Heiße Sonne der Verführung
Scheichs auf sich ruhen. Er versuchte neugierig, durch die Lagen von Stoff und Schleiern hindurchzuschauen, sie konnte seine Gedanken erahnen.
Er musste diese Frau haben, und zwar unter sich und über sich, um ihr süßes Fleisch zu spüren und sie reiten, bis das heftige Sehnen, das er verspürte, gestillt werden würde. Doch Rahman konnte nicht verstehen, was ihn von dieser köstlichen Aufgabe abhielt. Von Rechts wegen gehörte sie ihm, trotzdem jedoch hatte sich die bisher einzige, unschuldige, flüchtige Berührung ihrer Hand angefühlt, als hätte er irgendein abscheuliches Verbrechen gegen Allah begangen.
Und Sheik Rahman ibn il Abduli lehnte es ab, irgendeine Frau zu zwingen.
Trotzdem trieben der Sandelholzduft frisch gewaschener Haut und Haare und die hauchzarten Schleier, die ihre Rundungen verhüllten, ihn zum Wahnsinn. Er hatte nicht lange genug im Westen gelebt, als dass er die verlockenden Freuden hätte vergessen können, die das Entfernen jeder einzelnen Schicht bereitete, um die üppigen Schätze aufzudecken, die darunter verborgen lagen.
Und es war an der Zeit, sie zu kosten.
Er streckte sich aus.
Dumpfe Hufschläge zügelten seine Lust, Warnschreie zerrissen die Luft.
Der Blick der Frau schnellte hoch, und Augen so blau wie der Himmel bei Tagesanbruch trafen auf die seinen, bevor sie zu den Zeltausgängen blickten. Rahman klatschte, und die Frauen liefen auseinander, während die Männer ihre Arme erhoben. Seine Gefangene stand auf und wollte zu den anderen Frauen hinübergehen, ein Hieb mit seiner Hand hielt sie jedoch davon ab zu fliehen. Sofort neigte sie ihren Kopf und versuchte, ihre Hände zu verbergen. Rahman dachte plötzlich, dass diese unterwürfige Haltung unglaublich untypisch war für eine fremde Frau.
Der Lärm nahm zu. Rahmans Hand bewegte sich zum Heft seines Schwertes hin. Seine Körperhaltung blieb jedoch entspannt, als sein Bediensteter eintrat und ihm etwas ins Ohr flüsterte.
Eine hoch gewachsene Gestalt, Kopf und Gesicht von einer Kapuze verhüllt, kam durch den Eingang des Zeltes hereingestürzt.
Zwei Wachen hielten sie auf, indem sie ihre Schwerter vor ihrer Brust kreuzten.
»Behandelst du so deine Gäste, Abduli?« Der Wind fuhr unter seinen Umhang und ließ ihn wie einen tintenschwarzen Wirbel um seine in Stiefeln steckenden Waden flattern.
»Wenn es sich dabei um dich handelt.«
Die Frau spannte sich an, wobei ihr Kopf sich langsam nach hinten neigte, und Rahman konnte beobachten, dass ihre Augen so rund wurden wie Geldstücke. Genauso schnell senkte sie jedoch ihren Kopf wieder. Abduli schaute sie grimmig an und wendete seinen Blick dann wieder dem Eindringling zu.
»Ich habe heute Nacht keine Lust zu töten, Beduine. Bitte entschuldige mich also.« Das selbstsichere Kichern der Wachen hörte auf der Stelle auf und Rahmans Blick senkte sich zu den Schwertern, die sich zwischen ihren Beinen erhoben. Seine Gesichtszüge verdunkelten sich vor Verdruss. Auf eine schnelle Drehung seines Handgelenkes hin machten seine Vasallen den Weg frei.
Der Besucher trat näher, wobei er an einem Seil riss, das um sein Handgelenk geschlungen war. Er zog Achmed ungeduldig an seinem Ohr hinter sich her.
»Hast du diesen Hund hier geschickt, damit er tut, was du ihm befohlen hast?«, kam es auf Arabisch, als der riesenhafte Mann den Kaufmann vor Rahmans Füße platzierte.
Der Besucher ignorierte die Wachen, die ihn erneut flankierten und ihre Schwerter erhoben hielten, um ihm auf den geringfügigsten Befehl hin den Bauch aufzuschlitzen.
»Mir ist es egal, wie er seine Arbeit erledigt, Ahmar Asad. Hauptsache, er erledigt sie.«
»Offensichtlich nicht. Du siehst also stillschweigend darüber hinweg, wenn sie vorsätzlich entehrt wird?« Er wies auf Aurora.
Rahman schnellte auf seine Füße. »Welche Lügen verbreitest du da!«
»Sie war nicht allein, als Achmed sie raubte. Ihre Familie war bei ihr.«
Rahman brüllte vor Empörung, und seine dunklen Augen wurden hart wie Stein. Achmed warf sich sofort vor seinem Herrn zu Boden, machte eine tiefe Verbeugung und bat um Vergebung. Rahman stieß ein paar Worte auf Arabisch aus, woraufhin seine persönlichen Leibwachen vortraten und Achmed mit einem Ruck vom Boden hochzogen.
»Hackt ihm seine Hände ab, damit er niemals erfahren wird, wie eine keusche Frau sich anfühlt.« Aurora holte tief Luft und starrte Rahman zornig an. Dieser spürte ihren Blick wie einen Hieb,
»Würdet Ihr seinen Kopf vorziehen?«
Sie wies das Angebot
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