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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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haben uns verfolgt, uns blieb nur die Flucht, und dann hat uns Voldemort eingeholt –«
    Er konnte den rechtfertigenden Ton in seiner eigenen Stimme hören, seine dringende Bitte, sie möge doch verstehen, wieso er nicht wusste, was mit ihren Söhnen geschehen war, aber –
    »Dem Himmel sei Dank, dass es dir gut geht«, sagte sie und zog ihn in eine Umarmung, die er nicht verdient zu haben glaubte.
    »Du hast nich zufällig ’n Schnaps, Molly?«, fragte Hagrid ein wenig zittrig. »Für medizinische Zwecke?«
    Sie hätte den Schnaps herbeizaubern können, aber als sie zu dem krummen Haus zurückeilte, wusste Harry, dass sie ihr Gesicht verbergen wollte. Er wandte sich Ginny zu, die seine stumme Bitte um Auskunft sofort erfüllte.
    »Ron und Tonks hätten als Erste wieder da sein sollen, aber sie haben ihren Portschlüssel verpasst, er kam ohne sie zurück«, sagte sie und deutete auf eine verrostete Ölkanne, die in der Nähe am Boden lag. »Und der da«, sie wies auf einen alten Turnschuh, »der war eigentlich für Dad und Fred, sie sollten die Zweiten sein. Du und Hagrid, ihr wart die Dritten, und«, sie sah auf ihre Uhr, »wenn sie es geschafft haben, sollten George und Lupin etwa in einer Minute zurück sein.«
    Mrs Weasley tauchte mit einer Flasche Schnaps in der Hand wieder auf, die sie Hagrid reichte. Er entkorkte die Flasche und trank sie in einem Zug leer.
    »Mum!«, rief Ginny und deutete auf etwas, das ein paar Meter entfernt war.
    Ein blaues Licht war in der Dunkelheit sichtbar geworden: Es wurde größer und heller, und Lupin und George tauchten auf, sie drehten sich um sich selbst und stürzten dann zu Boden. Harry war sofort klar, dass etwas nicht stimmte: Lupin stützte den bewusstlosen George, dessen Gesicht voller Blut war. Harry rannte hin und packte George an den Beinen. Er und Lupin trugen ihn gemeinsam ins Haus und durch die Küche ins Wohnzimmer, wo sie ihn aufs Sofa legten. Als das Licht der Lampe auf Georges Kopf fiel, stockte Ginny der Atem, und Harry drehte sich der Magen um: George fehlte ein Ohr. Eine Seite seines Kopfes und der Hals trieften von feuchtem, erschreckend scharlachrotem Blut.
    Mrs Weasley hatte sich kaum über ihren Sohn gebeugt, als Lupin Harry am Oberarm packte und ihn nicht allzu sanft zurück in die Küche schleifte, wo Hagrid immer noch versuchte, seinen massigen Körper durch die Hintertür zu manövrieren.
    »Hey«, sagte Hagrid entrüstet. »Lass ihn los! Lass Harry los!«
    Lupin beachtete ihn nicht.
    »Was für eine Kreatur saß damals in der Ecke, als Harry Potter mich zum ersten Mal in meinem Büro in Hogwarts aufsuchte?«, sagte er und schüttelte Harry leicht. »Antworte mir!«
    »Ein – ein Grindeloh in einem Aquarium, oder?«
    Lupin ließ Harry los und fiel rückwärts gegen einen Küchenschrank.
    »Was sollt’n das?«, brüllte Hagrid.
    »Tut mir leid, Harry, aber ich musste es überprüfen«, sagte Lupin kurz angebunden. »Man hat uns verraten. Voldemort wusste, dass du heute Abend weggebracht werden würdest, und die Einzigen, die es ihm hätten sagen können, waren direkt am Plan beteiligt. Du hättest ein Betrüger sein können.«
    »Und warum überprüfst du dann nich mich?«, schnaufte Hagrid, der sich nach wie vor damit abmühte, durch die Tür zu kommen.
    »Du bist ein Halbriese«, sagte Lupin und blickte zu Hagrid auf. »Der Vielsaft-Trank ist nur für den menschlichen Gebrauch bestimmt.«
    »Niemand vom Orden hätte Voldemort erzählt, dass wir heute Abend losfliegen«, sagte Harry: Es war eine schreckliche Vorstellung für ihn, er traute es einfach keinem von ihnen zu. »Voldemort hat mich erst zum Ende hin eingeholt, anfangs wusste er nicht, welcher ich war. Wenn er den Plan gekannt hätte, dann hätte er von Anfang an gewusst, dass ich der bei Hagrid bin.«
    »Voldemort hat dich eingeholt?«, sagte Lupin scharf. »Was ist passiert? Wie seid ihr entkommen?«
    Harry erklärte kurz, dass die Todesser, die sie verfolgt hatten, ihn offenbar als den richtigen Harry erkannt hatten, dass sie dann die Jagd abgebrochen und vermutlich Voldemort gerufen hatten, der aufgetaucht war, kurz bevor Harry und Hagrid den sicheren Ort bei Tonks’ Eltern erreichten.
    »Sie haben dich erkannt? Aber wie? Was hast du getan?«
    »Ich …« Harry versuchte sich zu erinnern; der ganze Flug schien ihm verschwommen, panisch und konfus. »Ich habe Stan Shunpike gesehen … weißt du, den Typen, der Schaffner im Fahrenden Ritter war. Und ich wollte ihn eigentlich

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