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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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fette gebratene Truthähne, Berge von Brat- und Pellkartoffeln, Platten voll niedlicher Cocktailwürstchen, Schüsseln voll Buttererbsen, Silberterrinen voll dicken, sahnigen Bratensafts und Preiselbeersauce – und, über den Tisch verteilt, stapelweise Zauber-Knallbonbons. Diese phantastischen Knallbonbons waren überhaupt nicht zu vergleichen mit den schwächlichen der Muggel, wie sie die Dursleys kauften, mit dem kleinen Plastikspielkram und den knittrigen Papierhütchen. Harry zog mit Fred an einem Zauber-Knallbonbon, und es knallte nicht nur, sondern ging los wie eine Kanone und hüllte sie in eine Wolke blauen Rauchs, während aus dem Innern der Hut eines Admirals und mehrere lebende weiße Mäuse herausschossen. Drüben am Hohen Tisch hatte Dumbledore seinen spitzen Zaubererhut gegen eine mit Blumen verzierte Haube getauscht und kicherte fröhlich über einen Witz, den ihm Professor Flitwick soeben vorgelesen hatte.
    Dem Truthahn folgte ein flambierter Plumpudding. Percy brach sich fast die Zähne an einem Silbersickel aus, der in seiner Portion versteckt war. Harry beobachtete, wie Hagrid nach mehr Wein verlangte und sein Gesicht immer röter wurde, bis er schließlich Professor McGonagall auf die Wange küsste, die, wie Harry verdutzt feststellte, unter ihrem leicht verrutschten Spitzhut errötete und anfing zu kichern.
    Als Harry schließlich vom Tisch aufstand, war er beladen mit einer Unmenge Sachen aus den Knallbonbons, darunter ein Dutzend Leuchtballons, die nie platzten, ein »Züchte deine eigenen Warzen«-Biokasten und ein neues Zauberschachspiel. Die weißen Mäuse waren verschwunden, und Harry hatte das unangenehme Gefühl, dass sie als Mrs Norris’ Weihnachtsschmaus enden würden.
    Harry und die Weasleys verbrachten einen glücklichen Nachmittag mit einer wilden Schneeballschlacht draußen auf dem Schulgelände. Verfroren, nass und nach Atem ringend, kehrten sie ans Kaminfeuer in ihrem Gemeinschaftsraum zurück, wo Harry sein neues Schachspiel mit einer haarsträubenden Niederlage gegen Ron einweihte. Er hätte vielleicht nicht so kläglich verloren, vermutete er, wenn Percy nicht so angestrengt versucht hätte, ihm zu helfen.
    Nach dem Tee – es gab Brote mit kaltem Braten, Pfannkuchen, Biskuits und Weihnachtskuchen – fühlten sich alle zu vollgestopft und müde, um noch viel vor dem Schlafengehen anzufangen. Sie sahen nur noch Percy zu, wie er Fred und George durch den ganzen Gryffindor-Turm nachjagte, weil sie sein Vertrauensschüler-Abzeichen geklaut hatten.
    Es war Harrys schönstes Weihnachten gewesen. Doch den ganzen Tag über war ihm etwas im Hinterkopf herumgeschwirrt. Erst als er im Bett lag, hatte er die Ruhe, darüber nachzudenken: Es war der Umhang, der unsichtbar machte, und die Frage, wer ihn wohl geschickt hatte.
    Ron, vollgestopft mit Braten und Kuchen und mit nichts weiter Geheimnisvollem beschäftigt, schlief ein, sobald er die Vorhänge seines Himmelbetts zugezogen hatte. Harry drehte sich auf die Seite und zog den Umhang unter dem Bett hervor.
    Das war von seinem Vater … der Umhang seines Vaters. Er ließ den Stoff durch die Hände gleiten, fließender als Seide, leichter als Luft. Gebrauche ihn klug , hatte es auf dem Zettel geheißen.
    Er musste es versuchen – jetzt. Er schlüpfte aus dem Bett und hüllte sich in den Umhang. Wo eben noch seine Füße waren, sah er jetzt nur noch das Mondlicht und Schatten. Ihm war merkwürdig zumute.
    Gebrauche ihn klug.
    Plötzlich war Harry hellwach. In diesem Umhang stand ihm ganz Hogwarts offen. Begeisterung durchströmte ihn. Er konnte überallhin, überall, und Filch würde es nie herausfinden.
    Ron grunzte im Schlaf. Sollte Harry ihn wecken? Etwas hielt ihn zurück – der Umhang seines Vaters –, er spürte, dass er diesmal, dieses erste Mal, allein mit ihm sein wollte.
    Er stahl sich aus dem Schlafsaal, die Treppe hinunter, durch den Aufenthaltsraum und kletterte durch das Loch hinter dem Porträt.
    »Wer da?«, quakte die fette Dame. Harry sagte nichts. Rasch ging er den Korridor entlang.
    Wo sollte er hin? Mit rasend pochendem Herzen hielt er inne und dachte nach. Und dann fiel es ihm ein. Die verbotene Abteilung in der Bibliothek. Dort konnte er lesen, solange er wollte, solange er musste, um herauszufinden, wer Flamel war. Den Tarnumhang eng um sich schlingend, ging er weiter.
    In der Bibliothek herrschte rabenschwarze Nacht. Harry war gruslig zumute. Er zündete eine Laterne an, um sich den Weg durch die Buchregale zu

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