Haus des Todes
wollte.«
»Und Mrs. Whitby?«
»Stevens meinte, der Tatort sei noch nicht freigegeben, aber ihr Tod werde vielleicht als Selbstmord deklariert. Er sagt, es könne durchaus sein, dass man Mrs. Whitby mit der Waffe in der Hand gefunden hat. Dass sie sich umgebracht hat, weil sie ein schlechtes Gewissen hatte und glaubte das alles wäre nur ihre Schuld.«
»Kannst du damit leben?«
Er schüttelt den Kopf, sagt dann aber: »Doch, ich kann damit leben. Wir haben das Mädchen gerettet, oder? Und es gibt eine böse alte Frau weniger auf der Welt. Ja, ich kann damit leben.« Aber ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Außerdem hängt Stevens’ Plan ganz davon ab, ob sie es schaffen, Cole zum Schweigen zu bringen.
»Und Stanton?«
Er schüttelt den Kopf. »Ich weiß nicht. Das liegt nicht in unserer Macht, Theo. Stanton hat vor laufenden Kameras einen unbewaffneten Mann niedergestochen. Das müssen die Anwälte klären. Ich geh jetzt nach Hause«, sagt er, »bevor meine Frau mich auch noch feuert.«
Ich schaue ihm hinterher, während er den Flur hinuntergeht. Ich schätze, Katy, Cole und Stanton – sie werden alle wieder auf die Beine kommen. Ich schätze, das ist ein gutes Omen, doch dann fällt mir das Gleichgewicht der Kräfte ein, von dem Schroder vorhin gesprochen hat, und dass meine Frau dieses Gleichgewicht wieder herstellen wird. Ich starre einen Moment auf mein Handy, dann wähle ich die Nummer, doch ich weiß bereits, was man mir erzählen wird – wann hat mich zuletzt jemand angerufen, um mir eine gute Neuigkeit zu überbringen?
Ich rufe Dr. Forster zurück, und nach dem zweiten Klingeln hebt er ab. Ich höre ihm schweigend zu, lausche seinen Ausführungen.
Bridget ist nicht tot. Sie liegt auch nicht im Koma. Sie ist wach und bei Bewusstsein, aber es gibt ein Problem. Er versucht, es mir zu erklären, doch ich verstehe es nicht. Ich drehe mich im Flur herum, um mich zu orientieren, um herauszufinden, auf welcher Station meine Frau liegt und wie ich dort hinkomme. Nachdem ich mich einmal im Kreis gedreht habe, sinke ich auf die Knie und übergebe mich. Der Arzt, der vor ein paar Minuten meine Augen untersucht hat, bemerkt mich und kommt zu mir herübergeeilt, doch ich rapple mich wieder auf und betrete den Aufzug. Die Türen schließen sich, bevor er mich erreicht hat, und ich fahre mehrere Stockwerke nach oben.
Als ich vor das Zimmer meiner Frau trete, kann ich kaum noch gerade gehen. Zunächst glaube ich, die Hälfte der Lichter sei ausgeschaltet worden, aber dann merke ich, dass es an mir liegt, dass ich Probleme habe, etwas zu erkennen. Ich öffne die Tür, und Bridget schaut mich an. Ein Lächeln macht sich auf meinem Gesicht breit, doch dann kommt der Fußboden auf mich zugerast, ich knalle mit dem Kopf gegen die Bettkante, und das Ding in meinem Schädel zündet den Rest seiner Notruf-Leuchtkugeln. Ich liege auf dem Boden und begreife, dass in dieser Stadt für jedes positive Ereignis etwas Schlimmes passiert. Das ist das Gleichgewicht, von dem Schroder gesprochen hat. Cole, Stanton, meine Frau – ich bin das Gegengewicht zu ihrem Überleben.
Ich kann hören, wie sich hinter mir die Tür öffnet und jemand ins Zimmer eilt, wie jemand sagt: »Da ist er«, und sich über mich beugt. Ich höre: »Mein Gott, das sieht nicht gut aus«, und dann verschwindet alles – die Lichter, der Schmerz, meine Frau, und ich spüre Tränen auf meiner Wange, und dann gar nichts mehr.
Danksagung
Ich möchte dem mehr als coolen Team von Simon und Schuster US danken – besonders Sarah Branham, meiner überaus talentierten Lektorin, die wieder einmal fantastische Arbeit geleistet und mir die richtige Richtung gezeigt hat. Ein großes Dankeschön geht an das Team von Heyne in Deutschland – in erster Linie an zwei der coolsten Leute im Verlagsgeschäft, Kirsten und Markus Naegele. Außerdem danke ich Tim Müller, Eva Miller und Carolin Assmann. Dank auch an Frank Dabrock, der die schwierige Aufgabe hat, meine Bücher ins Deutsche zu übersetzen und an Markus Strambach, der meine deutsche Website betreut.
Ich habe das große Glück, die beste Agentin der Welt zu haben – Jane Gregory, die mein Leben auf vielfache Weise zum Besseren verändert hat. Ihre interne Lektorin Stephanie Glencross hat ebenfalls mein Leben zum Positiven verändert und wird das auch weiterhin tun. Sie ist eine brillante Lektorin und ein toller Mensch. Leider ist für sie der Tag fast immer viel zu kurz, um mir alle
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