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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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zu sehen.
    Harry packte Griphooks Finger und zog. Der mit Blasen übersäte Kobold tauchte brüllend nach und nach auf.
    »Liberacorpus!«, schrie Harry, und mit einem Krachen landeten er und Griphook oben auf dem anschwellenden Berg von Schätzen, und das Schwert flog Harry aus der Hand.
    »Halt es fest!«, rief Harry und kämpfte gegen den Schmerz von heißem Metall auf seiner Haut, als Griphook wieder auf seine Schultern kletterte, entschlossen, der wachsenden Masse glühend heißer Gegenstände zu entkommen. »Wo ist das Schwert? Da war der Becher dran!«
    Das Klirren auf der anderen Seite der Tür wurde ohrenbetäubend – es war zu spät –
    »Da!«
    Es war Griphook, der es gesehen hatte, und Griphook, der sich streckte, und in diesem Moment wusste Harry, dass der Kobold nie damit gerechnet hatte, dass sie ihr Wort halten würden. Griphook klammerte sich mit einer Hand an ein ganzes Büschel von Harrys Haaren, um nicht in das wogende Meer aus brennendem Gold zu stürzen, dann packte er den Griff des Schwertes und schwang es so hoch, dass Harry es nicht erreichen konnte.
    Der kleine goldene Becher, der am Henkel auf der Schwertklinge aufgespießt war, wurde in die Luft geschleudert. Harry, auf dem immer noch rittlings der Kobold saß, machte einen Hechtsprung und fing den Becher auf, und obwohl er spüren konnte, wie er ihm die Haut versengte, ließ er ihn nicht los, selbst als unzählige Hufflepuff-Becher aus seiner Faust hervorbrachen und auf ihn herunterprasselten, während sich das Verlies wieder öffnete und er plötzlich merkte, wie er ohne Halt auf einer sich ausbreitenden Lawine von glühendem Gold und Silber dahinglitt, die ihn, Ron und Hermine in die Kammer draußen trug.
    Harry, der den Schmerz der Verbrennungen überall auf seinem Körper kaum wahrnahm und immer noch von der Flut der sich vervielfältigenden Kostbarkeiten weitergetragen wurde, stopfte den Becher in seine Tasche und streckte die Hand in die Höhe, um sich das Schwert zurückzuholen, doch Griphook war fort. Er war bei der erstbesten Gelegenheit von Harrys Schultern geglitten und losgerannt, um unter den Kobolden ringsum Schutz zu suchen, wo er nun das Schwert schwang und schrie: »Diebe! Diebe! Hilfe! Diebe!« Er verschwand in der vorrückenden Meute der Kobolde, die alle Dolche in den Händen hielten und ihn, ohne nachzufragen, als einen der Ihren aufnahmen.
    Harry, der auf dem heißen Metall ausgerutscht war, kämpfte sich hoch und wusste, dass der einzige Weg nach draußen geradewegs durch die Kobolde führte.
    »Stupor!«, brüllte er, und Ron und Hermine schlossen sich ihm an: Rote Lichtstrahlen flogen in die Meute der Kobolde, und manche kippten um, doch andere rückten weiter vor, und Harry sah, wie mehrere Zauberer-Wächter um die Ecke gerannt kamen.
    Der festgebundene Drache brüllte auf und eine Flammengarbe jagte über die Kobolde hinweg: Die Zauberer flohen zusammengekrümmt den Weg zurück, auf dem sie gekommen waren, und Harry hatte eine großartige – oder wahnwitzige – Idee. Er zielte mit dem Zauberstab auf die schweren Schellen, mit denen das Ungeheuer an den Boden gekettet war, und rief: »Relaschio!«
    Die Schellen brachen mit lautem Krachen entzwei.
    »Hier lang!«, rief Harry, und während er den vorrückenden Kobolden immer noch Schockzauber entgegenschoss, stürzte er auf den blinden Drachen zu.
    »Harry – Harry – was machst du da?«, rief Hermine.
    »Los, hoch, steigt auf, kommt schon –«
    Der Drache hatte nicht begriffen, dass er frei war: Harry ertastete mit dem Fuß die Kniekehle seines Hinterbeins und zog sich hoch auf seinen Rücken. Die Schuppen waren hart wie Stahl: Der Drache schien ihn nicht einmal zu spüren. Harry streckte einen Arm aus; Hermine hievte sich hoch; Ron kletterte hinter ihnen hinauf, und eine Sekunde später bemerkte der Drache, dass seine Ketten gelöst waren.
    Mit einem Brüllen bäumte er sich auf: Harry grub seine Knie tief ein und klammerte sich mit aller Kraft an die gezackten Schuppen, als sich die Flügel ausbreiteten, die die kreischenden Kobolde wie Kegel beiseitestießen, und der Drache in die Luft aufstieg. Harry, Ron und Hermine, die sich flach auf seinen Rücken drückten, schürften an der Decke entlang, als er zur Öffnung des Ganges hinabtauchte, während die ihnen nachjagenden Kobolde Dolche schleuderten, die von seinen Flanken abprallten.
    »Wir kommen da nie raus, der ist zu groß!«, schrie Hermine, doch der Drache öffnete sein Maul und spie erneut

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