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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Dose.
    Er
nahm einen langen Zug. »Meine Hauptsorge im Moment ist, daß zu viele Köche den
Brei verderben. Verstehen Sie?«
    »Da
müßte ich schon ein Hellseher sein«, brummte ich.
    »Sie
und ich, Holman, das ist bei Amanda genau einer zuviel. Außerdem wird sie vor
ihrem großen Bruder kein Blatt vor den Mund nehmen, während sie bei einem
Spießer wie Ihnen bestimmt sich eher die Zunge abbeißt.« Plötzlich mußte er
grinsen. »Hal!« rief er.
    »Ist
er taub, oder warum müssen Sie so schreien?« fragte ich.
    »Er
ist nicht taub, aber auch nicht sehr schnell von Begriff. Als Gesellschafter
werden Sie ihn nicht sehr anregend finden, aber es ist ganz gemütlich, ihn um
sich zu haben. Etwa wie ein Bernhardiner, solange Sie ihn nur tüchtig füttern.«
    Der
Hüne trat unter die Tür, und das Wohnzimmer schien auf seine halbe Größe zu schrumpfen.
    »Sie
haben gerufen, Kirk?« Seine Baßstimme hatte einen
eigentümlich zischenden Unterton, als hätte ihm jemand die Stimmbänder
angesägt.
    »Sag
Mr. Holman guten Tag«, befahl Kirk.
    Seine
leicht schielenden Augen konnten mich offenbar nicht recht in den Blick
bekommen. »Guten Tag, Mr. Holman«, sagte er gehorsam.
    »Schätze,
ihr beide werdet euch prächtig vertragen«, säuselte Kirk.
    Der
Gorilla schlurfte zu ihm an die Bar, griff sich die leere Bierdose und
zerdrückte sie gedankenverloren in der linken Hand.
    »Mr.
Mulvane?« Es klang fast schüchtern. »Ich habe Hunger.«
    »Nur
keine Sorge, Hal«, beruhigte ihn Kirk. »Gleich wenn ich weg bin, brät dir Mr.
Holman ein dickes Steak.«
    »Und
für wie lange soll ich ihn verköstigen?« erkundigte ich mich.
    »Bis
morgen um diese Zeit«, grinste Kirk. »Ich brauche nicht mehr als einen Tag
Vorsprung bei Amanda. Derweil müssen Sie Hal nur gut füttern, Mr. Holman, dann
werden Sie entdecken, daß er der gutmütigste Mensch ist, der Ihnen jemals
begegnet ist.«
    »Wenn
Sie meinen, daß ich Ihnen das abkaufe, dann haben Sie auch den letzten Rest
Verstand verloren«, knirschte ich.
    »Mr.
Holman meint, ich hätte den Verstand verloren«, wandte sich Kirk beleidigt an
den Gorilla. »Zeig ihm, wie ernst ich es meine, Hal.«
    Der
Arm, der plötzlich über die Theke auf mich zuschoß ,
war an sich schon ein lebensgefährliches Instrument. Kräftige Finger krallten
sich in meine Revers, dann spürte ich, wie ich mühelos einige Zentimeter in die
Luft gehoben und über den Tresen gezerrt wurde.
    »Was
Mr. Mulvane sagt, hat zu geschehen«, erklärte Hal.
    Abrupt
ließ er mich los, und ich fiel zurück, bis meine Absätze mit einem Plumps auf
den Boden schlugen.
    »Ich
meine es nicht persönlich, verstehen Sie?« Kirk strich sich mit dem Zeigefinger
über den glänzenden Schnurrbart. »Wenn Sie Amanda als erster fänden, würden Sie
sie bloß in Verlegenheit bringen. Aber wenn sie mir wirklich etwas von
Bedeutung zu erzählen hat, dann lasse ich es Sie wissen.«
    »Tausend
Dank!«
    Er
trank sein Bier aus und warf die Dose dem Gorilla zu, der sie prompt
zerquetschte.
    »Mr.
Holman hat weder an die Tür noch ans Telefon zu gehen«, verfügte Kirk. »Mr.
Holman ist für niemanden zu sprechen — bis morgen um die gleiche Zeit.
Verstanden, Hal?«
    »Sicher,
Mr. Mulvane.« Der Gorilla nickte bedächtig.
    »Viel
Spaß, alter Junge!« Kirk schenkte mir sein magnetisches Lächeln, winkte einen
Abschiedsgruß und wandte sich zur Tür.
    Ich
sah den Gorilla an, und er starrte mit Schielaugen zurück. »Meinen Sie nicht,
wir könnten uns die Zeit besser vertreiben als mit gegenseitigem Anstarren?«
regte ich an. »Wie wär’s, wenn Sie in die Küche mitkämen und mir zusähen, wie
ich Ihnen ein Steak richte?«
    »Das
wäre fein, Mr. Holman.«
    Also
trotteten wir in die Küche, und ich suchte den schwersten Fleischklopfer
heraus, den ich finden konnte. »Ein Porterhouse -Steak,
mit Pilzen gefüllt?« schlug ich vor.
    »Hört
sich wundervoll an.« Zum erstenmal klang seine Stimme lebhafter.
    Gerade
als ich das Fleisch aus dem Tiefkühler holte, schlug die Haustürglocke an, und
ich freute mich richtig, daß Marie Pilgrim fünf Minuten zu früh dran war. Der
Gorilla schielte skeptisch zu mir hinüber und ballte langsam die rechte Faust.
    »Schon
gut«, sagte ich schnell. »Ich bleibe hier, und Sie schicken den da draußen
weg.«
    »So
machen wir’s, Mr. Holman«, krächzte er. »Ich möchte nicht um mein Steak kommen
und auch Ihrem Besuch nicht wehtun.«
    »Bin
mucksmäuschenstill«, versprach ich.
    Als
Hals sich von mir ab- und der

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