Geliebte magische Lilie
Prolog
Maurice
Mein Name ist Maurice Saint Croix, geboren wurde ich im Frankreich des siebzehnten Jahrhunderts, als zweiter Sohn eines niedrigen Adeligen, und zum ersten Mal gestorben bin ich auch dort. Mein Mörder und zugleich mein Schöpfer war ein Vampir, der als Höfling im Kreis des Königs gedient hatte. Ich kannte ihn kaum, da er kurz nach meiner Erschaffung dem endgültigen Tod zugeführt wurde, als die Pest Namens Revolution über mein geliebtes Frankreich hereingebrochen war. Mein Überleben verdanke ich der Vampirin Lady Florence, sie rettete uns beide, indem sie uns rechtzeitig eine Reise in die neue Welt verschafft hatte. Ein Dienst, den ich ihr nie vergessen werde, auch wenn ich dafür schon bezahlt habe. Denn vor einigen Jahrzehnten forderte sie diese Schuld ein, und zwar in der Form, dass ich ihr Blutkind Rose unter meine Fittiche nehmen sollte. Eine Aufgabe, die bis vor Kurzem nicht so schwer gewesen war, allerdings nur, bis wir kopfüber in der Verschwörung eines uralten Vampirs und einer Vereinigung von Vampirjägern gelandet waren. Diese aufreibenden Ereignisse, die uns fast das Leben gekostet hätten, hatten damit geendet, dass Rose nun die Blutrose war, eine Vampirin mit den Kräften eines Hexenmeisters, und die Königin über eine Vereinigung von fanatischen Vampiren, die sie auf den rechten Weg führen will. Was an sich alles nicht mehr mein Problem gewesen wäre, und mich nicht davon abgehalten hätte mich wieder meinen Lieblingsbeschäftigungen zu widmen, und zwar dem Leben im Luxus und schönen Frauen, wenn sie nicht auf die Wahnsinnsidee verfallen wäre, mich zu ihrer rechten Hand zu machen, oder besser gesagt zu einer davon. Da ich mich im Laufe der Zeit mit ihr angefreundet habe, und ihr außerdem etwas schulde, hatte ich keine andere Wahl als anzunehmen. Was auch der Grund ist, warum ich nun hier im Vorzimmer einer Hexe sitze und wie ein Bettler darauf warte vorgelassen zu werden. Denn meine erste Aufgabe besteht darin, eine Hexe zu finden, die bereit ist Rose in der Magie zu unterrichten. Hört sich einfach an, ist es aber nicht, da Hexen und Vampire sich im besten Fall ignorieren, im schlimmsten Fall bekämpfen.
Lilly
Mein Name ist Lilly Mac Evan und ich bin eine Hexe. Was weiters nicht so schlimm wäre, wenn ich nicht auch noch eine Seherin und die Enkelin und Erbin der derzeitigen Regentin des Hexenzirkels wäre. Eine unglückliche Kombination, die dazu geführt hat, dass ich mit fünfundzwanzig, statt mein eigenes Leben zu führen, fast rund um die Uhr in Hexenangelegenheiten stecke. Nicht dass ich nicht versucht hätte auszubrechen, aber sie sind erstaunlich kreativ, wenn es darum geht mein Leben an ihres zu binden. Die Sache mit Lukas ist der beste Beweis dafür. Er gehört zur Kriegerkaste der Hexer und er ist mein Ex Liebhaber, eine Verbindung, die meiner Großmutter sehr gelegen gekommen war. Als ich mich vor einem halben Jahr jedoch von ihm getrennt hatte, ernannte sie ihn einfach zu meinem Bodyguard. Was, da er die Trennung für eine dumme Entscheidung hält, bedeutet, dass mein Liebesleben seither eine Katastrophe ist. Für gewöhnlich muss ich nicht arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, da ich eine großzügige monatliche Apanage von meiner Großmutter bekomme. Im Moment bin ich allerdings als Vorzimmerdame eingesprungen, weil Not am Mann war, was vermutlich aber nur ein raffinierter Trick ist, um mich mit der Hexenpolitik vertraut zu machen. Natürlich hätte ich versuchen können auf das Geld zu verzichten und mir einen normalen Job suchen. Das hatte ich sogar schon getan, das Problem dabei war nur, kein Chef machte den Ärger, den meine lieben Mithexen verursachten, lange mit. Also bin ich hier gestrandet, bis ich entweder eine andere Möglichkeit gefunden habe, oder selbst Regentin werde. Als ob mich die ganze Sache nicht schon genug anwidern würde, wartet heute auch noch ein Vampir im Vorzimmer meines Büros, um mit der Regentin zu sprechen. Aber wer weiß, vielleicht überbringt er eine Kriegserklärung, und sie haben bald andere Probleme als sich in mein Leben einzumischen, ha, als ob ich jemals soviel Glück haben würde.
1.Kapitel
Lilly
Die Stunde, die ich den Vampir, auf Anweisung meiner Großmutter hin, habe warten lassen, ist nun vorbei. Ich muss gestehen, dass ich durchaus neugierig bin, sowohl auf sein Anliegen als auch auf ihn selbst, denn seit Jahrhunderten hat kein Vampir mehr die Hexenregentin aufgesucht. Als ich aufstehe und
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