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Heisse Affaere in Cornwall

Heisse Affaere in Cornwall

Titel: Heisse Affaere in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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freuen können, traf ihn die harte, demütigende Wahrheit nur Sekunden später umso heftiger und mit voller Wucht.
    Nach eingehenden Untersuchungen hatten die Ärzte gesagt, die Impotenz habe psychosomatische Ursachen und sei nur vorübergehend. Ryan hatte ihnen geglaubt – bis zu jenem Sommerabend in seinem Penthouse in Kensington, als Martas ungläubiger und zugleich mitleidiger Blick ihn gezwungen hatte, der Realität ins Auge zu sehen.
    Und was die splitternackte Marta mit ihrem Topmodel-Körper und ihrem „Ich gehöre ganz dir“-Blick nicht schaffte, würde einem Mädchen mit Elfengesicht, sinnlichen Augen und Ganzkörper-Neoprenanzug erst recht nicht gelingen.
    Ryan verdrängte das erniedrigende Erlebnis und konzentrierte sich auf die schwierige Aufgabe, heil und gesund nach Hause zu kommen. Sein geschädigtes Bein hatte sich inzwischen völlig verkrampft, sodass er es über den steinigen, schlammigen Boden ziehen musste. Jede noch so leichte Erschütterung jagte einen heftigen Schmerz durch Knie und Oberschenkel. Wütend betrachtete er die dunklen Wolken. Der strömende Regen und der heftige Wind schienen perfekt zu seiner düsteren Stimmung zu passen.
    Als er endlich den schweren Messingknauf der Tür umfasste, seufzte er erleichtert. Er stieß sie mit der Schulter auf und schleppte sich über die Marmorfliesen zu den Räumen im Haus seines Großvaters, die er bewohnte.
    In einer der unzähligen Moralpredigten, die der alte Mann Ryan als rebellischem Teenager gehalten hatte, hatte er prophezeit, er werde eines Tages für seine Sünden bezahlen müssen. Wer hätte gedacht, dass der längst verstorbene Charles King damit recht behalten würde?
    „Phil, kann ich den Rest meiner Schicht freibekommen?“, zwang Maddy sich zu fragen und ging durch das leere Café. Den ganzen Nachmittag über hatten sie nur drei Gäste gehabt. Inzwischen regnete es zwar nicht mehr, doch noch immer hing der Himmel voller grauer Gewitterwolken.
    „Ich muss etwas erledigen“, fügte sie hinzu, stellte das Tablett auf den Tresen und setzte sich auf einen der Barhocker.
    Der rotwangige Phil lächelte gutmütig. „Du weißt doch, dass ich dir niemals irgendeine Bitte abschlagen könnte. Dein Wunsch ist mir Befehl.“
    „Super. Heißt das, ich bekomme eine Lohnerhöhung?“
    Maddy flirtete nur zum Spaß mit Phil, der ohnehin nur auf oberflächliche große Frauen mit langen Beinen stand. Außerdem war der Grundsatz, niemals mit dem eigenen Chef ins Bett zu gehen, eins der wenigen Überbleibsel aus ihrer chaotischen Kindheit, mit denen Maddy ganz gut umgehen konnte.
    „Sobald du mit mir ausgehst, können wir auch über eine Lohnerhöhung sprechen“, scherzte Phil.
    „Ja, ja.“ Maddy lachte. „Wenn du möchtest, hole ich die Arbeitsstunden morgen nach. Heute war für diese Saison nämlich mein letzter Einsatz als Rettungsschwimmerin.“
    Während er ein paar Gläser in die Spülmaschine räumte, sah Phil auf die Uhr. „Du brauchst die Stunden nicht nachzuholen“, erwiderte er – wie sie erwartet hatte. „Das ist schon in Ordnung.“ Zwar flirtete er immer hemmungslos, doch in jeder anderen Hinsicht war er ein toller Chef.
    „Danke!“ Maddy glitt vom Hocker, band sich die Schürze ab und zog die Klemmen aus ihrem Haar. Dann schüttelte sie den Kopf, um ihre mittellangen kastanienbraunen Locken aufzulockern.
    „Luke hat mir erzählt, dass du zum ersten Mal einen Menschen gerettet hast, noch dazu wie ein echter Profi. Herzlichen Glückwunsch!“
    Phils Worte machten Maddy etwas verlegen, da der Vorfall nicht so ausgegangen war, wie sie es gern gehabt hätte. Schon den ganzen Nachmittag plagte sie deshalb ein schlechtes Gewissen. „Allerdings war der Surfer so schnell weg, dass wir die üblichen Untersuchungen nicht durchführen konnten. Ich konnte mich nicht einmal vergewissern, ob alles mit ihm in Ordnung ist.“
    Wenn er nun eine Gehirnerschütterung oder Wasser in den Lungen hatte? Womöglich lag er genau in diesem Moment bewusstlos auf dem Boden des Herrenhauses. Das würde Maddy sich niemals verzeihen. Sie fühlte sich verantwortlich für ihn. Das war natürlich albern und ein weiterer Beleg für ihr Helfersyndrom. Doch Maddy wusste, dass sie erst schlafen können würde, wenn sie wusste, dass es dem Surfer gut ging.
    „Daran kannst du ja leider nicht mehr viel ändern“, gab Phil zu bedenken.
    „Doch.“ Sie ging um den Tresen und verstaute Schürze und Notizblock. „Ich werde einfach bei ihm vorbeigehen.“

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