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1704 - Teuflische Abrechnung

1704 - Teuflische Abrechnung

Titel: 1704 - Teuflische Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie mussten sich ins Haus geschlichen haben. Da sie in den oberen Etagen nichts gefunden hatten, waren sie anschließend in den Keller gegangen.
    Er sah sie nicht. Er konnte sie spüren und er wusste, dass sie bald vor seiner Tür stehen würden.
    Mit leisen Schritten entfernte er sich von der Tür und ging auf sein fünftes Opfer zu. Es lag auf dem Bett und bot einen so wunderschönen und schon jetzt engelhaften Anblick. Sie war bewusstlos. Er hatte ihr eine Spritze gegeben, wusste allerdings, dass sie zur richtigen Zeit wieder erwachen würde.
    Nackt war sie nicht mehr. Er wusste nicht mal, wie sie hieß, er hatte sie nur »mein Engel« genannt. Das hatte er auch bei den anderen Opfern getan.
    Nachdem es passiert war, hatte er ihr transparente Wäsche übergestreift. So war ihr Körper noch gut sichtbar für ihn. Sie hatte eine fast kindliche Figur mit kleinen Brüsten, obwohl sie schon älter als zwanzig Jahre war, das wusste er genau.
    Sie war sehr gern mit ihm gegangen. Er hatte einen Blick für einsame Menschen. Er hatte sie auch in seinem Haus verwöhnt. In den Räumen über dem Keller. Sie hatte gern mitgemacht und sich in der Umgebung wohl gefühlt. Im Schein der Kerzen waren sie sich näher gekommen. Er hatte ihr von den Engeln erzählt, und sie hatte mehr als nur gespannt zugehört.
    Nun lag sie auf dem Bett. Hingestreckt auf heller Bettwäsche. Noch war sie ein Mensch, doch das würde bald vorbei sein. Er musste es noch durchziehen, bevor er sich um die anderen Dinge kümmern konnte.
    Larkin drehte den Kopf und schaute dorthin, wo die beiden Flügel auf der Tischplatte lagen. Sie flankierten ein Messer mit langer, spitzer Klinge. Es glich schon mehr einer Nadel und würde, wenn es in einen Körper eindrang, kaum eine Wunde hinterlassen. Es würde auch nicht viel Blut fließen, wenn die Spitze in das Herz eindrang. Da kannte Larkin sich aus. Zudem wollte er die weiße Unschuld nicht besudeln.
    Sein Blick überflog das Bett, dann drehte er den Kopf und schaute sich noch mal in seinem Reich um, das er so wunderbar eingerichtet hatte.
    Die Wände waren mit einer Blümchentapete beklebt, die Decke hell gestrichen. Das Licht an der Decke gab einen goldenen Schein ab.
    Die Möbel hatte er auf Flohmärkten gekauft. Sie zeugten noch von einer Zeit, als alles langsamer ging, die Menschen noch gläubig waren und auch Zeit füreinander hatten.
    Alles sah sehr gediegen und spießbürgerlich aus. Sogar das Porzellan, das in einem Regal stand. Es hätte gut und gern in die Zeit des Biedermeier gepasst.
    Und er sah die Engel!
    Larkin lächelte, wenn sein Blick sie traf. Sie waren einfach wunderbar. Jeder für sich war ein kleines Kunstwerk. Einige waren aus Ton gefertigt, manche aus Wachs, andere wiederum aus Pappe oder aus Stoff. Jeden Engel hatte er mit Bedacht ausgesucht. Es ärgerte ihn nur, dass er für sie noch keine Namen gefunden hatte, aber das würde noch kommen. Da war er sich sicher.
    Larkin griff nach dem Messer. Es tat gut, die Waffe in der Hand zu halten. Er fühlte sich dann wie ein Erlöser. Er würde es ihnen zeigen, er würde die Scharen der Engel wieder um eine Person erweitern, und sicherlich würde er irgendwann ihre Dankbarkeit erleben.
    Nur eines störte ihn. Das waren die Männer im Keller, die er noch immer nicht sah, weil sie sich außerhalb des Raumes aufhielten und zunächst mal abwarteten.
    Er wollte den letzten Engel unbedingt noch schaffen. Zuvor aber legte er ein Ohr gegen die Tür und lauschte. Kein Geräusch drang an sein Ohr. Larkin lachte darüber. Er wusste genau, dass die Ruhe täuschte. Er spürte sie. Er nahm in ihr eine Aura wahr. Das war der Geist der Gefahr. Er war zu allem bereit. Er würde zusammen mit den Männern in den Kellerraum eindringen und kein Pardon kennen.
    Idioten waren sie. Denn sie wussten nicht, wie wertvoll er für die Menschheit war. Er hatte die Verbindung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits geschaffen. Der Himmel wartete auf ihn mit offenen Armen, aber noch war es nicht so weit.
    Von der Tür her warf er einen Blick zurück auf das Bett. Dort lag sie und wartete auf ihn.
    »Also gut«, flüsterte er, »ich werde es jetzt …«
    Er brach ab. Die Explosion traf ihn wie aus heiterem Himmel. Zumindest glaubte er, dass es eine Explosion war, als in seiner Nähe die Tür aufgebrochen wurde.
    Sie flog ihm entgegen. Er hörte die gellenden Schreie. Er sah das Licht der Blendgranaten und wollte die Arme als Deckung vor sein Gesicht reißen, da erwischte ihn der

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