Heisse Affaere in Cornwall
Unterstützung.
Sie waren zwischen London und Cornwall gependelt und hatten die dunklen leeren Zimmer von Trewan Manor in ein schönes Zuhause verwandelt, sodass sie sowohl das Großstadtleben als auch das ruhige Landleben genießen konnten. Und wann immer sie sich von allem zurückziehen und allein sein wollten, schalteten sie ihre Handys aus und zogen sich in Maddys kleines Cottage zurück.
Maddys Seidenmalerei hatte sich so schnell vom Lieblingshobby zu einer lukrativen Einkommensquelle entwickelt, dass sie es noch immer kaum glauben konnte. Rye hatte sie unterstützt, ermutigt und – wann immer es ihm notwendig erschien – abgelenkt. Lächelnd dachte Maddy daran, wie er sie vor der letzten Modenschau vormittags nach allen Regeln der Kunst verführt und damit ihre furchtbare Nervosität vertrieben hatte.
Als die Musik verklang, berührte Maddy sanft ihren flachen Bauch. An diesem Abend würde für sie und Rye eine neue Lebensphase mit weiteren großen Herausforderungen beginnen. Doch so sprachlos sie beim Erhalten der Neuigkeiten auch gewesen war, Maddy wusste, dass sie und Rye sich der neuen Aufgabe gemeinsam stellen würden.
„Ja, ich bin wirklich glücklich, Cal.“ Und ich wünschte, du wärst es auch, fügte sie in Gedanken hinzu. Es wäre so schön, wenn ihr gut aussehender, charismatischer Bruder mit dem ausgeprägten Zynismus auch endlich seine Liebe finden oder sich der Liebe zumindest öffnen würde.
„Und danke, dass du mich zum Altar geführt hast“, fuhr sie fort. „Ich weiß ja, dass romantische Traumhochzeiten absolut nicht dein Fall sind.“
Als sie sich umwandte, um endlich zu Rye zu gehen und ihm die große Neuigkeit mitzuteilen, hielt ihr Bruder sie fest. „Maddy, sollte dein romantischer Traum irgendwann zerplatzen, dann weißt du ja, dass ich immer für dich da bin“, erklärte er ernst.
Tränen der Rührung traten Maddy angesichts dieser liebevollen, aber gänzlich unnötigen Worte in die Augen. „Vielen Dank, Cal, aber das wird nie passieren.“
Nach allem, was sie und Rye zusammen durchgemacht hatten, war sie sich dessen hundertprozentig sicher. Die zauberhafte Hochzeit zu Weihnachten und das Geheimnis tief in ihrem Inneren hatten ihr bestätigt, dass dies kein Tag des Zweifelns war. Es ging darum, sich entschlossen, liebevoll und mutig der Zukunft zu stellen.
„Bist du ganz sicher?“ Rye wurde aschfahl und ließ die Hände von Maddys Taille sinken.
Sie nickte und verdrängte ihre aufkommende Panik. Denn Rye sah nicht verärgert aus, sondern ein wenig erschüttert. Genau so hatte sie sich morgens auch gefühlt.
„Seit wann weißt du es?“
„Seit heute Morgen. Ich hätte es dir eigentlich gleich sagen sollen. Aber wir waren so mit der Hochzeit beschäftigt, und ich wollte warten, bis wir in Ruhe miteinander sprechen können.“
Als Rye auf einen Balkonstuhl sank, war außer der Ballmusik in einiger Entfernung nur sein heftiges Atmen zu hören. Sie hatten nie über das Thema Kinder gesprochen. Beiden war der Beruf sehr wichtig, und obwohl sie schon seit über einem Jahr zusammenlebten, gingen sie miteinander um wie frisch Verliebte. Durch ein Baby würde sich alles ändern.
Was sollte Maddy tun, wenn Rye das Baby nicht wollte, weil er noch nicht bereit dafür war? Sie war sich ja selbst nicht sicher, ob sie bereit war. Doch seit sie erfahren hatte, dass sie ein Kind erwartete, schien dieses Teil ihres Lebens zu sein.
Mit zitternder Hand fuhr Rye sich durchs Haar, und sie hoffte inständig, er möge dieselbe Verbindung spüren.
Maddy setzte sich zu ihm, legte die Hände auf seine und fragte: „Was denkst du, Rye?“
Ihr Gesicht drückte Ehrlichkeit und tiefes Vertrauen aus. Sie wäre eine tolle Mutter, liebevoll, geduldig und selbstlos. Doch würde er ein guter Vater sein? Was wäre, wenn ihn diese Rolle überforderte?
Rye drückte Maddys Hand, brachte jedoch kein Wort heraus, weil seine Kehle wie zugeschnürt war. Ob Maddy vielleicht ebenfalls an seinen Fähigkeiten als Vater zweifelte? Hatte sie deshalb so lange damit gewartet, ihm die Neuigkeiten mitzuteilen?
Nachdenklich betrachtete er ihre miteinander verschränkten Finger. Bei der Trauung in der kleinen Kirche an der Küste hatte er geschworen, diese Frau sein Leben lang zu lieben und zu ehren. Aber würde das genügen?
„Was auch immer du gerade denkst, du musst es mir sagen“, flüsterte Maddy mit bebender Stimme, und Rye erkannte, dass er ihr Angst machte.
Ein Jahr zuvor hatte er versprochen, ihr
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