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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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Lettern die Wörter North City Slaughterhouse . Doch jemand hatte das S auf dem Schild übermalt, sodass dort jetzt laughterhouse stand, außerdem war der Schlachthof völlig verwüstet. Vor anderthalb Tagen hatte das Gemetzel erneut begonnen, nur dass die Opfer diesmal keine Kühe und Schafe waren.
    Den Mann, der das getan hatte, hatten sie bereits festgenommen. Das war vor vierundzwanzig Stunden gewesen. Zweiundzwanzig davon hatte er kein einziges Wort gesagt. Die Eltern des Mädchens waren die ganze Zeit auf der Wache gewesen und hatten die Beamten angefleht, mit dem Mann sprechen zu dürfen, der ihre Tochter entführt hatte; sie glaubten, es gäbe eine Möglichkeit, sie zurückzubekommen. Doch die Cops wussten, dass sie sie in einem Zustand zurückbekämen, der ihnen nicht gefallen würde.
    Schließlich war einer der Beamten ins Verhörzimmer marschiert und hatte angefangen, auf den Verdächtigen einzuschlagen. Er hatte die Schnauze voll und schnappte sich ein Telefonbuch, um damit auf ihn loszugehen. Der Kollege würde zwar seinen Job verlieren, doch der Verdächtige spuckte die Adresse aus.
    Einer der Officers verließ jetzt das Gebäude, und als er Tate bemerkte, kam er herüber.

    »Was für ein Anblick«, sagte Officer Landry, tastete die Jackentaschen nach seiner Zigarettenpackung ab und zog sie heraus. »Mann, meine Finger sind eiskalt, ich weiß nicht mal, ob ich es überhaupt schaffe, mir eine anzustecken.«
    »Das ist ein Zeichen. Du solltest aufhören.«
    »Zeichen von wem, von Gott? Wenn ich bedenke, was wir da drin gesehen haben, hat er wohl gerade Besseres zu tun«, antwortete Landry. »Hast du den Boden gesehen?«
    Tate nickte. Er würde den Anblick nie wieder vergessen.
    »Gruselig, der Boden da drin«, sagte Landry. »Kannst du dir vorstellen, wie es sein muss, wenn das das Letzte ist, was du jemals sehen wirst?« Er nahm einen kräftigen Zug von seiner Zigarette, deren Spitze dabei rot aufleuchtete. Dann blickte er zu dem Schriftzug auf der Seite des Gebäudes hinauf. »Laughterhouse«, sagte er. »Was ist das für ein kranker Scherz?«
    Tate antwortete nicht. Sondern trippelte, die Hände in den Taschen, von einem Fuß auf den anderen.
    »Das arme Mädchen«, sagte Landry.
    »Jessica«, berichtigte Tate.
    Landry schüttelte den Kopf. »Das darfst du nicht tun. Du darfst ihr keinen Namen geben.«
    Tate schaute zu Landry, dann hinunter auf den Boden.
    »Hör zu, Theo«, sagte er und nahm die Zigarette aus dem Mund. »Ich weiß, dass sie einen Namen hat, okay? Aber das darfst du nicht. Du wirst in Zukunft noch jede
Menge solcher Tragödien erleben, du musst diese Opfer als Fälle betrachten, sonst wirst du in diesem Job nicht alt.«
    Ein weiterer Detective trat aus dem Gebäude, in der Hand eine knallrote Schultasche, auf deren Rückseite ein Regenbogen gemalt war. Er hielt sie mit ausgestrecktem Arm von sich, als hätte er eine tote Maus in der Hand, die seine Katze gerade ins Haus geschleppt hatte.
    Landry zog erneut an seiner Zigarette. »Ihr wisst doch von dem Geständnis, oder?«
    Tate nickte. Er hatte es mitgekriegt.
    »Dieser Scheißkerl wird damit durchkommen«, sagte Landry und rauchte seine Zigarette zu Ende. Dann ging er wieder ins Gebäude und ließ Tate allein im Schnee zurück. Tate starrte auf den braunen Lederschuh, der nicht größer war als seine Hand.

Fünfzehn Jahre später

Kapitel 1
    Das Wetter ist für eine Beerdigung denkbar ungeeignet. Die Sonne, die am frühen Montagmorgen in Christchurch schien, wurde inzwischen von Regen abgelöst. Der eben noch wolkenlose Himmel ist jetzt überall grau, nirgends ist eine blaue Stelle zu sehen. Erst gießt es in Strömen, dann wird ein lästiges Nieseln daraus, gegen das die Scheibenwischer meines Autos kaum ankommen. Mein Wagen macht nicht viel her  – er ist über zwanzig Jahre alt, was ungefähr siebzig Menschenjahren entspricht, jedenfalls hat er das Rentenalter erreicht. Manchmal springt er morgens an, manchmal nicht, aber er hat nicht viel gekostet, und um ehrlich zu sein, kann ich mir selbst etwas, das nur wenig kostet, kaum leisten.
    Heute Morgen ist es nicht besonders kalt. Der März zeigt sich häufig von seiner freundlichen Seite, obwohl es jeden Tag kühler wird und es in Riesenschritten auf Juli und August mit ihren eisigen Temperaturen zugeht. Unter solchen Bedingungen bewegt sich mein Wagen keinen Zentimeter mehr von der Stelle. Und ich vielleicht auch nicht, denn bezahlte Arbeit ist bei mir eher die Ausnahme als die

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