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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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–«
    Harry hielt inne; er hatte gerade die Frau bemerkt, die hinter Hagrid das Zimmer betreten hatte.
    »Sie!«, rief er und fuhr mit der Hand in seine Tasche, die jedoch leer war.
    »Dein Zauberstab ist hier, mein Sohn«, sagte Ted und klopfte damit gegen Harrys Arm. »Er ist direkt neben dir gelandet, ich hab ihn aufgehoben. Und das ist meine Frau, die du da anschreist.«
    »Oh – Ver-Verzeihung.«
    Während Mrs Tonks durch das Zimmer kam, wurde ihre Ähnlichkeit mit ihrer Schwester Bellatrix deutlich schwächer: Ihr Haar war von einem hellen, weichen Braun, und ihre Augen waren viel offener und freundlicher. Dennoch wirkte sie nach Harrys Aufschrei etwas pikiert.
    »Was ist mit unserer Tochter geschehen?«, fragte sie. »Hagrid sagte, ihr seid überfallen worden; wo ist Nymphadora?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Harry. »Wir wissen nicht, was mit den Übrigen passiert ist.«
    Sie und Ted tauschten Blicke. Als Harry ihre Gesichter sah, packten ihn Angst und schlechtes Gewissen zugleich; wenn irgendwer von den andern umgekommen war, dann war es seine Schuld, ganz allein seine Schuld. Er hatte dem Plan zugestimmt, ihnen seine Haare gegeben …
    »Der Portschlüssel«, sagte er, sich plötzlich erinnernd. »Wir müssen zum Fuchsbau und dort nachfragen – dann können wir Ihnen eine Nachricht schicken, oder – oder Tonks wird, sobald sie –«
    »Dora geht es sicher gut, Dromeda«, sagte Ted. »Sie weiß, was sie tut, sie war oft mit den Auroren in brenzligen Situationen. Der Portschlüssel ist dort drüben«, fügte er an Harry gewandt hinzu. »Er soll in drei Minuten abgehen, wenn ihr ihn nehmen wollt.«
    »Ja, allerdings«, sagte Harry. Er griff nach seinem Rucksack und schwang ihn über die Schultern. »Ich –«
    Er sah Mrs Tonks an und wollte sich entschuldigen, weil er sie in großer Angst zurückließ, für die er sich auch noch so schrecklich verantwortlich fühlte, aber es fielen ihm keine Worte ein, die ihm nicht hohl und unaufrichtig schienen.
    »Ich richte Tonks – Dora – aus, dass sie eine Nachricht schicken soll, wenn sie … Danke, dass Sie uns zusammengeflickt haben, danke für alles. Ich –«
    Er war froh, als er das Zimmer verließ und Ted Tonks durch einen kurzen Flur in ein Schlafzimmer folgte. Hagrid kam hinterher, tief gebückt, um sich den Kopf nicht am Türsturz anzuschlagen.
    »Hier ist er, mein Sohn. Das ist der Portschlüssel.«
    Mr Tonks wies auf eine kleine Haarbürste mit silbernem Rücken, die auf der Frisierkommode lag.
    »Danke«, sagte Harry und streckte die Hand aus, um einen Finger auf die Bürste zu legen, bereit zum Aufbruch.
    »Moment noch«, sagte Hagrid und sah sich um. »Harry, wo ist Hedwig?«
    »Sie … sie wurde getroffen«, sagte Harry.
    Die Wahrheit brach über ihn herein. Er schämte sich, als Tränen ihm in den Augen brannten. Die Eule war seine Gefährtin gewesen, die einzige wunderbare Verbindung zur magischen Welt, immer wenn er gezwungen war, zu den Dursleys zurückzukehren.
    Hagrid streckte seine große Hand aus und tätschelte ihm schmerzhaft die Schulter.
    »Is’ ja gut«, sagte er mit rauer Stimme. »Is’ ja gut. Sie hat ’n tolles langes Leben gehabt –«
    »Hagrid!«, sagte Ted Tonks mahnend, als die Bürste hellblau aufglühte, und Hagrid legte gerade noch rechtzeitig den Zeigefinger darauf.
    Am Nabel fortgerissen, als ob ein unsichtbarer Angelhaken ihn vorwärtsgezerrt hätte, wurde Harry ins Nichts hinausgezogen, und während sein Finger am Portschlüssel haften blieb, wirbelte er zügellos um sich selbst und wurde zusammen mit Hagrid von Mr Tonks weggeschleudert: Sekunden später schlug Harry mit den Füßen voran auf hartem Boden auf und landete auf Händen und Knien im Hof des Fuchsbaus. Schreie waren zu hören. Harry warf die Bürste, die nun nicht mehr glühte, beiseite, erhob sich leicht taumelnd und sah Mrs Weasley und Ginny die Stufen vor der Hintertür hinunterrennen, während Hagrid, der bei der Landung auch zu Boden gegangen war, mühsam auf die Beine kam.
    »Harry? Du bist der echte Harry? Was ist passiert? Wo sind die anderen?«, rief Mrs Weasley.
    »Was soll das heißen? Sind denn nicht alle wieder zurückgekommen?«, keuchte Harry.
    Die Antwort war deutlich in Mrs Weasleys blassem Gesicht zu lesen.
    »Die Todesser haben uns aufgelauert«, erklärte ihr Harry. »Wir waren umringt, kaum dass wir gestartet waren – sie wussten, dass es heute Abend sein würde – ich weiß nicht, was mit den anderen passiert ist. Vier von denen

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