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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Armen um ihn geschlungen?«
    Rans Kopf erhob sich kaum zu einem Blick auf seinen Ersten Maat. Sein Haar fiel ihm ins Gesicht, seine Augen sahen scharf und bedrohlich aus vor gezügelter Wut.
    »Vergesst, dass ich gefragt habe«, rief Domingo und verließ schnell die Kabine.
    Als die Tür zuknallte, fuhr Ran sich mit den Händen durchs Haar. Eine Sekunde später sauste ein juwelenbesetzter Dolch durch die Luft und versank fast bis zum Griff in der Wand.

7
Sahara
Wüste der Berberei
    Trockener Wüstenwind zerrte an den Stoffwänden, der Sand peitschte gegen die empfindlichen Barrieren; die winzigen weißen Körnchen drangen in jeden Spalt. In einem Teil des mit einem Turm versehenen Zeltes, umgeben von kleinen, durch Vorhänge abgetrennten Räumen, unterhielten sich leise Männer, aßen und tranken. Frauen, von Kopf bis Fuß in Schwarz gehüllt, huschten schweigend hinter ihnen her, bedienten sie und trugen ihr schmutziges Geschirr weg, unauffällig und unbemerkt.
    Hinter einer der Zeltwände spielte jemand auf einer Flöte.
    Ein dunkelhäutiger Mann, hoheitsvoll in seinem Gebaren, lehnte sich gegen ein Podium in der Rundung der Zeltwand zurück. Ein Wollteppich lag auf dem Boden vor ihm. Platten voll mit Datteln, Granatäpfeln, geschälten Feigen und getrockneten türkischen Aprikosen standen darauf. Er kostete jedoch nicht davon, beteiligte sich auch nicht an dem Gespräch. Trotzdem spürte Aurora den Blick des Scheichs auf sich, als er die Wasserpfeife an seine Lippen führte und den süß riechenden Rauch einzog. Sie hielt den Kopf gebeugt und verweigerte so dem Mann die Befriedigung eines Augenkontaktes. Sie scheute sich nicht das kleinste bisschen um die Selbstgefälligkeit, die in diesen achatschwarzen Tiefen lauerte.
    Von dem Moment an, als seine Männer den abgewetzten Teppich entrollt hatten, um sie wie eine Kriegsbeute vor seine Füße zu legen, hatte sie sich geweigert zu sprechen. Sie war sich bewusst, dass ihr Akzent und die ungewöhnliche Stimmlage ihn dazu verleitet hatten, sie zu entführen. Und er hatte keinen Versuch unternommen, seine Absichten ihr gegenüber zu verbergen. Zwei Tage lang abgekapselt in den Frauengemächern, gebadet und von ihrem Körperhaar befreit, eingeölt und massiert, fühlte Aurora sich wie das gut gewürzte Bein eines Hammels, das für ein Festmahl vorbereitet worden war. Und es ist der Scheich, der dieses Festmahl abhalten wird, dachte sie realistisch.
    Jetzt bin ich eine Sklavin.
    Cailleach, Mutter aller … betete Aurora; wie lange konnte ihr Schutzzauber wohl den Beduinen mit dem rabenschwarzen Haar davon abhalten, das Bett mit ihr zu teilen? Und ohne die geringste Vorstellung davon zu haben, wohin man sie gebracht hatte, bezweifelte Aurora, dass auch nur ein Mitglied seines Lagers sich dem gut aussehenden Anführer widersetzen würde, um ihr bei einem Fluchtversuch zu helfen. Wenn sie die Eindringlinge doch nur früher gespürt hätte, so hätten sie vielleicht fliehen können; ihre Freiheit auf Kosten von Shokais Wohlergehen zu verlieren, war nur ein Aspekt dieses Abenteuers, den sie nicht akzeptieren konnte. Oh, Shokai, weinte ihr Herz. Wie es ihm wohl ging? Er hatte sein Bestes gegeben, hatte aber allein gegen so viele junge, starke Gegner nicht bestehen können. Und aus diesem Grunde verabscheute Aurora den Mann, der sich mit angewinkelten Beinen und darauf abgestützten Ellbogen in dem Berg von Kissen niedergelassen hatte.
    Was sie verspürte waren Wut und Hilflosigkeit, und keines dieser beiden Gefühle war ihr vertraut. Zugegeben, von Natur aus war sie eher leidenschaftlich, was sie jedoch versuchte, unter Kontrolle zu halten. Denn diese Eigenschaft machte ihr das Leben nicht gerade einfacher. Aurora glaubte jedoch daran, dass dies ein Defekt war, den die Göttin ihr verliehen hatte, um sie zu bereichern und stärker zu machen. Der Scheich und sein bisheriges arrogantes Handeln konnten jedenfalls nicht dafür verantwortlich gemacht werden, die Gebräuche in seinem Lande waren nun einmal so. Ihre eigenen Leute waren berüchtigt dafür, Clan-Erben zu entführen und gegen ein Lösegeld wieder freizulassen, wobei die Entführungen oftmals zu Kriegen führten. Aurora hegte jedoch keinerlei Hoffnung auf solch romantischen Unsinn. Sie hatte keine Clan-Mitglieder, die sich für sie einsetzen könnten.
    Da bist du ja diesmal in einen feinen Schlamassel hineingeraten, Aurora, vor allem ohne eine Möglichkeit, wieder herauszukommen.
    Erneut spürte sie den Blick des

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