht von Hogwarts. Muss übrigens sowieso bei Gringotts vorbeischauen. Auftrag von Dumbledore. Geschäftliches für Hogwarts.« Hagrid richtete sich stolz auf. »Meist nimmt er mich,

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