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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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schmal aus.
    »Ich werde Gryffindor keine Punkte abziehen«, sagte sie und Harry wurde es ganz leicht ums Herz. »Aber ihr werdet beide Strafarbeiten bekommen.«
    Das war besser, als Harry befürchtet hatte. Dumbledore wollte den Dursleys schreiben – na wenn schon. Die würden gewiss nur enttäuscht darüber sein, dass die Peitschende Weide ihn nicht zermalmt hatte.
    Professor McGonagall hob abermals ihren Zauberstab und richtete ihn auf Snapes Schreibtisch. Mit einem leisen Knall erschienen ein Teller mit belegten Broten, zwei silberne Becher und ein Krug mit eisgekühltem Kürbissaft.
    »Ihr esst hier und geht dann gleich in euren Schlafsaal«, sagte sie. »Ich muss zurück zur Feier.«
    Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, kam von Ron ein langer und lauter Pfiff.
    »Ich dachte, es wäre aus mit uns«, sagte er und griff nach einem Brot.
    »Ich auch«, sagte Harry und bediente sich ebenfalls.
    »Aber wir hatten doch wirklich unglaubliches Pech«, schmatzte Ron durch einen Mund voll Hühnchen und Schinken. »Fred und George müssen dieses Auto fünf oder sechs Mal geflogen haben und kein Muggel hat die je gesehen.« Er schluckte und nahm einen weiteren gewaltigen Bissen. »Warum sind wir nicht durch die Absperrung gekommen?«
    Harry zuckte die Achseln. »Von jetzt an müssen wir jedenfalls aufpassen«, sagte er und nahm einen kräftigen Schluck Kürbissaft. »Wünschte, wir könnten hoch zur Feier …«
    »Sie wollte nicht, dass wir mit der Geschichte angeben«, sagte Ron weise. »Will nicht, dass die andern glauben, es sei eine tolle Sache, mit einem fliegenden Auto aufzutauchen.«
    Als sie so viele Brote verspeist hatten, wie sie konnten (der Teller füllte sich immer wieder nach), standen sie auf und verließen das Büro. Sie gingen den vertrauten Weg zum Turm der Gryffindors hinauf. Im Schloss war es ruhig; die Feier schien vorüber zu sein. Sie gingen an murmelnden Porträts und quietschenden Rüstungen vorbei und stiegen die schmalen Steintreppen empor. Endlich erreichten sie den Korridor, an dessen Ende der geheime Eingang zum Gryffindor-Turm versteckt war – hinter dem Ölgemälde einer sehr fetten Dame in einem rosa Seidenkleid.
    »Passwort?«, fragte sie, als sie näher kamen.
    »Ähm –«, sagte Harry.
    Sie kannten das Passwort für das neue Schuljahr nicht, weil sie noch keinen Vertrauensschüler der Gryffindors getroffen hatten. Doch fast im gleichen Moment nahte auch schon Hilfe; hinter sich hörten sie Fußgetrappel, und als sie sich umdrehten, sahen sie Hermine auf sie zurennen.
    »Da seid ihr ja! Wo wart ihr denn? Es gab die lächerlichsten Gerüchte – jemand meinte, ihr seid rausgeflogen, weil ihr ein fliegendes Auto geschrottet habt.«
    »Nun, wir sind nicht rausgeflogen«, versicherte ihr Harry.
    »Sagt bloß, ihr seid tatsächlich hergeflogen?«, sagte Hermine und klang dabei fast so streng wie Professor McGonagall.
    »Spar dir den Vortrag«, sagte Ron unwirsch, »und sag uns das neue Passwort.«
    »Es ist ›Bartvogel‹«, sagte Hermine ungeduldig, »aber darum geht’s jetzt nicht –«
    Sie wurde jedoch unterbrochen, denn das Porträt der fetten Dame klappte zur Seite und plötzlich brach ein Beifallssturm los. Es schien, als wären alle Gryffindors noch wach: Dicht gedrängt standen sie in ihrem kreisrunden Gemeinschaftsraum, auf Tischen und knuddeligen Sesseln verteilt, und warteten auf ihre Ankunft. Arme streckten sich durch das Porträtloch, um Harry und Ron hineinzuziehen, und Hermine musste hinter ihnen herklettern.
    »Klasse gemacht«, schrie Lee Jordan. »Genial! Was für ein Auftritt! Einen Wagen mitten in die Peitschende Weide hineinzufliegen, darüber wird man noch in Jahren reden!«
    »Gut gemacht!«, sagte ein Fünftklässler, mit dem Harry noch nie gesprochen hatte; jemand klopfte ihm auf die Schulter, als ob er gerade einen Marathonlauf gewonnen hätte. Fred und George drängten sich zu ihnen durch und sagten gleichzeitig: »Warum zum Teufel habt ihr uns denn nicht zurückgerufen?« Ron war scharlachrot im Gesicht und grinste verlegen, doch Harry erblickte einen Jungen in der Schar der Köpfe, der gar nicht glücklich aussah. Hinter einigen aufgeregten Erstklässlern erkannte er Percy, der offenbar nahe genug heranzukommen versuchte, um ihnen eine Strafpredigt zu halten. Harry stieß Ron in die Rippen und nickte in Percys Richtung. Ron verstand sofort.
    »Müssen jetzt nach oben – sind ein wenig müde«, sagte er, und sie bahnten sich einen Weg zur Tür

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