Haus der bösen Lust (German Edition)
es nur ein einziges Haus, wusste er. Ein Dienstmädchen? Allerdings hatte er gehört, dass Gasts gesamtes Hauspersonal aus Negern bestand. »Arbeiten Sie für Mr. Gast?«, fragte er.
»Nein«, antwortete sie kichernd. »Aber ich bin mit ihm verheiratet.«
Cutton blieb stehen, als hätte er eine Schrotladung in die Brust bekommen. Er drehte sie zu sich herum und sah ihr direkt ins Gesicht, ein wunderschönes Gesicht, das sich wie verschleiert mit lockigem, in der Farbe des Mondes glänzendem Haar abzeichnete. »Scheiße! Sie haben nicht gelogen!«
»Kommst du jetzt mit oder nicht?«
Cutton erstarrte. »Sie ... Sie sind die Frau meines Bosses ...«
»Sag es noch etwas lauter, damit dich auch die Sklaven drüben bei Sibleys hören können.« Das Mondlicht erfasste sie vollständig, und sie schien zu leuchten. »Mein Mann ist beim Hüttenwerk in Tredegar. Er kauft von einem Bundeshändler weitere Schienen und kommt erst morgen zurück.« Ihre Stimme klang süß wie Sirup. Dann hob sie eine Brust aus dem Nachthemd und fasste gleichzeitig in Cuttons Schritt. »Komm jetzt mit hinein ...«
Das große kantige Haus stand wie ein schattiger Tafelberg da. Bisher hatte er es nur aus der Ferne gesehen, und nun interessierte es ihn nicht weiter. Die Tür klapperte, dann befanden sie sich im Inneren, und sie führte ihn die Treppe hinauf. Cutton achtete nicht auf die luxuriöse Einrichtung. Stattdessen konzentrierte er sich auf das dünne Nachthemd, das über ihren Hintern glitt, und auf die Seiten ihrer schwingenden Brüste. Sie liefen einen mit Teppich ausgelegten, von gerahmten Bildern gesäumten Gang entlang, dann – klick – betraten sie ein Zimmer.
Puh ...
In dem Raum roch es auf Anhieb übel, und wenn das Zimmer übel roch, galt das für gewöhnlich auch für die Frau. Doch Cutton wurde – kniend – eines Besseren belehrt, als sie ihn sofort zu Boden drückte und ihr Nachthemd anhob. Es ging abrupt – kein Werben, kein Süßholzraspeln. Cutton hatte gerade noch Zeit zu denken: Worauf lasse ich mich da bloß ein? Das ist die Frau meines Bosses! Dann traf ihn schon die nächste Erkenntnis wie ein Schlag. Er hatte weiche Behaarung erwartet, die den blonden Locken auf ihrem Kopf entsprach – stattdessen befand sich vor seinem Gesicht eine unbehaarte Scham.
Cutton hatte von Frauen gehört, die so etwas machten – Frauen der vornehmen Gesellschaft –, aber er hatte es noch nie mit eigenen Augen gesehen. Ehrfürchtig starrte er darauf. Rasiert ... na so was ... Seine Finger strichen über das weiße Dreieck. Und auch noch völlig glatt, kaum Stoppeln ...
Der nackte Bauch bebte vor seinen Augen. Dann befahl sie in einem Tonfall, der irgendwie nicht mehr an eine Südstaatenschönheit erinnerte: »Leck mich.«
Die weichen Pobacken fühlten sich heiß unter seinen Händen an. Sie schmeckte wie Rosenwasser.
Allerdings konnte er sich nicht konzentrieren, und sie schien das zu spüren. Ihre Nägel bohrten sich in seinen Nacken, wenn er ins Stocken geriet. Cuttons Gedanken verschwammen, während seine Zunge forschend umherstrich. Einmal hielt er inne und schaute zu ihrem Gesicht auf. »Aber, äh, Mrs. Gast, falls Ihr Mann früher nach Hause kommt, habe ich mächtig Ärger am Hals.« Sie streifte das Nachthemd vollends ab.
»Ich hab dir doch gesagt, er kauft weitere Schienen!« Dann drückte sie ihn ganz zu Boden und setzte sich auf sein Gesicht. »Und jetzt leck mich! «
Ihre Vagina presste sich auf seinen Mund. Gast würde mich umbringen lassen, vermutete Cutton. Andere Männer hatten über die Vorzüge dieser Frau getuschelt, aber war sie es wert? Cutton verwöhnte sie, bis sie krampfhaft zuckte. Ihre Schenkel erzitterten an seinen Wangen ...
»Das war herrlich«, sagte sie und rollte sich herum. »Ein perfekter Anfang.«
Wenigstens das hörte Cutton gern.
»Jetzt ins Bett«, forderte sie ihn auf.
Das Bett stank, aber Cutton war kein empfindlicher Mann. Sie legte sich neben ihn, ließ ihre Hände über den weißen Körper wandern, drehte dunkle Brustwarzen zwischen ihren Fingerspitzen. »Ich muss mich für den Geruch entschuldigen. Ich muss Jessa die Matratze wieder austauschen lassen.«
Wieder. Cutton vermutete, dass sie schon viele Männer in diesem Bett gehabt hatte, die meisten dreckig vom Feld, und – soweit er gehört hatte – wohl auch einige Sklaven direkt von der Trasse. Doch was hatte sie noch gesagt? Einen Namen.
Jessa?
Das Hausmädchen!, begriff Cutton. »Was, äh, ist mit dem Hausmädchen? Was,
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