Heiße Tage, geile Nächte - Caprice: Erotikserie (German Edition)
war nicht so taff, denn ihre Hand zitterte, als sie aus ihrer Handtasche eine Schlafmaske holte und sie John reichte.
Dieser gab sie Phil, wobei er die Hülse des Lippenstifts weiterhin in dessen Rücken drückte. »Setz die auf.«
»Warum?«
»Ich werd dich woandershin bringen, Alter, und auf meinem Schiff gibt’s ’n paar krasse Dinge, die für die Augen eines Reporters nicht bestimmt sind. Klaro?«
Sehr gut gekontert , dachte Sophie. Sie war stolz auf John. Dem schien die Sache Spaß zu machen, denn auch er hatte Prämien eingebüßt, wann immer die X-PRESS die besseren Fotos abgedruckt hatte. Das war zwar nicht unbedingt Philipps Schuld, aber er musste jetzt herhalten. Es wurmte Sophie, dass er nicht mehr Angst zeigte. Sie hätte sich bestimmt längst ins Höschen gemacht – wenn sie denn eins anhätte.
Als Philipp die Binde anlegte, atmete sie auf. Gut, das wäre geschafft. Sie tapste hinter den beiden her, während John ihn durch einige Türen führte. Dabei schaute er sich immer wieder zu ihr um. Sophie bedeutete ihm, welche Richtung er einschlagen musste. Sie war zwar schon einmal auf der Jacht gewesen, aber alle Kabinen hatte sie damals nicht gesehen, daher war sie froh, dass Meg ihr den Weg genau beschrieben hatte. Es ging vorbei an einem Whirlpool, durch eine asiatisch eingerichtete Kajüte, in der Massageliegen standen, und einen Raum, der wie ein Kinderzimmer aussah. Hier gab es einen überdimensionalen Laufstall und einen ebenso großen Wickeltisch, Windeln, Riesenschnuller und Nuckelflaschen. Gewisse Kunden hatten eben ganz spezielle Wünsche.
Schließlich endete ihr Rundgang in einer düsteren Kabine. Sophie staunte nicht schlecht. Meg hatte hier ein Mini-Verlies einbauen lassen. Die Wände waren in Natursteinoptik verkleidet und die winzigen Bullaugen vergittert. Elektrische Fackeln spendeten ein schummriges Licht. Sexspielzeuge, die teilweise wie Werkzeuge aussahen und von denen nicht einmal Sophie wusste, wozu sie dienten – und sie hatte in ihrem Leben schon eine Menge ausprobiert –, hingen an der Wand. In einer Vitrine lagen auf schwarzen Samt gebettet Dildos, Analketten und Vibratoren in allen Farben, Formen und Größen. Es gab sogar einen Käfig, der wie ein Hundezwinger aussah. Darüber baumelten an mehreren Haken schwarze Lederhalsbänder. Und in einer Ecke stand eine Vorrichtung, die Sophie im ersten Moment an ein Fitnessgerät erinnerte. Es war ein Sklavensitz, dessen Rückenlehne einem Andreaskreuz glich. An den dicken Holzbalken waren Handschellen befestigt, und sogar die Füße konnten an den Stuhlbeinen fixiert werden. Sophies Herz machte einen Satz. Genau da wollte sie ihr Opfer haben, daher gab sie John ein Zeichen.
Er verstand und machte weiter, wie besprochen. »Zieh dein Hemd aus«, befahl er.
Philipp stand inmitten des Szenarios und hatte keine Ahnung, dass John gleich hübsche Bilder in eindeutiger Pose von ihm knipsen würde.
»Wieso soll ich mich ausziehen?« Nun klang Phils Stimme nicht mehr so selbstsicher.
Himmel, warum musste der Kerl alles hinterfragen? Aber John hatte auch diesmal eine plausible Antwort parat: »Weil ich sehen will, ob du verkabelt bist, Alter. Wenn du unser Gespräch irgendwie aufzeichnest, kill ich dich. Kapiert?!«
Mist . Sophie biss sich auf die Unterlippe. Johns Idee war im Prinzip gut, aber würde Phil bei dieser Erklärung nicht misstrauisch werden? Warum sollte Teek sie zu einem Interview einladen, wenn anschließend nichts davon nach außen dringen durfte?
Philipp zögerte allerdings nicht, sondern knöpfte sein Hemd auf. Als er es abstreifte und seine breiten Schultern zum Vorschein kamen, raste ihr Herz nicht mehr vor Aufregung, sondern weil ihr gefiel, was sie sah. Er hatte für seine 36 Jahre einen makellosen Körper. Glatte Haut, die im sanften Licht matt glänzte, und kein überflüssiges Gramm Fett.
»Kann ich die Augenbinde abnehmen?« Er ließ das Hemd zu Boden fallen.
»Noch nicht«, sagte John.
Sophie schluckte. Phil schaute verboten gut aus. In ihrem Schoß kribbelte es. Sie stellte Schuhe und Handtasche leise ab und schlich um ihn herum, damit sie auch seine Vorderseite inspizieren konnte.
Teufel noch mal, der Kerl war der Hammer. Wie kam er neben seinem aufreibenden Job noch dazu, Sport zu treiben? Dieser Body konnte nicht von Natur gegeben sein. Sanfte Muskelstränge wölbten sich unter seiner Brust, auf der einige Härchen wuchsen. Kein Urwald. Nein, es passte zu ihm, das machte ihn noch männlicher. Wie
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