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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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großes Rätsel, warum Du-weißt-schon-wer nie versucht hat, sie auf seine Seite zu bringen … Hat wohl gewusst, dass sie Dumbledore zu nahe waren, um etwas mit der dunklen Seite zu tun haben zu wollen.
    Vielleicht hat er geglaubt, er könne sie überreden … Vielleicht hat er sie auch nur aus dem Weg haben wollen. Alles, was man weiß, ist, dass er in dem Dorf auftauchte, wo ihr alle gelebt habt, an Halloween vor zehn Jahren. Du warst gerade mal ein Jahr alt. Er kam in euer Haus und – und –«
    Hagrid zog plötzlich ein sehr schmutziges, gepunktetes Taschentuch hervor und schnäuzte sich laut wie ein Nebelhorn die Nase.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Aber es ist so traurig – hab deine Mum und deinen Dad gekannt, und nettere Menschen hast du einfach nicht finden können, jedenfalls – Du-weißt-schon-wer hat sie getötet. Und dann – und das ist das eigentlich Geheimnisvolle daran – hat er versucht, auch dich zu töten. Wollte reinen Tisch machen, denk ich, oder hatte inzwischen einfach Spaß am Töten. Aber er konnte es nicht. Hast du dich nie gefragt, wie du diese Narbe auf der Stirn bekommen hast? Das war kein gewöhnlicher Schnitt. Das kriegst du, wenn ein mächtiger, böser Fluch dich berührt – hat sogar bei deiner Mum und deinem Dad und deinem Haus geklappt – aber nicht bei dir, und darum bist du berühmt, Harry. Keiner hat es überlebt, wenn er einmal beschlossen hat, jemanden zu töten, keiner außer dir, und er hatte einige der besten Hexen und Zauberer der Zeit getötet – die McKinnons, die Bones, die Prewetts –, und du warst nur ein Baby, aber du hast überlebt.«
    In Harrys Kopf spielte sich etwas sehr Schmerzhaftes ab. Als Hagrid mit der Geschichte ans Ende kam, sah er noch einmal den blendend hellen, grünen Blitz vor sich, deutlicher als jemals zuvor – und er erinnerte sich zum ersten Mal im Leben an etwas anderes – an ein höhnisches, kaltes, grausames Lachen.
    Hagrid betrachtete ihn traurig.
    »Hab dich selbst aus dem zerstörten Haus geholt, auf Dumbledores Befehl hin. Hab dich zu diesem Pack hier gebracht …«
    »Lauter dummes Zeug«, sagte Onkel Vernon. Harry schreckte auf, er hatte fast vergessen, dass die Dursleys auch noch da waren. Onkel Vernon hatte offenbar seine Courage wiedergewonnen. Die Fäuste geballt, sah er Harry mit finsterem Blick an.
    »Jetzt hörst du mir mal zu, Kleiner«, schnauzte er. »Mag sein, dass es etwas Seltsames mit dir auf sich hat, vermutlich nichts, was nicht durch ein paar saftige Ohrfeigen hätte kuriert werden können – und was diese Geschichte mit deinen Eltern angeht, nun, sie waren eben ziemlich verrückt, und die Welt ist meiner Meinung nach besser dran ohne sie. Haben’s ja nicht anders gewollt, wenn sie sich mit diesem Zaubererpack eingelassen haben – genau was ich erwartet hab, ich hab immer gewusst, dass es mit ihnen kein gutes Ende nehmen würde –«
    Doch in diesem Augenblick sprang Hagrid vom Sofa und zog einen zerfledderten rosa Schirm aus seinem Umhang. Wie ein Schwert hielt er ihn Onkel Vernon entgegen und sagte: »Ich warne dich, Dursley – ich warne dich – noch ein Wort …«
    Nun, da Onkel Vernon Gefahr lief, vom Schirm eines bärtigen Riesen aufgespießt zu werden, verließ ihn der Mut wieder; er drückte sich gegen die Wand und verstummte.
    »Schon besser so«, sagte Hagrid schwer atmend und setzte sich aufs Sofa zurück, das sich diesmal bis auf den Boden durchbog.
    Harry lagen unterdessen immer noch Fragen auf der Zunge, hunderte von Fragen.
    »Aber was geschah mit Vol-, ’tschuldigung – ich meine Du-weißt-schon-wer?«
    »Gute Frage, Harry. Ist verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt. Noch in der Nacht, als er versucht hat, dich zu töten. Macht dich noch berühmter. Das ist das größte Geheimnis, weißt du … Er wurde immer mächtiger – warum hätte er gehen sollen?
    Manche sagen, er sei gestorben. Stuss, wenn du mich fragst. Weiß nicht, ob er noch genug Menschliches in sich hatte, um sterben zu können. Manche sagen, er sei immer noch irgendwo dort draußen und warte nur auf den rechten Augenblick, aber das glaub ich nicht. Leute, die auf seiner Seite waren, sind zu uns zurückgekommen. Manche sind aus einer Art Trance erwacht. Glaub nicht, dass sie es geschafft hätten, wenn er vorgehabt hätte zurückzukommen.
    Die meisten von uns denken, dass er immer noch irgendwo da draußen ist, aber seine Macht verloren hat. Zu schwach, um weiterzumachen. Denn etwas an dir, Harry, hat ihm den Garaus

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