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Heimliche Wuensche

Titel: Heimliche Wuensche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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an. Du bist auf mich wütend, weil Vater dich gemaßregelt hat. Das ist nicht fair von dir. Ich würde niemals zu einem Gast sagen, daß ich eine Schwester habe, die einen ganzen Kuchen allein aufessen kann.«
    Nellie konnte spüren, wie der Hunger sich plötzlich in ihr regte.
    »Ich habe ein Geschenk für dich«, sagte Terel und hielt ihrer Schwester den Beutel mit den Sahnebonbons hin.
    Nellie wollte keine Bonbons essen; aber jedesmal, wenn sie daran dachte, daß dieser hübsche Mr. Montgomery die Wahrheit über sie wußte, überkam sie ein unbezähmbares Hungergefühl. »Vielen Dank«, murmelte Nellie, nahm den Beutel, verließ das Zimmer und hatte schon die Hälfte der Bonbons aufgegessen, ehe sie das Badezimmer erreichte.

Die Küche
    Der Nebel verhüllte die Szene, und Pauline wandte sich Berni zu.
    »Das ist also mein Auftrag?« meinte Berni nachdenklich. »Ich glaube, diese Aufgabe kann ich lösen. Was für ein prächtiges Mannsbild doch dieser Montgomery ist! Wenn ich dort lebte, würde ich ihn für mich selbst haben wollen. Hat er wirklich Geld? Es wäre nett, wenn er vermögend wäre, weil er Terel noch ein paar Kleider kaufen könnte. Sie wäre dann viel . . .«
    »Dein Auftrag ist Nellie.«
    »Er könnte ihr sogar eine Villa kaufen oder, noch besser, ihr eine bauen. Er könnte . . . was hast du da eben gesagt?«
    »Deine Aufgabe ist es, Nellie zu helfen.«
    Berni war so verblüfft, daß sie zunächst keine Worte fand. »Wieso braucht die Hilfe? Die hat doch alles. Sie hat eine Familie, die sie liebt und . . .«
    »Liebt ihre Familie sie wirklich?«
    »Sie muß wohl. Sonst würden sie sie gar nicht bei sich dulden. Du hast selbst gesehen, wie sie diesen Kuchen verschlang. Widerlich. Ich würde nicht mit so einer Person unter einem Dach leben wollen.«
    »Selbst wenn diese Person für dich kocht, wäscht und deine Kleider aufräumt?«
    »Ich verstehe. Du hast mir das alles nur gezeigt, damit ich Mitleid mit dem dicken Mädchen haben soll. Aber keiner hat sie gezwungen, den Mund zu öffnen, und ihr das Essen gewaltsam hineingestopft. Sie hat den Kuchen gegessen. Sie ißt den ganzen Tag lang Süßigkeiten. Niemand zwingt sie dazu.«
    »Hmmm«, meinte Pauline nur.
    Berni stand von dem Sofa auf. Paulines Skepsis ärgerte sie. »Du redest genauso wie diese Leute auf der Erde, die für alles Verständnis haben und meinen, daß Dicke an einer Krankheit leiden, der sie hilflos ausgesetzt sind. Glaubst du etwa, ich wäre mein ganzes Leben lang schlank geblieben, weil ich eine Veranlagung zum Magersein hatte? Ich bin schlank, weil ich mich schlankhungerte. Ich stieg jeden Morgen auf die Waage, und wenn ich auch nur ein halbes Pfund Übergewicht hatte, habe ich den ganzen Tag über gefastet. Nur so kann sich ein Mensch vor dem Dickwerden schützen. Durch Disziplin.«
    »Ich glaube nicht, daß Nellie so stark ist wie du. Menschen, die so sehr von sich überzeugt sind wie du, kommen im Leben recht gut alleine zurecht. Aber solche Leute wie Nellie brauchen Hilfe.«
    »Sie hat ja Hilfe — eine Familie, die ihr zur Seite steht. Sie ist ein altes dickes Mädchen, aber ihr Vater versorgt sie.«
    »Mir scheint, ihr Vater bekommt auch eine Menge für sein Geld.«
    Berni blickte Pauline nun wütend an: »Du glaubst, diese Fettwämse zu kennen; aber da täuschst du dich! Ich weiß, was von solchen Rollmöpsen, wie sie einer ist, zu halten ist. Sie benimmt sich wie eine mustergültige Tochter, kümmert sich um ihren Vater und ihre Schwester, ziert sich sogar ein bißchen, wenn ein prächtig aussehender Mann sie fragt, ob sie mit ihm ausgehen möchte. Es mag ja so aussehen, als wäre sie ein perfekter Engel, aber unter all diesem Speck schlägt ein gehässiges Herz. Ich weiß das.«
    »Du kennst Nellie so genau?« erwiderte Pauline leise.
    »Ich kenne Frauen, die genauso sind wie sie. Meine Schwester ist dick, und sie haßte mich. Sie haßte die Art, wie die Jungen mich ansahen; wie sie mich baten, mit ihnen auszugehen. Weil niemand sie ansehen oder mit ihr ausgehen wollte. Ich sage dir, wenn du in diese Nellie hineinschauen könntest, würdest du darin keine kleine, zahme irdische Hausmutter finden, sondern einen Dämon.«
    »Das ist schwer zu glauben.«
    »Ich weiß, wovon ich spreche. Jedes dicke Mädchen, das mich auf der Erde ansah, wollte so aussehen wie ich. Sie haßten mich alle, weil sie eifersüchtig waren — ebenso eifersüchtig wie Nellie auf ihre reizende Schwester Terel.«
    »Du bist davon überzeugt, daß Nellie

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