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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Melton-Mann ist und ein Auge für einen Jagdhund hat? Harry, wie kannst du so albern sein. Er ist doch nichts als ein schönes Mondkalb!"
    „Oh, er ist nicht ohne Verstand", lenkte Harry ein. „Ich behaupte ja nicht, dass er einer von den Supergescheiten ist, aber - verflixt, Freddy! Charis hat im Oberstübchen doch auch herzlich wenig!"
    Das konnte sie unmöglich leugnen, behauptete jedoch: „Umso mehr Grund für sie, einen Mann von überlegenem Verstand zu heiraten! Du musst dir doch darüber im Klaren sein ... Harry, ich flehe dich an, bestärke sie auf keinen Fall in diesem Unsinn!
    Du musst doch wissen, wie sie ist! Vielleicht ist sie von seiner Erscheinung etwas benommen ... ich weiß nicht, aber ich halte das für recht gut möglich, denn ich gebe zu, er ist ein bemerkenswert schöner junger Mann, und sie hat ihn unglücklicherweise in Galauniform gesehen. Aber wenn er aus ihrem Gesichtskreis verschwindet, wird sie sehr bald alles von ihm vergessen! Mein Lieber, du kannst doch niemals im Ernst wünschen, dass sich deine Schwester an einen liebenswürdigen Dummkopf von kleinem Vermögen und keinerlei Aussichten wegwirft!"
    „Das weiß ich nicht", wandte Harry ein. „Er ist Alver-stokes Erbe, oder?"
    „Ja, derzeit. Doch wenn Alverstoke heiratet und Söhne hat, was dann, bitte sehr?"
    „Oh, ich glaube nicht, dass er das tut", sagte Harry. „Er ist doch jetzt schon ziemlich alt, oder nicht?"
    „ Alt?", stieß sie hervor. „Wenn du einen Mann von siebenunddreißig alt findest, musst du ein größerer Schafskopf sein, als ich es wusste. Er steht in der Blüte seines Lebens!"
    Leicht verdutzt fuhr er fort: „Jedenfalls ist er über das Alter hinaus, um dem Pfarrer in die Falle zu gehen. Er dürfte ein überzeugter Junggeselle sein, nicht? Verflixt, es müssen doch Hunderte Frauenzimmer hinter ihm hergewesen sein, diese letzten Dutzend Jahre - oder mehr!"
    Sie antwortete tonlos: „Sehr wahrscheinlich!", und wandte sich unverzüglich einem anderen Thema zu. Sie fragte ihn, ob er nicht das Gefühl habe, dass Mr. Navenby mit allen Vorteilen der Geburt, des Reichtums und mit seiner Liebenswürdigkeit ein idealer Gatte für Charis wäre.
    Unglücklicherweise hatte aber Harry keinen Gefallen an Mr. Navenby gefunden. Da er selbst keinen Ehrgeiz besaß, sich in der Modewelt auszuzeichnen, neigte er sehr dazu, selbst so milde Anwärter auf das Stutzertum wie Mr. Navenby mit Verachtung zu betrachten. Er rief aus: „Was, diese unmögliche Figur? Ich hoffe doch sehr, dass Charis mehr Verstand hat, als den zu heiraten! Da ist doch Dauntry ein Dutzend seinesgleichen wert!"
    Da Frederica wusste, dass jeder Versuch nutzlos wäre, Harry zu überzeugen, dass Sportbesessenheit nicht gerade die wünschenswerteste Eigenschaft an einem Gatten ist, sagte sie nichts mehr - eine Zurückhaltung, die ihm das Gefühl schenkte, seine Verpflichtung Charis gegenüber erfüllt zu haben. Jetzt konnte er sich reinen Gewissens jenen Angelegenheiten zuwenden, die ihm wichtiger waren.
    An erster Stelle stand da die unbedingte Notwendigkeit, Alverstokes Karte in der Bond Street Nr. 13 abzugeben, wo John Jackson seit vielen Jahren Unterricht in der Kunst der Selbstverteidigung erteilte. Harry war noch nicht auf der Welt gewesen, als Jackson schon in dem letzten seiner drei öffentlichen Kämpfe den großen Mendoza in genau zehnein-halb Minuten geschlagen hatte. Doch wie jeder andere junge Amateur (und auch Professional) hätte er bis ins Einzelne jede Runde dieses Kampfes und auch der zwei vorangegangenen Kämpfe Jacksons beschreiben können. Er war sich der einzigartigen Stellung wohl bewusst, die der Faustkämpfer einnahm und ohne Prahlerei aufrechterhielt, dessen angenehme Manieren und überlegener Intellekt ihm den Beinamen Gentleman eingetragen hatten. Es konnte zwar jeder, der Honorar bezahlte, in der Bond Street Nr. 13 Unterricht erhalten, aber keinesfalls konnte jeder hoffen, auch die Aufmerksamkeit des Meisters persönlich zu erregen, wie Harry das, mit Alverstokes Karte bewaffnet, hoffte. Hätte er Zweifel an dem Wert dieses Talismans gehegt, dann wären sie von der Ehrerbietung zerstreut worden, mit der sie sein versierter Freund, Mr. Peplow, inspizierte. Alverstoke, behauptete Mr. Peplow, war ein berühmter Amateur der Kunst - keiner von diesen Durchknetern, sondern ein Boxer von vortrefflicher Technik, von dem es hieß, dass er den Kampf glänzend aufbaute und jederzeit die Führung im Ring übernehmen konnte. Also ein Mann von

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