Heiratsmarkt
Ich hoffe nur, er trifft Felix nicht in seiner schlimmsten Laune an, fürchte aber sehr, dass das doch der Fall sein wird. Felix ist bereits unglaublich wütend darüber - erklärt, er sei prima dran und würde keinen Doktor rücksichtslos an sich herumpfuschen lassen -, und es wird ihm durchaus nicht passen, dass er im Bett bleiben muss, bis ihn Sir William untersucht hat. Na schön, wenn er abscheulich ist, dann werde ich Harry bitten, ihn abzulenken."
Aber als Frederica donnerstagmorgens mit einem störrischen Bruder und verschiedenen unerledigten Haushaltspflichten am Hals Buddle bat, Harry zu Felix hinaufzuschicken, sagte dieser, er glaube, Mr. Harry sei ausgegangen.
„Oh!", sagte Frederica verdutzt. Sie zögerte und fragte sich, ob sie nach Charis schicken sollte. Da aber Charis ausgerechnet diesen Morgen gewählt hatte, um sich ihrem Kummer ganz hinzugeben, beim Frühstück geweint und alle Nahrung verweigert hatte, entschied sie sich dagegen.
„Er wird wahrscheinlich Miss Charis auf einen Spaziergang mitgenommen haben; denn sie ist nicht im Salon", setzte Buddle unaufgefordert hinzu.
Fredericas Miene erhellte sich. Sie hatte einige lieblose Gedanken über Harry gehegt - so gedankenlos, wegzugehen und sich zu amüsieren, während sein kleiner Bruder von einer der ersten medizinischen Kapazitäten untersucht werden sollte! -, aber sie sah sofort ein, dass sie ihm unrecht getan hatte. Er versuchte offenbar, hilfreich zu sein, indem er ihr Charis vom Hals schaffte! Sie sagte: „Ach, sehr wahrscheinlich!
Macht nichts - ich gehe zu Jessamy hinauf."
Sie traf Jessamy in seine Bücher vertieft an, aber er erklärte sich sofort bereit zu tun, was er konnte, um Felix zu unterhalten, und als sie sich entschuldigte, dass sie ihn gestört hatte, sagte er mit einem seiner düsteren Blicke: „Es ist auch Zeit, dass wenigstens einer von uns etwas tut, um dir zu helfen!" Dann stelzte er, mit Lufra an den Fersen, aus dem Zimmer. Gerührt durch diesen Ausspruch, rief ihm Frederica nach, dass es nicht lange dauern würde, da Sir William jeden Augenblick zu erwarten war, und ging hinunter, um mit ihrer Haushälterin die verschiedenen Dinge zu besprechen, die getan werden mussten, um das Haus in Ordnung zu bringen, bevor sie es verließen.
Sie brauchte nicht weit zu gehen. Mrs. Hurley, eine dicke Frau, hatte sich mühsam aus dem Souterrain die Treppen emporgemüht und war schnaufend im ersten Stock stehen geblieben, bevor sie es unternahm, die nächste Treppe zu bewältigen.
„O Hurley, Sie hätten doch nicht alle diese Stufen steigen sollen!", sagte Frederica. „Ich war auf dem Weg zu Ihnen hinunter!"
„Nein, Ma'am, ich weiß, ich sollte es nicht tun, nicht mit meinem Herzklopfen", sagte Mrs. Hurley. „Aber ich hielt es für meine Pflicht, dass Sie es sofort erfahren sollten!"
Dieser abgedroschene Satz, der im Allgemeinen immer die Enthüllung einer sehr geringfügigen Haushaltskatastrophe ankündigte, weckte kein Entsetzen bei Frederica. Sie sagte: „O Himmel! Ist etwas schiefgegangen? Kommen Sie in den Salon, und erzählen Sie es mir!"
„Der Himmel weiß, Miss Frederica", sagte Mrs. Hurley und folgte ihr ins Zimmer, „ich hätte Sie nicht damit belästigt, bei all den Sorgen, die Sie ohnehin schon haben, wenn ich es nicht bis in die Knochen hinein spürte, dass Sie wünschen, dass man es Ihnen sofort erzählt."
Zerbrochenes Porzellan!, dachte Frederica.
„Aber", fuhr Mrs. Hurley fort, „sowie Jemima es mir gebracht hat, da sie nur Gedrucktes lesen kann - und das nicht viel -, sagte ich mir, ,Doktor hin oder her, das muss Miss Frederica sofort sehen!' Was Sie, wie ich glaube, gar nicht sollten, Ma'am.
Und Sie hätten es auch nicht, wenn ich nicht Jemima ins Zimmer von Miss Charis hinaufgeschickt hätte, damit sie die Vorhänge zum Waschen herunternimmt, denn das Zimmer war aufgeräumt und das Bett gemacht worden, während Miss Charis beim Frühstück saß, sodass sie keinen Grund hatte zu denken, dass irgendjemand vormittags noch einmal hineinginge."
„Miss Charis?!", fragte Frederica scharf.
„Miss Charis!", bekräftigte Mrs. Hurley. „Da lag das hier auf dem Frisiertisch, und Jemima, die glaubte, dass es ein Brief für die Post sei, brachte ihn zu mir herunter. Er ist für Sie, Miss Frederica."
„Für mich ...!" Frederica riss ihn der Haushälterin fast aus der Hand.
„Und Haarbürste und Kamm von Miss Charis sind auch nicht auf dem Tisch, und auch die Flasche mit Parfüm nicht, die Sie
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