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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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ist«, sagte Ron, deutete auf ein recht klumpiges Paket und lief ein wenig rosa an. »Von meiner Mum. Ich hab ihr gesagt, dass du keine Geschenke erwartest und – o nein«, stöhnte er, »sie hat dir einen Weasley-Pulli gestrickt!«
    Harry hatte das Paket aufgerissen und einen dicken, handgestrickten Pullover in Smaragdgrün gefunden und eine große Schachtel selbst gebackener Plätzchen.
    »Sie strickt uns jedes Jahr einen Pulli«, sagte Ron, während er seinen eigenen auspackte, »und meiner ist immer kastanienbraun.«
    »Das ist wirklich nett von ihr«, sagte Harry und probierte von den Plätzchen, die köstlich schmeckten.
    Auch sein nächstes Päckchen enthielt Süßigkeiten – es war eine große Schachtel Schokofrösche von Hermine.
    Ein Päckchen war jetzt noch übrig. Harry hob es auf und betastete es. Es war sehr leicht. Er wickelte es aus.
    Etwas Fließendes und Silbergraues glitt auf den Boden, wo es in schimmernden Falten dalag. Ron machte große Augen.
    »Ich hab davon gehört«, sagte er mit gedämpfter Stimme und ließ die Schachtel mit Bohnen jeder Geschmacksrichtung fallen, die er von Hermine bekommen hatte. »Wenn es das ist, was ich glaube – sie sind wirklich selten und wirklich wertvoll.«
    »Was ist es?«
    Harry hob das silbern leuchtende Stück Stoff vom Boden hoch. Es fühlte sich seltsam an, wie Wasser, das zu Stoff gewebt worden war.
    »Es ist ein Umhang, der unsichtbar macht«, sagte Ron mit ehrfürchtigem Gesicht. »Ganz bestimmt – probier ihn mal an.«
    Harry warf sich den Umhang über die Schultern und Ron stieß einen Schrei aus.
    »Es stimmt! Schau!«
    Harry sah hinunter auf seine Füße, doch die waren verschwunden. Er stürzte hinüber zum Spiegel. Gewiss, sein Spiegelbild sah ihn an, freilich nur sein Kopf, der Körper war völlig unsichtbar. Er zog den Umhang über den Kopf und sein Spiegelbild verschwand vollends.
    »Da liegt ein Zettel!«, sagte Ron plötzlich. »Ein Zettel ist rausgefallen!«
    Harry streifte den Umhang ab und hob den Zettel auf. In enger, verschlungener Handschrift, die er noch nie gesehen hatte, standen da die folgenden Worte:
    Dein Vater hat mir dies vor seinem Tode zur Aufbewahrung überreicht. Nun ist die Zeit gekommen, ihn dir zu geben.
    Gebrauche ihn klug.
    Fröhliche Weihnachten wünsche ich dir.
    Unterschrieben hatte niemand. Harry starrte auf den Zettel. Ron bewunderte den Umhang.
    »Ich würde alles geben für einen davon«, sagte er. » Alles . Was ist los mit dir?«
    »Nichts«, sagte Harry. Ihm war seltsam zumute. Wer hatte ihm den Umhang geschickt? Hatte er wirklich einst seinem Vater gehört?
    Bevor er noch etwas denken oder sagen konnte, flog die Tür zum Schlafsaal auf und Fred und George Weasley stürmten herein. Harry steckte den Umhang schnell weg. Er hatte keine Lust, ihn überall herumzureichen.
    »Frohe Weihnachten!«
    »Hey, sieh mal – Harry hat auch ’nen Weasley-Pulli!«
    Fred und George trugen blaue Pullover, der eine mit einem großen gelben F darauf gestickt, der andere mit einem G.
    »Der von Harry ist aber besser als unserer«, sagte Fred und hielt Harrys Pullover hoch. »Sieht so aus, als ob sie sich mehr anstrengt, wenn du nicht zur Familie gehörst.«
    »Warum trägst du deinen Pulli nicht, Ron?«, fragte George. »Komm, zieh ihn an, sie sind herrlich warm.«
    »Ich mag Kastanienbraun nicht«, meinte Ron halbherzig und zog sich den Pulli über.
    »Du hast keinen Buchstaben auf deinem«, stellte George fest. »Sie denkt wohl, du vergisst deinen Namen nicht. Aber wir sind nicht dumm – wir wissen, dass wir Gred und Forge heißen.«
    »Was macht ihr da eigentlich für einen Lärm?«
    Percy Weasley steckte mit missbilligendem Blick den Kopf durch die Tür. Offensichtlich war er schon halb mit dem Geschenkeauspacken fertig, denn auch er trug einen zusammengeknäuelten Pullover auf dem Arm, den ihm Fred entriss.
    »V für Vertrauensschüler! Zieh ihn an, Percy, los komm schon, sogar Harry hat einen gekriegt.«
    »Ich – will – nicht –«, sagte Percy halb erstickt, während die Zwillinge ihm den Pullover über den Kopf zwängten und dabei seine Brille verbogen.
    »Und du hockst dich heute nicht zu den Vertrauensschülern«, sagte George. »Weihnachten verbringt man mit der Familie.«
    Sie hatten Percys Arme nicht durch die Ärmel des Pullovers gesteckt, und so gefesselt nahmen sie ihn nun auf die Schultern und marschierten mit ihm hinaus.
    Harry hatte noch nie in seinem Leben ein solches Weihnachtsmahl verspeist. Hundert

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