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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Kopf bis Fuß malvenfarben gekleidet war.
    »Hogwarts, mein Lieber?«, sagte sie, kaum hatte Harry den Mund aufgemacht. »Hab die Sachen hier – übrigens wird hier gerade noch ein junger Mann ausgestattet.«
    Hinten im Laden stand auf einem Schemel ein Junge mit blassem, spitzem Gesicht, und eine zweite Hexe steckte seinen langen schwarzen Umhang mit Nadeln ab. Madam Malkin stellte Harry auf einen Stuhl daneben, ließ einen langen Umhang über seinen Kopf gleiten und steckte mit Nadeln die richtige Länge ab.
    »Hallo«, sagte der Junge. »Auch Hogwarts?«
    »Ja«, sagte Harry.
    »Mein Vater ist nebenan und kauft die Bücher, und Mutter ist ein paar Läden weiter und sucht nach Zauberstäben«, sagte der Junge. Er sprach mit gelangweilter, schleppender Stimme. »Danach werd ich sie mitschleifen und mir einen Rennbesen aussuchen. Ich seh nicht ein, warum Erstklässler keinen eigenen haben dürfen. Ich glaub, ich geh meinem Vater so lange auf die Nerven, bis er mir einen kauft, und schmuggel ihn dann irgendwie rein.«
    Der Junge erinnerte Harry stark an Dudley.
    »Hast du denn deinen eigenen Besen?«, fuhr er fort.
    »Nein«, sagte Harry.
    »Spielst du überhaupt Quidditch?«
    »Nein«, sagte Harry erneut und fragte sich, was zum Teufel Quidditch denn sein könnte.
    »Aber ich – Vater sagt, es wäre eine Schande, wenn ich nicht ausgewählt werde, um für mein Haus zu spielen, und ich muss sagen, er hat Recht. Weißt du schon, in welches Haus du kommst?«
    »Nein«, sagte Harry und fühlte sich mit jeder Minute dümmer.
    »Na ja, eigentlich weiß es keiner, bevor er hinkommt, aber ich weiß, dass ich im Slytherin sein werde, unsere ganze Familie war da. – Stell dir vor, du kommst nach Hufflepuff, ich glaub, ich würde abhauen, du nicht?«
    »Mmm«, sagte Harry und wünschte, er könnte etwas Interessanteres sagen.
    »Ach herrje, schau dir mal diesen Mann an!«, sagte der Junge plötzlich und deutete auf das Schaufenster. Draußen stand Hagrid, grinste Harry zu und hielt zwei große Tüten mit Eiskrem hoch, um zu zeigen, dass er nicht hereinkommen konnte.
    »Das ist Hagrid«, sagte Harry, froh, dass er etwas wusste, was der Junge nicht wusste. »Er arbeitet in Hogwarts.«
    »Oh«, sagte der Junge, »ich hab von ihm gehört. Er ist ein Knecht oder so was, nicht wahr?«
    »Er ist der Wildhüter«, sagte Harry. Er konnte den Jungen mit jeder Sekunde weniger ausstehen.
    »Ja, genau. Ich hab gehört, dass er eine Art Wilder ist – lebt in einer Hütte auf dem Schulgelände, betrinkt sich des Öfteren, versucht zu zaubern und steckt am Ende sein Bett in Brand.«
    »Ich halte ihn für brillant«, sagte Harry kühl.
    »Tatsächlich?« , sagte der Junge mit einer Spur Häme. »Warum ist er mit dir zusammen? Wo sind deine Eltern?«
    »Sie sind tot«, sagte Harry knapp. Er hatte keine große Lust, mit diesem Jungen darüber zu sprechen.
    »Oh, tut mir leid«, sagte der andere, wobei es gar nicht danach klang. »Aber sie gehörten zu uns , oder?«
    »Sie war eine Hexe und er ein Zauberer, falls du das meinst.«
    »Ich halte überhaupt nichts davon, die andern aufzunehmen, du etwa? Die sind einfach anders erzogen worden als wir und gehören eben nicht dazu. Stell dir vor, manche von ihnen wissen nicht einmal von Hogwarts, bis sie ihren Brief bekommen. Ich meine, die alten Zaubererfamilien sollten unter sich bleiben. Wie heißt du eigentlich mit Nachnamen?«
    Doch bevor Harry antworten konnte, sagte Madam Malkin: »So, das wär’s, mein Lieber«, und Harry, froh über die Gelegenheit, von dem Jungen loszukommen, sprang von seinem Schemel herunter.
    »Gut, wir sehen uns in Hogwarts, nehme ich an«, sagte der Junge mit der schleppenden Stimme.
    Recht wortkarg schleckte Harry das Eis, das Hagrid ihm gekauft hatte (Schokolade und Himbeere mit Nussstückchen).
    »Was ist los?«, sagte Hagrid.
    »Nichts«, log Harry. Sie traten in einen Laden, um Pergament und Federkiele zu kaufen. Harrys Laune besserte sich etwas, als sie eine Flasche Tinte kauften, die beim Schreiben ihre Farbe veränderte. Als sie wieder draußen waren, sagte er: »Hagrid, was ist Quidditch?«
    »Mein Gott, Harry, ich vergess immer, wie wenig du weißt – kennst nicht mal Quidditch!«
    »Mach’s nicht noch schlimmer«, sagte Harry. Er erzählte Hagrid von dem blassen Jungen bei Madam Malkin.
    »… und er sagte, Leute aus Muggelfamilien sollten gar nicht aufgenommen werden …«
    »Du bist nicht aus einer Muggelfamilie. Wenn er wüsste, wer du bist – wenn

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