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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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er dagegen tun konnte. Hinter ihm war ein weiterer Schrei zu hören –
    »Deinen Zauberstab, Selwyn, gib mir deinen Zauberstab!«
    Er spürte Voldemort, noch ehe er ihn sah. Er blickte zur Seite und starrte in die roten Augen, und er war sicher, dass sie das Letzte waren, was er je sehen würde: Voldemort, der dabei war, ihm noch einmal einen Fluch auf den Hals zu jagen –
    Und dann verschwand Voldemort. Harry spähte hinab und sah Hagrid, alle viere von sich gestreckt, unter sich am Boden liegen. Harry zerrte heftig am Lenker, um nicht auf ihm zu landen, und tastete nach der Bremse, aber mit einem ohrenzerreißenden Krachen, das die Erde beben ließ, knallte er in einen schlammigen Teich.

 
Gefallener Krieger
    »Hagrid?«
    Harry rappelte sich mühsam aus dem Durcheinander von Metallteilen und Lederfetzen hoch, die um ihn herumlagen; als er aufstehen wollte, sanken seine Hände zentimetertief in schlammiges Wasser. Er hatte keine Ahnung, wo Voldemort war, und rechnete damit, dass er jeden Moment aus der Dunkelheit hervorbrechen würde.
    Etwas Heißes und Nasses tropfte von seinem Kinn und von seiner Stirn. Er kroch aus dem Teich und stolperte auf den großen dunklen Haufen auf dem Boden zu, der Hagrid war.
    »Hagrid? Sag etwas –«
    Aber der dunkle Haufen bewegte sich nicht.
    »Wer ist da? Ist es Potter? Bist du Harry Potter?«
    Harry erkannte die Stimme des Mannes nicht. Dann rief eine Frau: »Sie sind abgestürzt, Ted! In den Garten gestürzt!«
    Harry schwirrte der Kopf.
    »Hagrid«, wiederholte er benommen und dann gaben seine Knie nach.
    Als er wieder zu sich kam, lag er rücklings auf etwas, das sich wie Kissen anfühlte, und spürte ein Brennen in den Rippen und am rechten Arm. Seinen fehlenden Zahn hatte jemand nachwachsen lassen. Die Narbe an seiner Stirn pochte immer noch.
    »Hagrid?«
    Er schlug die Augen auf und sah, dass er auf einem Sofa in einem fremden Wohnzimmer lag, in dem eine Lampe brannte. Sein Rucksack lag ein wenig entfernt auf dem Fußboden, nass und voller Schlamm. Ein Mann mit hellen Haaren und dickem Bauch sah Harry besorgt an.
    »Hagrid geht es gut, mein Sohn«, sagte der Mann, »meine Frau kümmert sich gerade um ihn. Wie geht es dir? Sonst noch etwas gebrochen? Ich habe deine Rippen, deinen Zahn und deinen Arm wieder in Ordnung gebracht. Ich bin übrigens Ted, Ted Tonks – Doras Vater.«
    Harry setzte sich zu rasch auf: Lichter blitzten vor seinen Augen, ihm wurde schlecht und schwindelig.
    »Voldemort –«
    »Schon gut«, sagte Ted Tonks, legte die Hand auf Harrys Schulter und drückte ihn zurück in die Kissen. »Das war ein schlimmer Absturz, den du da eben hattest. Was ist eigentlich passiert? Ist was mit dem Motorrad schiefgegangen? Arthur Weasley hat sich wohl mal wieder übernommen, der mit seinen komischen Muggelgeräten.«
    »Nein«, sagte Harry und seine Narbe pochte wie eine offene Wunde. »Todesser, jede Menge – sie haben uns gejagt –«
    »Todesser?«, erwiderte Ted scharf. »Was soll das heißen, Todesser? Ich dachte, sie wüssten nicht, dass man dich heute Abend wegbringt, ich dachte –«
    »Sie wussten es«, sagte Harry.
    Ted Tonks blickte zur Decke, als könnte er durch sie hindurch auf den Himmel sehen.
    »Nun, dann wissen wir, dass unsere Schutzzauber halten, nicht wahr? Sie dürften nicht in der Lage sein, näher als hundert Meter an das Haus heranzukommen, egal aus welcher Richtung.«
    Jetzt begriff Harry, warum Voldemort verschwunden war; es war genau an der Stelle gewesen, wo das Motorrad die von den Zaubern des Ordens errichtete Barriere durchquert hatte. Er hoffte nur, dass sie auch weiterhin standhielten: Er stellte sich vor, wie Voldemort, während sie hier redeten, hundert Meter über ihnen nach einer Möglichkeit suchte, in das einzudringen, was sich Harry wie eine große, durchsichtige Blase vorstellte.
    Er schwang die Beine vom Sofa; er musste Hagrid mit eigenen Augen sehen, um sicherzugehen, dass er lebte. Doch kaum war er aufgestanden, ging eine Tür auf, und Hagrid quetschte sich hindurch, das Gesicht voller Schlamm und Blut, leicht humpelnd zwar, aber wunderbarerweise am Leben.
    »Harry!«
    Er durchmaß die Strecke zwischen ihnen mit zwei Schritten, warf unterwegs zwei zierliche Tischchen und eine Schusterpalme um und drückte Harry so fest an sich, dass dessen frisch reparierte Rippen fast wieder zu Bruch gingen. »Mensch, Harry, wie bist’n da rausgekommen? Dacht schon, jetzt wär’s aus mit uns beiden.«
    »Jaah, ich auch. Unglaublich

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