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Heißer Engel

Heißer Engel

Titel: Heißer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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beinahe golden. Sie umklammerte ihren Schuhkarton ein bisschen fester und rief sich in Erinnerung, aus welchem Grund sie eigentlich gekommen war.
    Sie bemerkte, wie eine schwer zu entziffernde Gefühlsregung über sein Gesicht huschte, ehe er aufstand. “Angel.”
    Seine Stimme klang dunkel und tief. Während er den Schreibtisch umrundete, ließ er sie nicht aus den Augen, und sie fühlte sich seltsam gefangen. Sie wich einen Schritt zurück, was seine Annäherung abrupt beendete. Verwirrt hob er eine seiner dunklen Augenbrauen.
    Idiotin
. Sie wollte ihn nicht abschrecken, wollte ihm ihre Nervosität nicht zeigen. Das würde sie nicht weiterbringen. Sie versuchte zu lächeln, doch er reagierte nicht darauf. Etwas langsamer kam er näher, beobachtete sie abwartend.
    “Darf ich dir den Mantel abnehmen?”
    Sie schloss die Augen, wollte den Nebel der Empfindungen vertreiben, der sie einhüllte. Als sie die Augen wieder aufschlug, stand er noch dichter vor ihr, musterte sie, schien jeden ihrer Gesichtszüge genau zu prüfen. Er hob eine Hand, und sie hielt unwillkürlich den Atem an. Doch er glitt mit seinen Fingerspitzen nur ganz sacht über ihre Wange.
    “Dir ist kalt”, sagte er leise. Dann machte er einen Schritt zurück. “Kann ich dir eine Tasse Kaffee anbieten?”
    Angel nickte und war erleichtert über dieses ganz alltägliche Angebot. “Danke. Kaffee klingt gut.” Sie ging zum Schreibtisch und stellte ihren Schuhkarton auf die Ecke. Dann schlüpfte sie aus ihrem Mantel. Ihr entgingen seine Blicke nicht, als er zwei Tassen von einem Tablett nahm. Eigentlich hatte sie es nicht ansprechen wollen, aber sie sagte: “Du bist irgendwie verändert.”
    Einen Moment lang hielt er inne, ehe er sich bedächtig wieder seiner Aufgabe widmete. “Findest du? Inwiefern?”
    Eine Hand auf den Schuhkarton gelegt, nutzte sie die andere, um auf seine Kleidung zu deuten. “Ich habe noch nie erlebt, dass du so leger gekleidet gewesen wärst. Oder dass du mir einen Kaffee angeboten hättest. Für gewöhnlich …”
    Er unterbrach sie, indem er ihr die dampfende Tasse entgegenhielt. “Für gewöhnlich überlasse ich solche Haushaltspflichten den Frauen, ich weiß.” Er zuckte die Achseln und schenkte ihr sein wunderschönes Lächeln, mit dem er sogar an Tagen wie diesem Eis zum Schmelzen bringen konnte. “Aber du hast darauf bestanden, dass außer uns niemand hier ist, deshalb war ich auf mich selbst gestellt. Es gab also nur zwei Möglichkeiten: entweder selbst Kaffee zu kochen oder ohne welchen auszukommen.”
    Angel fingerte nervös an dem Schuhkarton herum. “Du weißt, warum ich nicht wollte, dass außer uns noch jemand hier ist. Deine Familie hätte Fragen gestellt, wenn man uns zusammen gesehen hätte.”
    Langsam nickte er. “Das stimmt.” Dann fragte er neugierig: “Warum bist du hier, Angel?”
    Es war ihr noch nie leicht gefallen, mit einem Mann zu flirten, und gerade jetzt war es noch schwieriger für sie. Sie lächelte. “Ich habe dich natürlich vermisst. Habe ich dir nicht auch ein bisschen gefehlt?”
    Einen Augenblick lang sah er sie an und stellte dann behutsam seine Tasse weg. “Und wie.” Er nahm ihr ebenfalls die Tasse aus der Hand, stellte sie neben seine, und umschloss dann mit seinen Händen ihr Gesicht. Merkwürdigerweise fühlten sich seine Hände rau statt weich an und sehr heiß. Er musterte wieder ihr Gesicht und betrachtete eingehend ihren Mund, während er mit seinem Daumen über ihre Unterlippe glitt, sie streichelte und Angel damit verwirrte. “Zeig mir, wie sehr du mich vermisst hast, Angel.”
    Das war der Derek, den sie kannte und verstand. Der Mann, für den sein eigenes Vergnügen stets an erster Stelle stand, der sie körperlich immer begehrt hatte. Daran hatte sich offenbar nichts geändert. Ohne zu zögern und überrascht, wie wenig ihr die Aussicht zu schaffen machte, ihn zu küssen – und obwohl sie sich den ganzen Tag vor diesem Moment gefürchtet hatte –, legte sie den Kopf in den Nacken. Da er viel größer war als sie und ihr Bein noch zu schwach, um sich auf die Zehenspitzen zu stellen, schlang sie die Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter.
    Als ihr Mund den seinen berührte, zögerlich und scheu, spürte sie, wie er zu lächeln begann. Sie hielt die Augen geschlossen, denn sie wusste, dass er sie beobachtete, und sie fühlte sich ungeschützt, als würde er ihr Spielchen jeden Moment durchschauen. Es war so lange her, dass sie das hier getan, dass sie

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