Hasturs Erbe - 15
gegen Waffe mit den Terranern kämpfen?”
„Nein. Oder nur, wenn demonstriert werden muß, daß wir weder dumm noch hilflos sind”, sagte Kadarin. „Eine hochentwickelte Matrix, soweit ich informiert bin, ist eine Waffe, vor der selbst die Terraner zittern. Aber ich hoffe und vertraue darauf, daß es nicht dazu kommt. Das terranische Imperium nimmt für sich in Anspruch, niemanden zu erobern, sondern die Planeten darum bitten zu lassen, ins Imperium aufgenommen zu werden. Statt dessen bestimmten die Comyn Darkover dazu, sich zurückzuziehen, zu Barbarei, einer Suche nach dem Gestern, nicht nach dem Morgen. Wir haben dem Imperium etwas zu geben für das, was man uns gibt: unsere Matrixtechnologie. Wir können als Gleiche beitreten, nicht als Nutznießer. Ich habe gehört, in den alten Zeiten gab es matrixgetriebene Luftfahrzeuge in Arilinn …?”
„Stimmt”, sagte ich, „das war noch zu Zeiten meines Vaters so.”
„Und warum heute nicht mehr?” Er wartete nicht auf meine Antwort. „Wir könnten auch eine wirklich effektive Kommunikationstechnik haben…”
„Die haben wir jetzt.”
„Aber die Türme arbeiten unter der Herrschaft der Comyn, nicht für die gesamte Bevölkerung des Planeten.”
„Die Risiken…”
„Nur die Comyn scheinen etwas von diesen Risiken zu wissen”,, sagte Beltran. „Ich bin es leid, daß die Comyn für alle anderen entscheiden, welche Risiken wir auf uns nehmen können. Ich möchte von den Terranern als ebenbürtig akzeptiert werden. Ich will teilhaben am Handel der Terraner, nicht nur an dem bißchen, das durch die Raumhäfen herein- und herauskommt, unter ausgefeilten Dokumenten mit Unterschrift und Gegenzeichnung von ihren Spezialisten für fremde Kulturen, um sicherzustellen, daß es unsere primitive Kultur nicht zerstört! Ich möchte gute Straßen und Arbeit und Transport und eine Kontrolle über das gottverdammte Wetter auf diesem Planeten! Ich will, daß unsere Studenten die Universitäten des Imperiums besuchen und daß ihre hierherkommen! Andere Planeten haben so etwas. Und vor allem anderen möchte ich Reisemöglichkeiten zu anderen Sternen. Nicht als Spielzeug für Reiche, wie bei den Ridenow-Jungen, die sich dann und wann eine Saison lang auf irgendeinem weit entfernten Vergnügungsplaneten amüsieren und neue Spielzeuge und Ausschweifungen mitbringen, sondern freien Handel, wo Schiffe von Darkover kommen und gehen wie wir es wollen und nicht wie die aus dem Imperium!”
„Tagträume”, sagte ich gleichgültig. „Es gibt nicht genügend Metall auf Darkover für eine Raumschiff- Flotte, vom Brennstoff ganz zu schweigen!”
„Wir können Metall einführen”, sagte Beltran. „Glaubst du nicht, daß Matrizes, gespeist durch Psi-Kräfte, ein Raumschiff antreiben können? Und würde das nicht die meisten anderen Energiequellen der Galaxis über Nacht überflüssig machen? Wir können eine Flotte aufbauen.”
Einen Moment stand ich reglos da, erschüttert durch die Kraft seiner Vorstellung. Raumschiffe für Darkover… matrixbetrieben! Bei allen Göttern, was für ein Traum! Und Darkovaner als Kameraden, Mitbewerber, nicht einfach als vergessene Kinder aus dem All… „Es kann nicht möglich sein”, sagte ich, „sonst hätten es die Matrixzirkel schon in alten Zeiten fertiggebracht.”
„Das hat man getan”, sagte Kadarin. „Die Comyn haben es gestoppt. Es hätte ihre Macht auf dieser Welt untergraben. Wir haben der galaktischen Zivilisation den Rücken gekehrt, weil diese Bande alter Weiber in Thendara beschloß, sie fänden unsere Welt gut, so wie sie war, mit den Comyn oben bei den Göttern und allen anderen, die um sie herumrannten, sich vor ihnen verbeugten und in den Dreck warfen! Sie haben uns sogar alle entwaffnet. Das geschätzte Abkommen hört sich sehr zivilisiert an, doch was es effektiv bewirkt, ist, daß es unmöglich gemacht wird, irgendeine Art bewaffneter Rebellion zu organisieren, die die Macht der Comyn in Gefahr bringen würde.”
Dies entsprach auch einigen meiner eigenen Gedanken und verunsicherte und ließ mich zweifeln. Selbst Hastur redete in edlen Worten über die Comyn, die sich dem Dienst an Darkover verschrieben hätten, doch heraus kam aber nur, daß er am besten wußte, was für Darkover gut sei, und er duldete keine unabhängigen Ideen, die seine Macht herausforderten, dieses Beste auch durchzusetzen.
„Ein edler Traum. Das habe ich schon gesagt. Aber was habe ich damit zu tun?” Diesmal antwortete Marione, die meine Hand
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