Heimlich verliebt in einen Millionaer
Wochen alt war.â
âKönnen Sie das beweisen?â, fragte Corin, ohne seine Betroffenheit zu verbergen. Die Geschichte passte zu Leila, da machte er sich nichts vor, denn sie dachte nur an sich selbst. Sogar sein Vater, der ihr sexuell verfallen war, war ihr gleichgültig. âOder ist das Ganze nur ein Trick, um zu Geld zu kommen?â
âDas wäre schön dumm von mirâ, erwiderte Miranda. âIch bin weder eine Lügnerin noch eine Betrügerin. Natürlich habe ich Beweise.â Plötzlich kamen ihr die Tränen. âIch wuchs bei den Eltern meiner Mutter auf, hielt sie aber für meine eigenen. Inzwischen sind beide tot. Meine GroÃmutter starb erst vor Kurzem und sagte mir auf dem Totenbett die Wahrheit. Sie wollte schnell noch reinen Tisch machen. Ihre letzten Lebensjahre waren qualvoll. Sie hatte Krebs.â
Corin bemerkte die Tränen in ihren türkisfarbenen Augen, und sein Gesichtsausdruck wurde milder. âEs tut mir leid, Mirandaâ, sagte er, âaber Leila muss einen Grund für ihr Handeln gehabt haben. Immer vorausgesetzt, dass dies wirklich Fotos von meiner Stiefmutter sind. Es könnte eine Doppelgängerin sein.â Das sagte er, ohne es zu glauben.
âSie wissen, dass es Leila istâ, erklärte Miranda unbeirrt. âIch sehe ihr sogar ein klein bisschen ähnlich, oder nicht?â
âNein, nicht wirklich. Vielleicht das kleine Grübchen am Kinn ⦠obwohl es bei ihr weniger ausgeprägt ist.â
âDann gleiche ich wohl mehr meinem Vater.â Der sehnsüchtige Ton in ihrer Stimme entging Corin nicht. âDem groÃen Unbekannten. Meine Mutter wollte seinen Namen nie verraten. Wie auch immer ⦠Ich besitze ein vollständiges Fotoalbum, falls Sie Lust haben, es anzusehen. Meine GroÃeltern waren wunderbare Menschen und vergötterten ihre Tochter. Das dankte sie ihnen, indem sie auf Nimmerwiedersehen verschwand. Ihre eigene kleine Tochter kümmerte sie wenig. Ich war ein Fehler, der korrigiert werden musste. Sie gehörte zu den Frauen, die sich nicht mit einem unerwünschten Kind belasten wollen. Sie lief von zu Hause fort und kehrte niemals zurück. Nicht mal eine Postkarte schickte sie.â
âSind Sie da sicher? Vielleicht hat Ihre GroÃmutter Ihnen nicht alles erzählt. Manche Menschen bewahren ihre Geheimnisse über den Tod hinaus.â
âNicht meine GroÃmutterâ, beharrte Miranda. âIch habe sie geliebt und bis zu ihrem Ende gepflegt. Sie bat mich um Vergebung, und ich vergab ihr, weil sie so treu für mich gesorgt hatte. Das war nicht leicht, denn der Mensch, der mir am vertrautesten war, hatte mich belogen. Das wird mich mein Leben lang verfolgen.â
âWahrscheinlich.â Corin betrachtete ihr gesenktes Gesicht. Sie besaà im Gegensatz zu Leila, die auffallend volle Lippen hatte, einen hübschen, sehr fein geschnittenen Mund, den sie nicht geschminkt hatte. âIch nehme an, Ihre GroÃmutter tat, was sie zu der Zeit für richtig hielt, und war später daran gebunden. Wo haben Sie gewohnt?â
âIm Hinterland der Gold Coast.â
âEine schöne Gegend ⦠ich kenne sie gut. BesaÃen Ihre GroÃeltern dort eine Farm? Leila behauptet, gebürtige Neuseeländerin zu sein.â
Miranda winkte ab. âDas hat sie erfunden, um ihre Spuren zu verwischen. Inzwischen ist sie die Frau eines der reichsten Männer Australiens. Ein zweites Kind wollte sie nicht ⦠darauf gebe ich Ihnen mein Wort. Sie ist erst dreiunddreiÃig, aber Kinder würden ihren Lebensstil ruinieren.â
Corin kannte Leila gut genug, um dem zuzustimmen. âMeinem Vater gegenüber hat sie behauptet, sie könne keine bekommenâ, meinte er nachdenklich.
âDa haben Sie es ⦠die geborene Lügnerin! Aber Ihr Vater hat ja bereits Nachkommen: Ihre Schwester und Sie ⦠den zukünftigen Erben.â
âDer bin und bleibe ich auch.â
âWarum sehen Sie mich dabei an?â Miranda sank gegen die weichen Lederpolster. â Ich will mich nicht in die Familie drängen.â
âHaben Sie das nicht schon getan?â
âAuf keinen Fall.â Wie sexy die Grübchen in seinen Mundwinkeln aussahen! Ãberhaupt kam ihr dieser Corin Rylance viel zu nah. Das musste sie verhindern. âIch möchte ⦠nein, ich brauche finanzielle Unterstützung für mein Medizinstudium. Ich bin
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