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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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wenn es Wichtiges zu erledigen gibt. Dich abholen, etwas von Gringotts besorgen, weiß, dass er mir vertrauen kann, verstehst du. Alles klar? Na dann los.«
    Harry folgte Hagrid hinaus auf den Felsen. Der Himmel war jetzt klar und das Meer schimmerte im Sonnenlicht. Das Boot, das Onkel Vernon gemietet hatte, lag noch da. Viel Wasser hatte sich auf dem Boden angesammelt.
    »Wie bist du hergekommen?«, fragte Harry und sah sich nach einem zweiten Boot um.
    »Geflogen«, sagte Hagrid.
    »Geflogen?«
    »Ja, aber zurück nehmen wir das Ding hier. Jetzt, wo du dabei bist, darf ich nicht mehr zaubern.«
    Sie setzten sich ins Boot. Harry starrte Hagrid unverwandt an und versuchte sich vorzustellen, wie er flog.
    »Schande allerdings, dass man rudern muss«, sagte Hagrid und sah Harry wieder mit einem seiner Blicke von der Seite her an. »Wenn ich … ähm … die Sache etwas beschleunigen würde, wärst du so freundlich und würdest in Hogwarts nichts davon sagen?«
    »Klar«, sagte Harry, gespannt darauf, mehr von Hagrids Zauberkünsten zu sehen. Hagrid zog den rosa Schirm hervor, schlug ihn zweimal sachte gegen die Seitenwand des Bootes, und schon rauschten sie in Richtung Küste davon.
    »Warum wäre es verrückt, wenn man Gringotts ausrauben wollte?«, fragte Harry.
    »Magische Banne, Zauberflüche«, sagte Hagrid und öffnete seine Zeitung. »Es heißt, die Hochsicherheitsverliese werden von Drachen bewacht. Und dann musst du erst einmal hinfinden – Gringotts liegt nämlich hunderte von Meilen unterhalb von London. Tief unter der Untergrundbahn. Du stirbst vor Hunger, bevor du wieder ans Tageslicht kommst, auch wenn du dir was unter den Nagel gerissen hast.«
    Harry saß da und dachte darüber nach, während Hagrid seine Zeitung, den Tagespropheten , las. Harry wusste von Onkel Vernon, dass die Erwachsenen beim Zeitunglesen in Ruhe gelassen werden wollten, auch wenn es ihm jetzt schwerfiel, denn noch nie hatte er so viele Fragen auf dem Herzen gehabt.
    »Zaubereiministerium vermasselt mal wieder alles, wie üblich«, brummte Hagrid und blätterte um.
    »Es gibt ein Ministerium für Zauberei?«, platzte Harry los.
    »Klar«, sagte Hagrid. »Wollten natürlich Dumbledore als Minister haben, aber der würde nie von Hogwarts weggehen. Deshalb hat Cornelius Fudge die Stelle bekommen. Gibt keinen größeren Stümper. Schickt also Dumbledore jeden Morgen ein Dutzend Eulen und fragt ihn um Rat.«
    »Aber was tut ein Zaubereiministerium?«
    »Nun, seine Hauptaufgabe ist, vor den Muggels geheim zu halten, dass es landauf, landab immer noch Hexen und Zauberer gibt.«
    »Warum?«
    » Warum? Meine Güte, Harry, die wären doch ganz scharf darauf, dass wir ihre Schwierigkeiten mit magischen Kräften lösen. Nö, die sollen uns mal in Ruhe lassen.«
    In diesem Augenblick stupste das Boot sanft gegen die Hafenmauer. Hagrid faltete die Zeitung zusammen und sie stiegen die Steintreppe zur Straße empor.
    Die Menschen starrten Hagrid mit großen Augen an, als die beiden durch die kleine Stadt zum Bahnhof gingen. Harry konnte es ihnen nicht verübeln. Hagrid war nicht nur doppelt so groß wie alle anderen, er zeigte auch auf ganz gewöhnliche Dinge wie Parkuhren und rief dabei laut: »Schau dir das an, Harry. Solche Sachen lassen sich die Muggels einfallen, nicht zu fassen!«
    »Hagrid«, sagte Harry ein wenig außer Atem, weil er rennen musste, um Schritt zu halten. »Hast du gesagt, bei Gringotts gebe es Drachen? «
    »Ja, so heißt es«, sagte Hagrid. »Mann, ich hätte gern einen Drachen.«
    »Du hättest gerne einen?«
    »Schon als kleiner Junge wollte ich einen – hier lang.«
    Sie waren am Bahnhof angekommen. In fünf Minuten ging ein Zug nach London. Hagrid, der mit »Muggelgeld«, wie er es nannte, nicht zurechtkam, reichte Harry ein paar Scheine, mit denen er die Fahrkarten kaufte.
    Im Zug glotzten die Leute noch mehr. Hagrid, der zwei Sitzplätze brauchte, strickte während der Fahrt an etwas, das aussah wie ein kanariengelbes Zirkuszelt.
    »Hast deinen Brief noch, Harry?«, fragte er, während er die Maschen zählte.
    Harry zog den Pergamentumschlag aus der Tasche.
    »Gut«, sagte Hagrid. »Da ist eine Liste drin mit allem, was du brauchst.«
    Harry entfaltete einen zweiten Bogen Papier, den er in der Nacht zuvor nicht bemerkt hatte, und las:
    HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI
    Uniform
    Im ersten Jahr benötigen die Schüler:
    1. Drei Garnituren einfache Arbeitskleidung (schwarz)
    2. Einen einfachen Spitzhut

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