Beste Freunde beißen nicht: Erotische Vampirstory (German Edition)
1
»Verdammt! Verdammt! Verdammt!«
Teresa Johnson marschierte in die gemütliche, gedämpft beleuchtete Küche, warf ihre Tasche quer durch den Raum und verzog bei dem Gedanken, dass ihr Handy und ihr Palm wahrscheinlich gerade in tausend Stücke zersprungen waren, das Gesicht. Aber es machte ihr nicht wirklich viel aus.
»Idiot!« Sie unterließ es, die Schäden in Augenschein zu nehmen, und ging an den Kühlschrank. Das Wichtigste zuerst, sie brauchte Wein. Und dann musste sie nachdenken.
Sie riss die Tür des großen alten Kühlschranks auf. Dann zwang sie sich zur Ruhe, schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Wutanfälle brachten nichts, und es war genauso sinnlos, Sachen zu zertrümmern. Ob es nun ihre Wein- und Milchflaschen traf oder die mit Zacks speziellem »Eisenshake.«
»Ganz ruhig … ganz ruhig …« Sie griff nach ihrem Chardonnay und fragte sich zum hundertsten Mal, was diese Flüssigkeit in den dunkelbraunen, vakuumverschlossenen Flaschen war, die im mittleren Fach standen. Einmal hatte sie eine geöffnet und war zusammengezuckt. Der schwere, erdige Geruch nach rohem Fleisch war unangenehm gewesen. Der arme alte Zack musste dieses eklige Zeug zu jeder Mahlzeit trinken. Sie beneidete ihn nicht um seine Blutarmut und seine Lebensmittelallergien.
Sie füllte ihr Weinglas, bis es fast überlief, balancierte es zum Küchentisch und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Ihre Wut war jetzt fast verflogen. Aber sie spürte eine dumpfe Enttäuschung, die sich wie eine Tiefdruckfront anfühlte.
»Also, was machst du jetzt, Teresa?« Sie nahm einen großen Schluck Wein. »Hochzeit oder nicht Hochzeit, das ist hier die Frage. Ist’s edler im Gemüt, zu Haus zu bleiben wie ein feiges zurückgewiesenes Mauerblümchen? Oder sich zu wappnen gegen ein Meer selbstzufriedener verheirateter Turteltäubchen und mich auslachen zu lassen, weil ich ein Loser bin?«
»Selbstgespräche sind das erste Anzeichen dafür, dass man den Verstand verliert. Wusstest du das nicht, meine Liebe?«
Der Wein spritzte überall hin, und Teresas Stuhl kippte auf den Hinterbeinen. Sie wappnete sich gegen den Aufprall auf dem harten Küchenboden und den Schmerz – doch dann stellte sie fest, dass sie aufrecht saß und ihr Herz zum Zerspringen klopfte.
»Zack, um Himmels willen, schleich dich nicht so an mich an! Ich hasse es, wenn du herumstreichst und ich dich nicht höre.«
Sie hatte ganz bestimmt gespürt, wie ihr Stuhl umkippte, aber jetzt stand er wieder auf vier Beinen, und sie war aufgesprungen. Und da stand Zack, ihr großer, dunkler, attraktiver Vermieter, der mit Küchentüchern routiniert den Wein vom Tisch aufwischte.
Desorientiert warf Teresa einen Blick auf die Flasche. Selbst wenn man den Teil, den sie verschüttet hatte, abzog, war sie noch ziemlich voll. Sie war nicht betrunken, und sie bildete sich nichts ein.
Zack hatte einen seiner berühmten Auftritte hingelegt, bei denen er wie aus dem Nichts auftauchte.
Und jetzt machte er – häuslich und doch maskulin – hinter ihr sauber, und sie spürte, wie ihre Ohren vor schlechtem Gewissen rot anliefen. »Oh Gott, Zack, es tut mir leid! Ich hätte nicht so schreien sollen … Das Haus gehört dir, und du kannst darin herumschleichen, so viel du willst.«
»Kein Problem. Es tut mir nur leid, dass ich dich erschreckt habe, Kleines.« Mit seiner üblichen Geschicklichkeit und Eleganz machte ihr Vermieter kurzen Prozess mit den Reinigungsarbeiten. Sie hatte das Gefühl, als wäre nur der Bruchteil einer Sekunde vergangen, als er ihr schon ein frisches Glas Wein einschenkte und ihr mit einer Kopfbewegung bedeutete, sich wieder zu setzen.
Nicht zum ersten Mal fand Teresa, dass es an kriminelle Verschwendung grenzte, täglich mit einem ungewöhnlichen, aber begehrenswerten Mann wie Zachary Trevelyan zusammenzuleben – und ihm nichts weiter als eine gute Untermieterin zu sein. Sein schmales, elegantes Gesicht strahlte vor Vergnügen, obwohl sie ihn gerade erst angebrüllt hatte. Welcher normale Mann würde sich so beschimpfen lassen und trotzdem lächeln?
»Fühlst du dich jetzt besser?« Bevor er die Worte ganz ausgesprochen hatte, saß er ihr schon gegenüber.
»Ja.« Das war die Wahrheit. Es war immer besser, Zack anzusehen, als ihn nicht anzusehen. Sie liebte seine gelassene, beruhigende Ausstrahlung, die in so einem Gegensatz dazu stand, wie unheimlich schnell er sich manchmal bewegte. Noch besser wäre natürlich, wenn er sich schnell in ihre Richtung
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