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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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wir erfuhren, dass zu seinen Plänen Menschenversuche gehörten. Natürlich haben wir jede Zusammenarbeit abgelehnt.«
    Bis auf zwei Wissenschaftler hatten sich alle Teilnehmer des Treffens im Hotel Hana Maui von Schmidts Version angeschlossen. Allerdings mussten sie ihre Unschuld von Gefängniszellen in Honolulu aus beteuern, anstatt aus Hotelsuiten auf Maui.
    Das Laborpersonal kam ungeschoren davon, bis auf den Mann, der die Sauerstoffflaschen gefüllt hatte, bevor sie zu Kihei Kens Laden geschickt worden waren. Die Biologen und Genetiker arbeiteten nun unter Katharines und Robs Leitung daran, die Bestandteile des Samens zu analysieren und einen Weg zu finden, seine Auswirkungen umzukehren.
    Bis jetzt hatten sie keine Fortschritte erzielt. So sehr Katharine sich bemühte, optimistisch zu bleiben, ihre Hoffnung schwand mit jedem Tag, der kein Ergebnis brachte. Als an diesem Morgen ein Assistent an ihre offene Bürotür klopfte, schaute sie von ihren Unterlagen auf und wappnete sich gegen weitere schlechte Nachrichten.
    »Da gibt es etwas, das Sie sehen sollten, Dr. Sundquist«, sagte der Mann. »Sofort.«
    Sie folgte ihm durch das Labor. Schließlich standen sie vor den Plexiglasboxen, in denen die Tiere auf ihren Tod warteten.
    Der Assistent ging auf eine Box zu. Katharine selbst hatte noch vor kurzer Zeit versucht, den Insassen der Zelle zu trösten, einen Schimpansen, dessen Lebenswille gebrochen schien. Das Tier, das auf so herzzerreißende Weise einem kleinen Kind ähnelte, hatte noch geatmet, sie aber anscheinend nicht mehr wahrgenommen, sondern mit stumpfem Blick ins Leere gestarrt, als sähe es etwas, das nicht existierte. Katharine hatte dem Tier ein paar Worte zugeflüstert, aber da schien es sie sowenig zu hören wie zu sehen. Schließlich hatte sie eingesehen, dass sie für das Wesen nichts mehr tun konnte, und sich abgewandt.
    Auf dem Rückweg in ihr Büro hatte sie einen Gedanken nicht loswerden können:
    Würde Michael genauso enden?
    Jetzt stand sie wieder vor dem Affen. Sie hatte erwartet, ein totes Tier vorzufinden, aber zu ihrer Überraschung saß der Schimpanse auf dem Boden und kratzte sich mit der linken Hand, während er in der rechten eine Banane hielt. Als er Katharine erblickte, schnatterte er leise und streckte den Arm aus, als wolle er ihr ein Stück von der Frucht anbieten.
    Katharine sah zu den Monitoren, mit denen die Atmosphäre in den Boxen überwacht wurde. Als ihr die Bedeutung dessen, was dort stand, klar wurde, wusste sie, was sie zu tun hatte.
    Sie durfte keine Zeit verlieren.
     
    Phil Howell, den der Ansturm der Reporter ebenso überrascht hatte wie Katharine und Rob, hatte sich mittlerweile auch auf das Anwesen geflüchtet, wo er in einem unterirdischen Büro eine wissenschaftliche Monografie über den Ursprung des Samens verfasst hatte. Jetzt stand er nervös auf dem Podium des größten Konferenzraums und stellte seinen Bericht vor. Zuerst musste er jedoch das Lampenfieber unterdrücken, das ihn in dem Augenblick befallen hatte, als er den Raum betrat und den Horden von Journalisten entgegensah, die ihm ihre Mikrofone hinhielten und ihn mit Fragen überhäuften.
    Mit einem Kopfschütteln hob er abwehrend die Hände und bahnte sich einen Weg zum Podium. Dort wartete er schweigend, bis die Journalisten ruhig geworden waren. Dann begann er:
    »Die Zivilisation, die den Samen hervorgebracht hat, wusste, was mit ihr geschehen würde, so wie wir wissen, wie lange unsere Sonne noch genug Energie spendet und wie sie sterben wird. Für uns liegt dieses Ereignis allerdings so weit in der Zukunft, dass wir es nicht ernsthaft in unsere Überlegungen einbeziehen müssen.« Nach kurzem Schweigen fuhr er fort: »Aber sie wussten vor fünfzehn Millionen Jahren, dass ihre Sonne explodieren würde. Sie wussten, dass ihr Planet verbrennen und sie alle sterben würden. Nicht nach und nach, nicht während Jahrhunderten, Jahrzehnten oder auch nur Jahren. Sie würden auf einen Schlag vernichtet werden.
    Also bereiteten sie sich vor. Wahrscheinlich Jahrhunderte lang. Wie sie wussten, konnten sie nicht verhindern, dass ihre Sonne explodierte. Also taten sie etwas anderes. Sie flohen.«
    Jemand im hinteren Teil des Raumes stand auf. »Aber das ist ihnen nicht gelungen«, sagte die Frau. »Der Samen, den sie ausgesandt haben, ist nicht lebensfähig. Was immer daraus entspringen würde, kann in unserer Atmosphäre nicht existieren.«
    Phil Howell sah zu Rob Silver hinüber, der neben der Tür des

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