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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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aber sie erkannte die Konturen der Gestalt. »Ja«, sagte sie zu ihren Kindern.
    Und dann …
    War es verschwunden.

Siebenunddreißig
    Claire. Megan. James.
    Er sah sie alle drei. Megan und James schliefen, aber das Eintreffen seiner Präsenz weckte Claire auf.
    Sie sah ihn ebenfalls. Sie erkannte ihn.
    Er blieb im Krankenhaus, rief nach ihnen, scharte sie um sich, selbst als sich der Rest von ihm nach draußen bewegte, sich dünn ausdehnte, über die Grenzen der Stadt, über das umliegende Flachland, in die Wüste, in den Himmel, in die Erde. Es dauerte eine Nanosekunde. Es dauerte ein Jahr. Die anderen, alle von ihnen, kämpften bei jedem Schritt gegen ihn, die Kraft, die ihn an den Ursprungsort band, weigerte sich loszulassen.
    Er streckte sich.
    Er streckte sich …
    Und dann war die Verbindung durchtrennt.
    Er schnalzte zurück, alles von ihm. Seine Familie war sicher. Und für den kürzesten Bruchteil einer Sekunde sah er sie wieder.
    Und er wusste, dass sie ihn sahen.
    Zum letzten Mal.
    Bevor er verschwunden war.

Achtunddreißig

    Das Krankenhauszimmer war wieder normal, einfach so. Alles war wieder normal, und eine Krankenschwester kam, um Megan in ihr Zimmer zu begleiten, offensichtlich hatte sie nicht wahrgenommen, was alles gerade vorgefallen war. Megan und James weinten. Claire weinte. War es vorbei? War alles vorbei? Sie war ganz sicher, dass es das war, und sie rief Diane und ihre Mom an und fragte sie, ob sie auf die Kinder aufpassen könnten. Sobald sie im Krankenhaus eintrafen und Claire ihnen erzählt hatte, was passiert war, und Diane sich sicher in Megans Zimmer niedergelassen hatte, ihre Mom in dem von James, fuhr sie mit dem Van zu ihren Haus; als sie in der Einfahrt den Civic ihrer Eltern sah, wurde ihr schwer ums Herz.
    Sie wusste, dass Julian hergekommen war.
    Die Haustür war nicht verschlossen und stand weit offen. Sobald sie eintrat, hörte sie Musik. Julians Musik. Eine Schallplatte lief. Sie erinnerte sich nicht an den Namen des Albums, aber sie erkannte das Lied – »Girl of My Dreams« von Bram Tchaikovsky – und sie rannte nach oben, eine plötzliche Hoffnung machte ihr Mut.
    Den kleinen Flur entlangrasend rannte sie in Julians Arbeitszimmer. Das Zimmer war leer. Die Stereoanlage war eingeschaltet, aber das war sie offensichtlich lange Zeit, wahrscheinlich seit Stunden. Nur dass der »Repeat«-Knopf gedrückt war – sie sah das kleine rote Licht – was bedeutete, dass jedes Mal, wenn die Nadel am Ende der Platte ankam, der Arm hochklappte, sich zurückstellte und wieder am Anfang begann.
    »She’s the girl of my dreams …«
    Claire schaltete die Anlage aus.
    Das Haus fühlte sich … leer an. Nichts war hier, kein Geist, kein Monster, keine Kreatur, kein Bewusstsein. Sie war ganz allein, und sie war absolut sicher, dass es Julian war, der das getan hatte, der dem Haus die Geister ausgetrieben hatte. Wie, davon hatte sie keine Ahnung. Aber letztendlich hatte er irgendetwas herausgefunden.
    Und es hatte ihn umgebracht.
    Selbst als sie daran dachte, fühlte es sich wie ein Stich ins Herz an.
    Claire irrte in James’ Zimmer, dann in Megans, überwältigt von der Zukunftsaussicht, die vor ihr lag. Wie sollte sie beide allein großziehen, ohne Hilfe? Trotz ihrer häufigen Beschwerden, dass sie alles erledigte, wusste sie auf eine Weise, wie sie es noch nie gewusst hatte, dass es nicht stimmte, und dass sie beide immer die Kinder großgezogen hatten.
    Bis jetzt.
    »Du Bastard«, schluchzte Claire, obwohl sie nicht wusste, ob sie zu Julian oder zu dem Haus sprach, das ihn ihr genommen hatte.
    Sie wusste, dass es falsch war, auf Julian wütend zu sein, aber sie war wütend auf ihn. Er hatte keinen Grund gehabt, hierherzukommen. Sie hätten weggehen können, in eine andere Stadt ziehen können, in einen anderen Bundesstaat, irgendwohin, wo sie nicht gefunden werden könnten. Selbst wenn sie das Haus unangetastet verlassen hätten, ihre ganzen Möbel und Habseligkeiten zurückgelassen hätten, jeden Penny verloren hätten, den sie besaßen, und schließlich arm in einem überfüllten Appartement wohnten, wären sie dennoch zusammen. Sie wären dennoch eine Familie.
    »Fick dich!«, schrie sie und stampfte die Stufen hinunter. Dieses Mal richtete sie sich an Julian . »Fick dich, du egoistischer Bastard!«
    Sie lief durch das Erdgeschoss des Hauses, Zimmer für Zimmer. Auf dem Esszimmertisch stand eine Schachtel mit Bildern, und neben der Schachtel lag ein Foto von Julian und James, das

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